TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Freitag, 18. September 2009

Widersprüchliche Union.

'Da geht noch was, da geht noch was' murmelt man sich im Willy Brandt-Haus gegenseitig zu.
Nicht daß die SPD in zehn Tagen irgendwas anderes als das schlechteste Bundestagswahlergebnis aller Zeiten zu erwarten hätte, aber da die Alternative Westerwelle/Merkel auf viele Wähler ungefähr so attraktiv wirkt wie Scheiße am Schuh, könnte sich Steinmeier womöglich doch noch mal in schwarz-rot retten.
Womöglich sogar in eine Ampel mit einem Vizekanzler Guido W.
Aber ohne die Mutti immerhin.

Dann hätte man klassisch den Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben.

Wieder so eine Vorstellung bei der mich der Drang erfüllt runter in die Garage zu gehen und mir die Finger in der Autotür zu klemmen.
Der Gedanke, daß sich Westerwelle im Ausland als Vertreter Deutschlands aufbläst ist natürlich der Gipfel der Peinlichkeit.
Aber andererseits sind die Deutschen ja auch peinlich.
Ein Volk, das ganz ohne Folter und Bestechung 16 Jahre ununterbrochen den korrupten Oggersheimer an die Regierungsspitze gewählt hat, verdient vielleicht auch einen Westerwelle.

Mit einer Substitution von Merkel durch Westerwelle hätten wir dann ein Ergebnis wie nach dem Hornbacher Schießen.
Vordergründig.
Tatsächlich wäre „Guido statt Angie“ ein großer Fortschritt, da mitsamt ihrer Parteiübermutter auch die Kabinettsparasiten Schäuble, von der Leyen, Guttenberg, Jung und Co verschwänden.

Ach wäre das schön!
Da wird mir Giuido gleich sympathisch.

Wie kann man sich aber nun das schwarz-gelbe Zielgeradenschwächeln erklären?
Ja, sicher, es ist ausgesprochen peinlich, wie die entpolitisierte Kanzlerin um alle Festlegungen mäandert und das Volk, wie heute zum Beispiel wissen läßt, sie esse gerne Artischocken, die aus der Büchse, aber what else is new?
Vor ein oder zwei oder drei Jahren hat sie sich genauso aus der Politik herausgehalten.
Ich vermute, daß es einigen potentiellen CDU-Wählern nun eben doch zu viel „ich-auch“-Kanzlerin ist.
Da Merkel FÜR alles ist, das irgendwie bei irgendwem eventuelle möglicherweise gut ankommen könnte, fühlen sich einige auf den Fuß getreten.
Denn der gemeine Unionswähler ist besonders gerne auch mal dagegen.

Der STERN über die heutige Kanzlerinnen-PK:


Aus der Perspektive des journalistischen Handwerks betrachtet, darf sich glücklich schätzen, wer über Angela Merkels jüngsten Auftritt vor der Bundespressekonferenz keine Nachricht fertigen muss. Einmal mehr präsentierte sie sich als Politikerin ohne Botschaft……
Wie es um den Kompetenzwert dieser Kanzlerin bestellt ist in einer Phase schwerwiegender wirtschaftspolitischer und währungstechnischer Probleme, war einmal mehr nicht zu erfahren. Merkel hatte nichts zu sagen. Stattdessen streute sie ihr schon mehrfach benutztes Wortkonfetti aus.

Nehmen wir als Beispiel eine der konservativsten und CDU-affinsten Branchen; die Bestatter.

In ihrer CDU haben die krisensicheren Beerdigungsunternehmer einen verlässlichen Blockierer wider jede Liberalisierung.
Ihre Gewinne sind so sicher wie der Tod.
Da kann fröhlich abgezockt werden.
Bei über 800.000 Leichen jährlich kommt schon was zusammen.
An die 10.000 Euro pro Beerdigung sind keine Seltenheit, denn der Bestatter rechnet so einiges ab: Leichenschau durch den Arzt, Sterbeurkunde, Überführung, Beisetzung, Grabnutzung, Sarg, Kissen, Polster, etc., Totenkleidung, Ankleiden und Einsargen, Grabstein, Einäscherung, Urne, Kranz, Blumenschmuck, Trauerhalle, Trauerredner, Orgelspiel, Musik vom Band / CD, Todesanzeige.
Die Hinterbliebenen können sich dieser Kostenlawine nicht entziehen, da die CDU alle Liberalisierungen der Bestattungsordnung und des Bestattungsgesetzes (BestG) blockiert.

In anderen Ländern längst mögliche Abweichungen, wie das Mitnehmen der Urne, um sie sich zuhause auf den Kaminsims zu stellen, sind hier verboten.

Um den Bestatter kommt man nicht herum.

Wer die Asche seiner Lieben gerne als Dünger ins Erdbeerbeet im Vorgarten streuen würde - und damit Tausende von Euro für Sarg, Grabstein und Grabbenutzung sparen könnte - hat Pech gehabt.
Das ist im geregelten Deutschland nicht erlaubt.
Zum Glück für die Milliardenschwere Bestatterbranche.

Und nun das:
Ausgerechnet die Union ließ indirekt ein paar lukrative Leichen verschwinden.
Die Herren mit den schicken schwarzen Kombiwagen können sich nicht mehr auf die Schwarzen verlassen? Wo gibt es denn sowas?

Im tiefschwarzen bayerischen Kernkraftwerk Gundremmingen sind 1975 zwei Schlosser ums Leben gekommen, ein 34-jähriger Meister und sein 46 Jahre alter Kollege wurden verbrüht und starben an Verbrennungen.
Zwei Leichen, zweimal Geld für die Bestatter - eigentlich.

