TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Sonntag, 29. November 2009

Honi soit qui mal y pense

An dieser Stelle wollte ich zukünftig nur noch politische und religiöse Themen einstellen.

Die Spaß-Abteilung findet sich schließlich neuerdings in einem separaten Blog.

Unglücklicherweise gibt es Überschneidungen und so weiß ich nicht recht, an welcher Stelle ich die folgende Information einordnen soll.
Es handelt sich schon um eine absurd-komische Geschichte.
Bitter ernst ist sie allerdings auch.

Der Hintergrund ist eine Diskussion ÜBER SEX, die kürzlich führte.
Genauer gesagt ging es um gesetzliche Regelungen und Beschränkungen desselben.

Meine Position dazu ist recht eindeutig: Die gesetzliche Ungleichbehandlung von hetero-, homo-, bi-, omni, a-, poly-, hyper- oder autosexuellen Betätigung erscheint mir absurd.
Problematischer ist doch (frei nach Morrissey) der zweite Teil der Worte: „..sexuell“.
Hier besteht eine gesellschaftliche Überbetonung.
Was war denn noch mal schlecht daran Sex außerhalb der Öffentlichkeit zu praktizieren?
Ich plädiere also für Sexgesetze, die zwar alle Varianten erlauben, aber die wenigen verbliebenen nicht Sexbesessenen davon verschonen.

Außerdem sollte Sex grundsätzlich erst ab 21 Jahren erlaubt sein.

Vorher ist man noch zu unreif und sollte sein frisches Gehirn lieber dafür nutzen zu lernen und zu lesen.

Eigenartigerweise erfuhr ich für meine These „kein Sex vor 21“ nicht nur Zuspruch.
Unverständlich zwar, aber wahr.

Gestern wurde ich darauf aufmerksam gemacht, daß zu diesem Thema weltweit natürlich keinerlei Einigkeit besteht, daß jedes Land für jede Praktik und jede Konstellation spezielle Altersgrenzen hat.
Für den Reisenden, der seine Hose nicht zu behalten kann, ist daher eine gründliche Recherche nicht unwichtig.

Auf einer entsprechenden Webseite kann man eine praktische Überischt einsehen.

Alle Länder der Erde sind mit einfachen Symbolen kategorisiert:

Homosexuelle Handlungen sind legal.


Oralverkehr ist verboten.


Homosexuelle Handlungen sind illegal.


Analverkehr ist verboten.


Das Schutzalter für Männer beträgt 18 Jahre.


Es drohen Haftstrafen.


Das Schutzalter für Frauen beträgt 21 Jahre.


Es drohen Geldstrafen.


Es droht die Todesstrafe.


Vermutlich wird so ein Totenkopf den ein oder anderen polysexuell Interessierten doch von der Einreise in so ein Land abschrecken.

Das sexuelle Schutzalter, vor dem gar kein Sex praktiziert werden kann, ist recht unterschiedlich und reicht von 12 Jahren bis 21 Jahre.

In der Mehrzahl der Länder, die ein ausdrückliches Schutzalter vorsehen, ist dieses erfreulicherweise für Mädchen und Jungs gleich.

Große Unterschiede sind selten - einer dieser Fälle ist Bulgarien, das Frauen bis zum Alter von 14 Jahren schützt, Männer aber bis 21 Jahre.

Generell scheinen Frauen weniger lange schützenswert zu sein.

Die ZWEIT-liberalsten Regelungen haben Österreich, Deutschland, Albanien, Slowenien, Kanada und einige US-Staaten, die das Schutzalter einheitlich bei 14 Jahren festsetzen.

Nur ein einziger Staat unter weltweit über 200 ist noch liberaler und läßt Sex schon mit 12-Jährigen zu.


Es ist….

Tusch!

Ta-dah!

DER VATIKAN.

Honi soit qui mal y pense.

Angesichts von Meldungen, wie dem irischen „Tsunami der Schande“*, versteht man allerdings wieso gerade der Vatikan Sex schon ab 12 Jahren befürwortet.

