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Dienstag, 30. November 2010

Gute alte Zeiten

Seit Dekaden erodiert die kirchliche Macht in Europa.
Das dritte Jahrtausend hat zusätzlich eine moralische Erosion mit sich gebracht.
Mehr und mehr wird den Europäischen Christen bewußt, wie sehr ihre Christlichen Kirchen faschistische Verbrechen gedeckt und befürwortet haben, wie Ordensleute aller Konfessionen Millionen Kinder verprügelt, gedemütigt und versklavt haben, wie katholische Priester und Mönche sich an kleinen Jungs vergangen haben.
Insbesondere seit Joseph Ratzinger den Thron in Rom bestieg, werden politische Positionierungen der widerlichen Art mit mehr Aufmerksamkeit bedacht.

Unglücklicherweise löst sich die RKK aber nicht so schnell in Nichts auf, wie es die Democrazia Cristiana (DC) in Italien Mitte der 1990er vormachte.

Die katholische Kirche ist durchaus noch mächtig und läßt ihre Sprachrohe aufmarschieren.

Von Ultrarechts (Kreuznet, FSSPX, Marienkinder) über stramm konservativ (Mixa, Müller, Meisner, Rheinischer Merkur, Matussek, Badde, Rutz) über „bürgerlich“ (Seehofer, Wulff, Schavan, Rösler) bis links (Thierse, Nahles, Beck, Steinmeier) ziehen die langen Papstarme in den Kampf um die öffentliche Meinung.

Ihnen allen ist etwas gemeinsam - die Larmoyanz!
Es wird gejammert, beklagt, gewarnt, schwarzgemalt, beweint und dramatisiert.

Dieses ewige öffentliche Gejammere muß man gründlich satt haben - andererseits zeigt es aber auch, wie schwach der Glaube ist und für wie unattraktiv die Katholoprotagonisten ihre Heilslehre halten.
Offensichtlich sind sie sich selbst im Klaren darüber, daß man mit den altbackenen und menschenrechtswidrigen Lehren des KKK (Katechismus der Katholischen Kirche) niemanden mehr hinterm Ofen hervorlocken kann.

Die hochaggressive Art, in der sich die Pro-Reli-Demagogen in Berlin und die SPD-Katholiken gegen eine Arbeitsgruppe der „Laizisten in der SPD“ wehren, zeigt ihre Hasenfüßigkeit.
Offenbar meinen die Katholiken nur mit Zwangskatholisierung, indoktrinierendem Religionsunterricht und frühprägenden Maßnahmen gegen wehrlose Kinder die Kirche vor einem noch schnelleren Exodus bewahren zu können.
Recht haben sie - denn was sagen die Zahlen anderes aus?
Über neun Prozent der europäischen Katholiken haben 2009 ihre Kirche verlassen, während der Islam Zuwächse verbucht.
Was sagt das aus über die Attraktivität der Ratzinger-Kirche?

Die deutschen Berufs- und Berufungskatholiken agieren so wenig souverän, daß aus ihnen nur noch eine tiefe Sehnsucht nach FRÜHER spricht - sie würden sich gerne zurück ins Mittelalter beamen, in dem die böse atheistische Zukunft noch fern war.

Am besten soweit zurück, daß auch noch kein aufmüpfiger Luther die Bühne betreten hatte, der den Menschen die Bibel zugänglich machte und sie von der Hauptgeldquelle der Katholischen Kirche - dem Ablasshandel - löste.

Betrachten wir dazu beispielsweise das 14. Jahrhundert in Deutschland.
Das war unter katholischem Aspekt ideal - man war allein seligmachend.

Ohne die Bischöfe von Mainz, Trier und Köln konnte kaum ein König oder Kaiser gewählt werden, der Papst hatte reale Macht und Armeen.
Bischöfe wurden steinreich, weil sie des Menschen des Mittelalters so viel Angst vor der Hölle eingeredet hatten, daß sie bereitwillig für Ablass und Reliquien ihr letztes Hemd gaben.

Das 14. Jahrhundert eignete sich besonders gut zum Schüren von Höllenängsten. Es gab die sogenannte Mini-Eiszeit mit vollständig verregneten kalten Sommern, gigantischen Überschwemmungen, Heuschreckenplagen und als Krönung die Pest.

Für die allwissende Heilige römische Kirche war natürlich klar, daß der jüngste Tag bevor stand.
Hätte die Kirche in den vorangegangenen Jahrhunderten weniger Einfluß gehabt und nicht die Wissenschaft brutal unterdrückt, wäre die Verbreitungsweise der Pest (Bakterium übertragen durch Ratten und Flöhe) längst entdeckt worden und man hätte sich durch Hygienemaßnahmen vor der Seuche, die ein Drittel der Deutschen Bevölkerung ausrottete, schützen können.

Hygiene war aber auch aus Sicht der unfehlbaren Heiligen Katholischen Kirche eine Sünde.
Die Badehäuser, Hamams, Banjas des Ostens und des Orients galten als sittenwidrig.
Ein Christ sollte nicht baden. Die Kirche hatte erfolgreich die Wissenschaft unterdrückt.
Wer das arabische Dezimalsystem benutze, konnte auf dem Scheiterhaufen landen; schließlich war die Null eindeutig die Zahl des Teufels. Wir wissen wie es später Galileo erging.

Und die Pest?
Nun dafür brauchte man schon gar keine teuflische Wissenschaft.
Die frommen Priester wußten schließlich ganz genau, wie und vor allem WER die Pest ausgelöst hatte - DIE JUDEN.

Das waren schließlich die Gottesmörder.

In der Bibel und zwar im NEUEN Testament, steht ja auch eindeutig, was Jesus von ihnen hält - er hasst sie - „wie die Pest“.

14 Denn, Brüder, ihr seid den Gemeinden Gottes in Judäa gleich geworden, die sich zu Christus Jesus bekennen. Ihr habt von euren Mitbürgern das Gleiche erlitten wie jene von den Juden. 15 Diese haben sogar Jesus, den Herrn, und die Propheten getötet; auch uns haben sie verfolgt. Sie missfallen Gott und sind Feinde aller Menschen; 16 sie hindern uns daran, den Heiden das Evangelium zu verkünden und ihnen so das Heil zu bringen. Dadurch machen sie unablässig das Maß ihrer Sünden voll. Aber der ganze Zorn ist schon über sie gekommen.
(Der erste Brief an die Thessalonicher, Kapitel 2)

Juden brachten also die Pest über die Menschen, indem sie die Brunnen vergifteten.
Das war unstrittig, denn die Kirche war unfehlbar und die Menschen waren damals noch folgsam und glaubten den Paffen und Bischöfen.

Wie ihre Christlichen Nachfahren im 20. Jahrhundert griffen auch die Christen 600 Jahre früher durch.
In Pogromen in ganz Mitteleuropa wurden fast alle Juden ausgerottet, verbrannt, hingemetzelt.

Im Januar 1349 verbrannten die Juden in Basel und Freiburg, am Valentinstag 1349 wurde die gesamte jüdische Gemeinde in Straßburg - über 2000 Männer, Frauen und Kinder - ermordet.

Unter der Führung des Straßburger Bischofs wurde die totale Eliminierung aller Juden der drei Städte durchgeführt.
„An dem fritage ving man die Juden, an dem samestage brante man die Juden, der worent wol uffe zwei tusend alse man ahtete.“
(Zeitgenössischer Bericht zitiert nach Wiki)

Besonders eifrig metzelten die Rheinländer die Juden nieder.
Allein im Frühjahr 1349 wurden die kompletten jüdischen Gemeinden in Speyer, Worms, Mainz, Koblenz, Köln und Trier ausgerottet.

So war das in den guten alten Zeiten, als die Katholische Kirche noch allmächtig war und ihnen noch nicht die elenden Atheisten mit ihren vermaledeiten „Menschrechten“ dazwischen funkten.

1 Kommentar:

satirgay hat gesagt…

stark!

wann wird "religionsunterricht" endlich verboten?

auch wenn es banal klingt: weiter so!

gruss fabian