Uneigentlich hatten die beiden aber radioaktive Dämpfe eingeatmet, wurden vom Schwabinger Krankenhaus in München zerlegt und teilweise in Zinksärge eingelötet.
Verstrahlte Arme und Beine schickte man aber mit anderem radioaktiven Restmüll zur Asse.
Jenem hochgradig mit Plutonium verseuchten sogenannten Endlager, das die CDU wie auch Gorleben und Morsleben unter eifriger Beteiligung einer fälschungswilligen Umweltministerin Merkel mit Gefälligkeitsgutachten zurecht schönen wollte.

Dort schwimmen also auch einige menschliche Leichenteile umher.

Ein Atomendlager ist weltweit immer noch nicht in Sicht; die deutschen Versuchsendlager haben sich allesamt als absolut ungeeignet erwiesen und müssen nun mit vielen Steuermilliarden saniert werden.

Die CDU war nur in einem Punkt gewissenhaft:
Die Verursacher dieser Zustände, die AKW-Betreiber, sind finanziell nicht zu belangen.


Guttenberg und Schavan haben sich unmittelbar vor der Wahl schon mal selbst in einen Vaselineeimer getaucht, um der Atommafia besser ins Rektum gleiten zu können.
Am 1. Oktober, drei Tage nach der Bundestagswahl startet Superguttis 1,3 Mio-Gutachten-Projekt „Atomkraft? Weiter so!“.

Schavans Pro-Atomgutachten ist sogar schon seit Juni fertig.
Das gewünschte Ergebnis - ein von 100 sogenannten „Experten“ gewünschter Neubau von AKWs hält die Ministerin zurück.

Logisch. Man darf den CDU-Wähler nicht mit Fakten verwirren!

Absichten über die konkrete CDU-Politik nach dem 27. September müssen strengsten geheim gehalten werden.

Die FTD:
Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) hält seit drei Monaten ein brisantes Gutachten unter Verschluss, das sie selbst in Auftrag gegeben hat. Darin regen rund 100 Forscher unter anderem den Neubau von Atomkraftwerken in Deutschland an.
Außerdem werben sie dafür, an anderen Standorten als Gorleben nach atomaren Endlagern zu suchen. Schavan waren die Atomempfehlungen offenbar zu heikel.
Obwohl sie die Studie mit dem Titel "Konzept für ein integriertes Energieforschungsprogramm für Deutschland" bereits im Juni erhalten hat, soll diese erst im Oktober vorgestellt werden - nach der Bundestagswahl.

Sogar zum leidigen Endlagerthema haben sich die Atomfreunde der Schavanschen Studie etwas einfallen lassen:

Auch bei der Endlagerfrage sind die Wissenschaftler flexibler als Deutschlands Forschungsministerin. Schavan hat sich wiederholt für den Salzstock Gorleben als Endlager ausgesprochen. Dagegen betonen die Autoren des Gutachtens: "Für ein Endlager in Tongestein liegen umfangreiche wissenschaftliche Erkenntnisse aus Frankreich, Belgien und der Schweiz vor." Schvans Zurückhaltung erklärt sich leicht: Die meisten Tonformationen liegen in Baden-Württemberg - der politischen Heimat der Ministerin.

‚Verdammt noch mal‘ hört man es förmlich aus dem Konrad-Adenauer-Haus grollen; hätte das nicht noch lumpige zehn Tage weiter geheim gehalten werden können?

Auch Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Union vorgehalten, neue Kernkraftwerke bauen zu wollen. Das Projekt von Wirtschaftsminister Guttenberg (CSU) "belegt, dass die Union entgegen aller öffentlichen Beteuerungen auf breiter Front den Wiedereinstieg in die Atomenergie vorbereitet", sagte Gabriel. "Herr zu Guttenberg, Frau (Bundesforschungsministerin Annette) Schavan und Frau Merkel versuchen, die Öffentlichkeit zu täuschen."
(ZEIT)

Angeschmiert sind jedenfalls die Bestatter - wenn noch mehr Atomsifflager über Deutschland verstreut werden, kann man auch immer mehr „verunglückte“ Techniker darin entsorgen.

Jede Leiche weniger ist ein massiver Umsatzverlust.

Tja, Merkel, so gewinnt man bei den Grabschauflern auch keine Wähler hinzu!

NACHTRAG:


Dierk Rohwedder von der Mopo fand heute die richtigen Worte.

Asche von Leichen in der Asse
In einer salzigen Brühe schwimmen rostende Atommüllfässer, dazu Tierkadaver, Medizinabfälle. Und jetzt auch noch die Asche von menschlichen Leichenteilen? Wie sich die Atomwirtschaft eine "geordnete Entsorgung" von strahlendem Plutonium in Gorleben vorstellt, wird den Bundesbürgern in schaurigen Bildern aus dem einsturzgefährdeten Salzstock Asse bei Wolfenbüttel vorgeführt. Die "saubere" Kernkraft demaskiert sich selbst - ein GAU für die Atomwirtschaft, die bisher hoffte, unter Schwarz-Gelb eine Chance auf neue, modernere Atomkraftwerke zu erhalten. Kein Zweifel: Sigmar Gabriel hat die Union an der Atom-Front kalt erwischt. Merkel hält dagegen, spricht von einer "Brückentechnologie" und versichert, man plane keine neuen Atomkraftwerke. Warum aber werden dann im Hause Guttenberg neue AKW-Typen sondiert? Der Verdacht steht im Raum, dass die Union falsch spielt - Merkel sollte ihr atomares Glaubwürdigkeitsproblem schnellstens lösen.

Keine Kommentare: