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Samstag, 6. November 2010

Merkels Fässer

Die Kanzlerin hat eindeutig ein neues Hobby.

Sie spielt jetzt Faß-Öffnerin und stürzt Deutschland in Konflikte, die es ohne sie nicht gegeben hätte.
Prinzipiell muß es nicht schlecht sein, wenn ein Top-Politiker mal ein Faß aufmacht.
Hat sich zu viel Mehltau auf dem Land abgelagert, müssen Diskussionen durchaus mal von oben angestoßen werden.

Die Kanzlerin ist aber unglücklicherweise bloß eine Merkel, die schon bei Personalentscheidungen stets mit sicherem Griff ins Klo die ungeeignetsten Kandidaten hervor zaubert.

Diesen besonderen Griff hat die Kanzlerin auch bei Fässern und öffnet stets die besonders fies Stinkenden und Braunen. Eine Fähigkeit, die sie offensichtlich bei ihrem Vorbild Helmut Kohl abgeguckt hat.
Der Pfälzer hatte während seiner gesamten Kanzlerschaft keine Kosten und Mühen gescheut in jeden erreichbaren Fettnapf zu treten.

Er schleppte Ronald Reagan auf den Bittburger SS-Friedhof, verglich Gorbatschow mit Goebbels, ließ sich vom chinesischem Militär in Tibet herum führen, düpierte die Polen, indem er 1989 ausgerechnet auf den Annaberg klettern wollte, klärte 1986 Newsweek-Redakteure darüber auf, er sei von mehr Leute als Hitler gewählt worden, behauptete in der Stuttgarter Zeitung Frauen wären wehruntauglich, weil er immer „gemischte Gefühle“ bekäme, wenn er US-Soldatinnen mit der „Waffe an einer bestimmten Stelle“ sehe, begründete auf dem Bankentag das Festhalten der Finanzfachleute an Christlichen Werten mit Dietrich Bonhoeffers Zeit im KZ („Was im Konzentrationslager Flossenbürg möglich war, müßte heute auch auf dem Bankentag und anderswo möglich sein“ H.K. 26.03.1985) und blamierte Deutschland beim Israel-Besuch im Januar 1984 mit einer ganzen Kaskade arroganter Besserwissereien.

In den sieben Schröder-Jahren hatte man schon ganz vergessen wie es ist, sich laufend für das Auftreten der eigenen Regierung zu schämen.
Aber die Fassöffnerin hat diese Zeiten wieder zurück geholt.

Allein dieses Jahr hat sie beinahe im Alleingang die finanzielle Rettung Griechenlands chaotisiert, die frappierte Weltöffentlichkeit an ganz finstere Zeiten erinnert, indem sie ex cathedra verkündete „Multikulti“ sei in Deutschland tot, den nach Jahrzehnten mühsam gefundenen Frieden in der Atomkraftfrage wieder in kalten Krieg verwandelt und die Konfrontation in Stuttgart angeheizt.

Fast untergegangen ist Frau Merkels Sprung ins Boot der Ultrakatholen bei der Frage der Präimplantationsdiagnostik.

"Aus meiner Sicht sollten wir die Präimplantationsdiagnostik verbieten", sagte Merkel auf dem "Deutschlandtag" der Jungen Union in Potsdam.
(TS 16.10.10)

Gegen die PID vorzugehen ist rational betrachtet natürlich Unsinn. Offenbar war Merkel mal wieder nicht klar, was für ein Fass sie damit aufmacht.
Sie hatte wohl gehofft sich bei der ganz rechten Christenfraktion liebkind zu machen.
Die inner-CDUliche Diskussion führte sie damit ad absurdum, indem sie als Naturwissenschaftlerin die Position der Piusbrüder vertrat, während die Theologin und Ex-ZDK-Mitglied Schavan und Pfarrer Peter Hintze für die PID sind.

Nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung haben sich Arbeitsministerin Ursula von der Leyen und Familienministerin Kristina Schröder einer Gruppe prominenter CDU-Politiker angeschlossen, die für die Zulassung der PID in Fällen schwerer erblicher Vorbelastung der Eltern plädiert. Die Ministerinnen unterstützen demnach einen entsprechenden Initiativantrag für den CDU-Parteitag Mitte November. Initiatoren des Antrags sind die Parlamentarischen Staatssekretäre Ursula Heinen (Umweltministerium) und Peter Hintze (Wirtschaftsministerium).
(SZ 01.11.10)

Auch das Thema der Rechte Homosexueller, das so langsam doch mal im Konsens dahingehend „erledigt“ sein sollte, daß es keine Rechtsunterschiede je nach sexueller Orientierung mehr geben sollte, pult die Kanzlerin noch mal auf und stellt klar, daß sie beim Thema „Adoption durch homosexuelle Paare keine Zugeständnisse“ machen werde.

Im Gegensatz zu allen anderen im Bundestag vertretenen Parteien, positioniert sich die CDU wider jeder Moral und Vernunft:

Ansätze, die über die seit 2005 bestehende Regelung der Stiefkindadoption hinausgehen, nach der Homosexuelle das leibliche Kind ihres Lebenspartners adoptieren können, werden von der CDU nicht mitgetragen. Die Adoption ist ein Institut der Kinderfürsorge. Ein Recht auf Adoption gibt es nicht. […] Unter welchen Voraussetzungen Personen zur Adoption zugelassen werden, bestimmt allein das Kindeswohl. Es ist von der Natur vorgegeben, dass jedes Kind eine Mutter und einen Vater hat, die für die Entwicklung des Kindes jeweils ihre spezifische Bedeutung haben. Entsprechend dem natürlichen Kindesverhältnis ist die gemeinsame Adoption durch ein Ehepaar die Regel. Würde der Gesetzgeber gleichgeschlechtliche Paare zur Adoption zulassen, würden die bisherigen Grundprinzipien durchbrochen mit der Folge, dass ein Kind entgegen dem natürlichen Kindesverhältnis rechtlich zwei Mütter oder Väter hätte.
(CDU-Programm)

Kanzlerin Merkel entwickelt sich mehr und mehr zum George W. Bush Deutschlands, indem sie das Land in schwere Konflikte stürzt und längst zugeschüttete Gräben wieder aufreißt.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die "Familienministerin" Schröder schiesst sowieso den Vogel ab:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,727648,00.html

Unglaublich! Da hat jemand scheint's die konservative Ideologie bis zur völligen Selbstverleugnung gefressen.

