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Mittwoch, 25. November 2009

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Was auch immer man von Barack Obama halten mag - zwei Dinge sind sicher:
Er ist verglichen mit seinem Vorgänger ein echter Fortschritt und er ist eine extrem wichtige Figur der Weltpolitik.

Merkel wird regelmäßig als die mächtigste Frau der Welt bezeichnet.
Kunststück - so viele weibliche Regierungschefs gibt es nicht und unter ihnen führt Merkel das wirtschaftlich größte Land.
„Mächtigste Frau der Welt“ ist dennoch ein aufgeblasener irrealer Begriff.
Sie könnte viel bedeutender sein für die Weltpolitik.
De facto hat sie aber in den großen internationalen Konflikten absolut nichts zu melden.

Es gibt keine Klimainitiativen, keine ökonomischen Anstöße und erst recht keinen Einfluß auf die Kriege der Welt aus dem Bundeskanzleramt.
Hunger, Aidskatastrophe, Wassermangel, Überbevölkerung - all die Megaprobleme, um die sich die Spitzen der Weltgemeinschaft zukünftig drehen müssen, finden unter Ausschluß der Bundeskanzlerin statt.
Es interessiert sie offenbar nicht.
Oder es mangelt ihr an Durchblick und Durchsetzungsfähigkeit.

Sie ist eine entscheidungsfaule Durchmauschlerin ohne Charisma.

Undenkbar, daß sie wie sozialdemokratische Kanzler international Bedeutung erlangen könnte.

Da war Brandt, der Friedensnobelpreisträger, Ostpolitikarchitekt, Leiter der Nord-Süd-Kommission und Chef der Sozialistischen Internationale.
Da war Helmut Schmidt, der Vorsitzende des Interaction Councils, der Planer des NATO-Doppelbeschlusses, der Weltökonom, der die europäische Währung initiierte und da war auch ein Schröder, der bei den Megaproblemen Irak, Afghanistan und Co Bedeutung als DER große Antagonist Amerikas erlangte.

Merkel hat nicht einmal ein Prozent dieses Formats.
Sie taugt dazu auf EU-Ebene ein gewichtiges Wort beim Geschacher um Pöstchen zu reden.
Ihr genehme Gestalten in ihrem Umfeld zu installieren - Barroso, Köhler, etc - das kann sie.

Für die unendlich größeren Bereiche Nahost-Konflikt oder Afghanistan/Pakistan-Stabilisierung ist die Kanzlerin ungefähr so relevant, wie der Stadtkämmerer von Buxtehude für den deutschen Bundeshaushalt.

Obama hat nicht nur erheblich mehr Ausstrahlung und Sendungsbewußtsein; vor Allem ist der Chef des Weißen Hauses qua Amt für so ziemlich jedes internationale Problem von kaum zu unterschätzender Wichtigkeit.
Er ist IN seinem Land mächtig (Oberbefehlshaber, Staatsoberhaupt, Regierungschef in einem) und dieses Land ist die größte militärische und ökonomische Macht des Planeten.

Obama wird fürs Erste der große Dreh- und Angelpunkt der Welt sein.

Aus einer Perspektive wie meiner Gestrigen betrachtet, ist mir der US-Präsident auch durchaus sympathisch.
Dieser Teabagger-Abschaum, die Limbaughs, Glenn Becks, Fox-News und nicht zu vergessen die GOP-Untermenschen lassen Obama wie eine Lichtgestalt wirken.

Unter Feuer von denen, möchte man ihn nur in Schutz nehmen!

Aber auch ich kreise natürlich um Obama und kann daher die Perspektive von gestern nicht so stehen lassen.

Daher sei heute zumindest erwähnt, daß es natürlich die USA sind, die nach wie vor auf der Bremse beim Klimaschutz stehen.

Über ein Jahr nachdem Barack Obama gesagt hatte er werde Guantanamo schließen, schmoren dort noch immer Rechtlose unter abenteuerlichen Bedingungen.

Das mindestens ebenso schlimme Folterlager in Afghanistan, Bagram, die Bagram Theater Internment Facility, hatte Obama erst gar nicht vor zu schließen.
Und so werden dort auch jetzt noch rund 600 Gefangene ohne Anklage und ohne Rechte verhört und gefoltert.
Die „Quartiere“ sind noch deutlich übler als in Guantanamo, Mißhandlungen an der Tagesordnungen, so daß es immer wieder zu Todesfällen kam.
Obama unternimmt nichts, um diese Verhältnisse abzuschaffen.

Auch unter Obama erpressen die USA die UNO, indem sie den Geldhahn abdrehen:
Nach heutigen UNO-Angaben fehlen für die Verwaltung im auslaufenden Jahr noch Mitgliedsbeiträge in Höhe von 830 Millionen Dollar. Darauf entfielen 93 Prozent oder 772 Millionen Dollar auf die USA, hieß es.

Der Mann, der dieses Jahr den Friedensnobelpreis bekam, hat alles andere als eine weiße Weste.
Dazu passt die gestrige Entscheidung zur Landminenkonvention:

Auch unter Präsident Barack Obama lehnen die USA die Unterzeichnung der von mehr als 150 Staaten ratifizierten Konvention zum Verbot von Landminen ab. Die Regierung habe kürzlich eine Überprüfung der bisherigen Haltung abgeschlossen und sich entschieden, der Entscheidung von Obamas Vorgänger George W. Bush zu folgen, sagte Außenamtssprecher Ian Kelly am Dienstag in Washington.
(Stern)

Es fällt schwer sich etwas amoralischeres und heimtückischeres als Landmienen vorzustellen.
Die International Campaign to Ban Landmines (ICBL), die vor 12 Jahren den Friedensnobelpreis gewann, spricht von fast 5300 Opfern allein letztes Jahr.
In 70 Ländern liegen immer noch Minen.
Obwohl in den letzten zehn Jahren 2,2 Millionen Anti-Personen-Minen, 250.000 Anti-Fahrzeug-Minen und 17 Millionen weitere Sprengsätze beseitigt wurden, vermutet man, daß noch weitere 100 Millionen Antipersonenminen vergraben sind.

In vielen Ländern eine alltägliche Gefahr - insbesondere für spielende Kinder.
In Angola, wo jedes Jahr rund 100 Menschen durch Minen ums Leben kommen, veranstalten die Überlebenden und Verstümmelten inzwischen eine Wahl zur „Miss Landmine“ - die Gewinnerin erhält eine Beinprothese!

Nein, das ist kein Witz, sondern Realität.

Der Friedensnobelpreisträger 2009 fällt der ICBL nicht nur in den Rücken, indem er die Konvention nicht unterschreibt - nein die USA verschlimmern das Problem auch noch, indem sie weiter Landminen herstellen.

Auch dafür ist Obama verantwortlich.

3 Kommentare:

jakebaby hat gesagt…

Obama wird auch ueber 30000 zusaetzliche Truppen nach Afghanistan schicken.

Und er braucht ebensowenig einen Aussenminister wie Merkel.
Was er sich sonst noch bei seinen Deutschlandreisen von Merkel&C0 abgeschaut hat deckt sich offensichtlich mit dem, fuer was billige Angestellte der Superlative gutschlecht sind.

Schlecht fuer alles Gute, Gut ....

Gruss
Jake

jakebaby hat gesagt…

"Sie könnte viel bedeutender sein für die Welt Politik."

Aber nur, wenn 'Es weder Bundeskanzler, noch sonst auch nur irgendwie in Politik taetig waere.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Oder wenn es zwar Bundeskanzlerin, aber eben nicht "es" wäre

LGT