Aber wahrscheinlich ist das auch nur wieder so eine "feine Dame" aus der CDU-Erbdemokratie, die zu den Problemen der "Untertanen" schon keinerlei sozialen (oder sonstigen) Bezug mehr hat.

Dann lässt sich natürlich leicht so ein Unsinn plappern. "Sollen sie halt Kuchen essen."

Der Nordstern.

Anonym hat gesagt…

Und falls Du es noch nicht gemerkt hast, Frau Merkel lässt sich eindeutig von der US-Politik "inspirieren".

Jeder Unsinn, der dort praktiziert wird, wird von ihr aufgegriffen. Oder schau mal den Schäuble mit seiner "doppelten Einkommenssteuer" an. Der gleiche Schwachsinn, der in den USA Gemeinden klar in arm und reich spaltet.

Und mit dem Fischen am rechtsextremen bzw. klerikalfaschistischen Rand hofft Frau Merkel vielleicht doch noch etwas stärker in die kommende grosse Koalition zu gehen.

Denn die Westerwelle-Lügenpartei kann sie bis zu den kommenden Wahlen vergessen, die haben ihr "Feuerwerk der Propaganda" schon gleich nach dem Regierungsantritt vollständig abgebrannt. Und die knapp 3% wirtschaftskriminellen "Stammwähler" reichen dann natürlich nicht mehr aus. (Und "Hilfestellungen" der CDU wird es da auch keine geben, die braucht bei der nächsten Wahl jede Stimme selber.)

Der Nordstern.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Ja, das hatte ich gestern auch schon gelesen und erst gedacht es handele sich um eine dieser lustigen „fast richtigen“ News-Meldungen, die man von der Titanic-FB-Seite bekommt.

Frau Schwarzer hat bei mir ja schwer verschissen, seitdem sie erst für Frau Merkel Wahlkampf machte und nun auch noch BILD-Hure geworden ist.
Aber da tut sie mir ja fast schon wieder leid.
Muß ja der ultimative Schlag in die Magengrube sein, wenn sie 40, 50 Jahre nach der Frauenbewegung sowas von der deutschen Familien- und Frauenministerin hört.


Die Schröder ist allerdings ohnehin schon so weit außerhalb aller Realität, daß einen gar nichts mehr wundert.
Was für ein gruseliges Huhn! Kein Wunder, daß ihr Mann Ole ein bißchen unterbelichtet ist - jemand mit intaktem Gehirn kann sowas nicht heiraten.


LGT

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Bezügl. Merkel:


Da kann man nur hoffen, daß sie sich diesmal verkalkuliert. Bisher ist die schwarzgelbe Seite ja so ab abkacken, daß die SPD gar nicht genötigt sein wird wieder über eine große K.O.alition nachzudenken, sondern auch Juniorpartner der Grünen werden kann.
Das kann ich mir schon gut vorstellen. Trittin ist dann Kanzler von 2013 - 2017 und wird währenddessen dermaßen von der Industrielobby und den Medien zerschossen, daß ihn der ebenfalls 2013 zum Bayerischen Ministerpräsident aufgestiegene Guttenberg 2017 beerben kann. Entweder mit absoluter CDU/CSU-Mehrheit, oder mit Hilfe von Vizekanzler Linder.

Der wird ja jetzt schon massiv aufgebaut.

http://schwul-gay-satire.blogspot.com/2010/11/auch-spiegel-redakteure-sind-total.html


LGT

Oberclown hat gesagt…

Also ich bleibe bei meiner Prognose, dass die Jetzige Regierung 20 Jahre hält. Wähler die doof genug waren Merkel beim ersten mal zu wählen sind auch doof genug in den Monaten bis zur Wahl zu vergessen, warum sie jetzt sauer auf schwarz-gelb sind.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Das politisches Gedächtnis ist in der Tat löchrig wie ein Sieb.

Dafür sprechen die 16 Jahre Kohl und die Anti-Obama-Wahl; als ob ER das Wirtschaftsdesaster angerichtet hätte. Nach nur zwei Jahren wünschen die sich die Bush-Partei zurück.

Deine 20-Jahre-Prognpse könnte durchaus stimmen.
Aber lass mir doch mal für drei Minuten meine Hoffnungen, daß Merkel auch noch mal auf den Sack bekommt......


LGT

Oberclown hat gesagt…

Ja sich einfach mal vorstellen dass die Merkel mal keiner mehr wählt hat was entspannendes. Gibt sogar passende Begleitmusik dazu. http://www.youtube.com/watch?v=zB1_BHdt3Gs. Mein jüngster singt es schon fast so gerne, wie das Westerwellelied von Extra3.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@Oberclown...

der arme Kleine macht ja einiges mit.
Ist aber eine harte Schule, durch die er gehen muß.

Müßte man nicht alles, was die Bundesregierung betrifft mit "FSK18" versehen??

LGT