*Darin heißt es unter anderem:

Jahrzehntelang haben die katholische Kirche, staatliche Behörden und die Polizei den beinahe schon gewohnheitsmäßigen Missbrauch von Kindern durch Geistliche vertuscht und verschwiegen. Von einer tiefen Schande sprachen übereinstimmend Diarmuid Martin, der Erzbischof von Dublin, und Justizminister Dermot Ahern. "Kein Wort der Entschuldigung wird je ausreichen", betonte der Kirchenführer. Ahern zeigte sich "als Vater angewidert" von den Enthüllungen und kündigte strafrechtliche Konsequenzen an. Ein anonymer Kirchensprecher nannte es einen "Tsunami" der Schande. Mehrere Jahre lang war eine von der Regierung eingesetzte unabhängige Kommission Vorwürfen von Kindesmissbrauch in der Diözese Dublin nachgegangen und hatte 60 000 Dokumente studiert. Betroffen waren 320 Kinder und 46 Priester. Weitere 450 Männer und Frauen gaben an, als Kinder sexuell missbraucht worden zu sein und erhoben Vorwürfe gegen insgesamt 152 Kirchenangehörige. Sie waren aber nicht Bestandteil der Untersuchung. Die untersuchten Vorgänge erstreckten sich über mehr als ein Vierteljahrhundert - von 1975 bis 2004. Alle vier Erzbischöfe von Dublin, die in dieser Zeit amtierten, waren über den Skandal ganz oder teilweise informiert, ohne jedoch einzuschreiten. Und obwohl einzelne Fälle der Polizei gemeldet worden waren, schritten die Beamten häufig nicht ein und ignorierten wissentlich die Übergriffe. Viele Polizisten, so erklärte dies Irlands oberster Polizeichef Fachtna Murphy nun in einer Entschuldigung, sahen Priester als über dem Gesetz stehend an. Die Polizei habe versagt, Opfer zu schützen, sagte er.

Der Erzdiözese sei es in erster Linie darum gegangen, "das Geheimnis zu bewahren, einen Skandal zu vermeiden, den Ruf der Kirche und ihr Vermögen zu schützen", heißt es in dem Bericht. Und erst ein halbes Jahr ist es her, dass eine andere Kommission ebenfalls gewohnheitsmäßigen Missbrauch in kirchlich geführten Kinderheimen und Waisenhäusern aufdeckte. Vor allem in Institutionen für Jungen seien diese Übergriffe "endemisch" gewesen, hatte dieser Bericht festgehalten.

12 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"Außerdem sollte Sex grundsätzlich erst ab 21 Jahren erlaubt sein.

Vorher ist man noch zu unreif und sollte sein frisches Gehirn lieber dafür nutzen zu lernen und zu lesen.

Eigenartigerweise erfuhr ich für meine These „kein Sex vor 21“ nicht nur Zuspruch.
Unverständlich zwar, aber wahr."

Tammox, ist das jetzt echt Dein Ernst?

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@ Olyly
;)
Naja, OK, ich gebe zu: Vielleicht nicht so ganz mein Ernst.

(Außerdem habe ich das zu Zeiten, als ich selbst unter 21 war, VOLLKOMMEN anders gesehen und praktiziert.)

Eigentlich war meine These nur, daß man eine Alter, bei dem JEDER "reif" ist nicht allgemein festlegen kann - das sei einfach individuell zu unterschiedlich.

Einige sind bestimmt auch mit 30 noch unreif und ein 15-Jähriger kann u.U. schon sehr genau wissen was er will.

IN einer Diskussion vertrete ich aber schon gerne um der Provokation willen mal einen extremeren Standpunkt und hatte daher pauschal gesagt, daß man das Alter schon SEHR hoch setzen müsse, wenn man sicher sein wolle, daß wirklich niemand noch zu unreif ist.

Im Ernst finde ich aber die Altersgrenze "12" für ziemlich fragwürdig.....

Aus welchen Zeiten hat der Vatikan DAS denn noch?
Als Päpste ihre 10-Jährigen Töchter meistbietend verheirateten?

LGT

Anonym hat gesagt…

So entsetzt, wie sich das anhand meiner Frage wahrscheinlich anhörte, war ich eigentlich nicht. Ich war nur ziemlich überrascht, dass sich Deine Meinung so sehr mit meiner deckt.

Ich bin im Grunde genommen der Ansicht, dass vor allem sehr junge Mädchen heutzutage viel zu früh "leicht zu haben sind", sich viel zu früh in intensive Beziehungen -mit allem drum und dran- stürzen, anstatt tatsächlich ihre Energie erst einmal in die (Schul) Bildung zu investieren. Naiv, wie manche von ihnen sind, geraten sie leicht in eine gewisse Abhängigkeit, sind zu unreif für sorgfältige Verhütung, oder versuchen gar, eine missglückte "Liebe" mit einem Kind zu "retten". Ich meine festgestellt zu haben, dass es noch nie so viele Kindsmütter gab wie zurzeit.

Obwohl man dieses einer Atheistin wie mir wohl kaum zutraut, bin ich im Grunde genommen wenig begeistert von einer uneingeschränkten sexuellen Freizügigkeit. Denn mir scheint, dass gerade diese wieder die so mühevoll erkämpfte Emanzipation zunichte macht.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Das sehe ich eigentlich auch so - allerdings sind das, glaube ich zwei Paar Schuhe, die man trennen muß.
Du hast vielleicht auch schon mal diese Reportagen à la „Letzter Ausweg Sex“ gesehen, bei denen Prekariatler-„Kinder“ gezeigt werden, die schon mit zehn, elf Jahren alles poppen, das nicht bei drei auf dem Baum ist. Diese Kiddis, die auch schon im präpubertären Alter schwerstens Porno-Süchtig sind und sich im Internet nonstopp die härtesten Pornos reinziehen, bzw diese natürlich auch versenden, auf Handy schicken, etc.

Das finde ich auch alles ganz grauenvoll.

Ich denke aber, daß das erst in zweiter Linie was mit lockerer Moral zu tun hat. Das ist doch eher ein rein soziales Problem, dass nämlich solche Kinder einfach verwahrlost und nicht betreut sind. Da sind die Eltern dann genauso drauf und strafen ihre Kinder mit Desinteresse.

Wären die sozialen Verhältnisse weniger PREKÄR, wüßten die Eltern etwas von Kultur und Erziehung, würden sie ihre kleinen Kinder ja wohl eh nicht in solche Verhaltensweisen abgleiten lassen.
Wenn 11-Jährigen nichts anderes einfällt als Sexfilme zu gucken, oder sie mit der Handycam selbst zu drehen, bedeutet das doch nur, daß ihnen bisher offenbar niemand andere Interessen nahe gebracht hat.
Das passiert eben, wenn man die Bälger allein läßt, sie vorm TV, der X-Box oder dem PC parkt.
Das wird auch noch schlimmer werden, da ja bekanntlich Merkel und Westerwelle mit diesem herdprämienwahnsinn diese Zustände noch fördern wollen.

Die kirchliche Sexualmoral spielt bei diesen Geschichten doch eher gar keine Rolle.
Deren Fixierung auf Enthaltsamkeit ist so absurd, daß das nur kontraproduktiv sein kann.
Letzte Woche erinnert sich Volker Panzer im Nachtmagazin stöhnend an seine eigene katholische Erziehung, Jede Woche Beichte und der Beichtvater war natürlich NUR an Sex interessiert - fragte immer nur „sprich von Deinen fleischlichen Sünden letzte Woche - allein oder in Gemeinsamkeit?“
Da gibt es ja genügen Geschichten von Jungs auf katholischen Schulen, die wie das Sedaris oder auch Rupert Everett in ihren Büchern schildern die ganze Woche grübelten was sie bloß in der Beichte sagen sollten, weil sie wußten, daß der Pfaff nur an Sex und Masturbation interessiert ist.
Wer war das noch, der so nett beschrieb, daß er die Woche über immer nervöser wurde, weil er gar nicht gesündigt hatte und kein schlechtes Gewissen hatte? Das hätte der Priester aber nie geglaubt. Schließlich mußte er sich dann im Beichtsuhl Sexgeschichten AUSDENKEN - mit dem Erfolg, daß er sich dann doch als Sünder fühlte, weil er ja den Pfaffen belogen hatte.

Das ist ja nun auch nicht so hilfreich….
;)

Oberclown hat gesagt…

Um mal eine Klugscheiernamerkung an zu bringen, auch mit 21 (oder wieviel auch immer) hat man nicht die Garantie, dass die Leute auch wirklich die entsprechende Reife besitzen in der Hinsicht wirklich gut entscheiden zu können. Um mal ein Extrembeispiel zu bemühen, es Leute da draußen, die eine Betreuung in allen Lebensbereichen haben, weil sie nicht in der Lage sind auch nur alleine entscheiden zu können, was sie essen wollen.
Damit will ich nicht dafür plädieren, dass man geistig Behinderten Sex verbieten solle, aber es gibt immer Leute, bei denen eine Altersgrenze nicht hilfreich ist. Die sachlich korrekte Regelung wäre vermutlich, dass man im zweifelsfall jeweils die entsprechende Reife, Einwilligungsfähigkeit etc. prüfen müsste, meinetwegen mit einem Grenzalter unterhalb dessen der, der die Einwilligungsfähigkeit behauptet diese nachweisen müsste und oberhalb derer der Zweifler den Nachweis zu führen hätte. Allein das ist vermutlich nicht praktikabel.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

EBEN!
Genau meine Meinung!
Und da das mit dem Einzelnachweis (psycholgische Gutachten, Testverfahren, Anträge, ...) zu kompliziert und zu bürokratisch ist, muß man die Altergrenze eben entsprechend sehr hoch ansetzen!

Ich plädiere also für ein Sexverbot für alle unter 80-Jährigen!

Das dürfte auch bezüglich des Überbevölkerungsproblems sehr hilfreich sein!

LGT

Anonym hat gesagt…

Ich bin nicht unbedingt eine Freundin davon, die Schuld für das Abdriften von Kindern immer gleich den Eltern in die Schuhe zu schieben. Das ist mir irgendwie zu einfach und dieses Abdriften zieht sich viel zu sehr durch alle Gesellschaftsschichten, als dass nur "das schwierigere Milieu" betroffen sein sollte.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass gute Erziehung Schwerstarbeit ist, die sicherlich nicht alle Eltern bereit sind zu investieren. Dennoch: Der Rest ist und bleibt trotz intensiver Bemühungen der Eltern...hmmm...Glücksache.

Ich hörte übrigens mal von einer Studie die besagte, dass die elterliche Erziehung bei der Charakterbildung eines Menschen nur eine verschwindend geringe Rolle spielt. Maßgeblicher als diese sei das soziale Umfeld wie Freundeskreis, Schule und Wohnumfeld. Selbst die genetische Veranlagung soll gewichtiger wirken, als eben der Einfluss der Eltern.

LG,
Olyly

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Maßgeblicher als diese sei das soziale Umfeld wie Freundeskreis, Schule und Wohnumfeld.

Da habe ich mich zu flappsig ausgedrückt. Genau das alles zusammen meine ich ja mit „Eltern“.
Klar, auch Muster-Eltern hätten es in Hellersdorf-Marzahn zwischen 90% Hartz-IV’lern und Alkoholikern schwer. Die Kinder werden natürlich von all dem auch beeinflusst.
Das betrifft auch das leidige Thema „Vorbilder“, an denen es sicher in sozial schwachen Hartz-Familien mangeln kann.
Ein Vorbild kann aber theoretisch jeder sein - da „beeinflusst“ also auch der Nachbar, der Lehrer, der angehimmelte Fußballstar oder womöglich auch virtuelle Gestalten aus dem www.



Selbst die genetische Veranlagung soll gewichtiger wirken, als eben der Einfluss der Eltern.


Dazu schwankt die Wissenschaft seit eh und je. Lange hat man gesagt, daß Umwelt: Gene 50:50 an Einfluss haben. Dann kamen diese hocherstaunlichen Studien über die Zwillingsforschung und alle Welt nahm an, daß die Genetik noch viel einflussreicher sei.
Inzwischen weiß man, daß bei diesen Zwillingsstudien reichlich gefälscht wurde und nicht in die Theorie passende getrennt aufgewachsene eineiige Zwillinge aus der Statistik flogen.
Nun steht die Waage wieder etwas mehr auf der „Umwelt“-Einflussseite.

Endgültig geklärt ist das noch lange nicht.

Wird es vielleicht auch nie.

LGT

Oberclown hat gesagt…

Wieso nicht die Eltern beschuldigen? Ob die Eltern schuld sind, oder nicht ist doch nur eine Suche nach dem schwarzen Peter, damit die, die wirklich etwas entscheiden können nichts mehr entscheiden müssen, sondern nur anderen die Schuld zuschieben.

Um diese Debatte ab zu kürzen:
Von mir aus sind die Eltern dran schuld. Von mir aus zu 100%. Das schließt mich ausdrücklich mit ein. Thema beendet der Schwarze Peter ist weitergegeben. Aber, wie im gleichnamigen Spiel gebe ich den jetzt weiter.
Es sind also die Eltern zu 100% schuld. Aber die selben Leute, die diese Diskussion führen sagen auch, dass die heutigen Kinder viel schlimmer sind, als die früher. Auch diese Behauptung akzeptiere ich und mache sie mir 100% zu eigen. Wir wissen also:
1. die Kinder werden immer schlimmer, krimineller, verrohter etc.
2. Ich und die anderen Eltern sind zu 100% daran schuld.

Diese beiden Punkte führen mich zu witzigen Schlussfolgerungen.
1. Wir haben gerade elegant geschlossen, dass Eltern schlecht für ihre Kinder sind. Warum um alles in der Welt beschließt dann die Koalition in den Farben von Nekrose und Eiter, dass man per Subvention dafür sorgt, dass Kinder noch weniger von ihren Eltern wegkommen? Ein blankes Mysterium. Ich zumindest verstehe das nicht.
2. Wenn die Kinder immer schlimmer sind und die Eltern dran schuld, dann müssen ja auch selbst die Eltern schlimmer sein als früher. Da die Zeiten, in denen es nicht so schlimm waren garnicht so lange her sind, war die Zeit wohl zu kurz für massive genetische Drift und, wenn es genetisch wäre, hätte es auch schon in vorherigen Generationen so schlimme Eltern und damit Kinder geben müssen. Steht im Widerspruch zur Aussage, dass die Kinder schlimmer sind. Als alternative erklärung bleibt also, dass die Eltern verwahrlost oder verblödet sind. Das mache ich mir zu eigen. Beides. Ich bin verwahrlost und verblödet. Nun woher kommt das? Genetische Ursachen habe ich ja kürzlich ausgeschlossen. Also bleiben soziale Ursachen, sprich Bildungssysteme, die Leute verblöden (in meinem Fall das Bayerische) und Lebensumstände, die die Verwahrlosung befördern (in meinem Fall etwa die hohe Arbeitslosigkeit, die Existenz von Vermittlungsgutscheinen und die niedrigen Sozialleistungen). Was also müsste man tun um die Verschlimmerung des durchschnittlichen Kinderzustandes auf zu halten?

1. Verblödung entgegenwirken, damit die nächste Generation nicht von verblödeten Eltern wie mir erzogen wird. Dazu bräuchte man ein Bildungssystem von hoher Qualität, dass zu niedrigen Kosten von der Kita bis zur Uni in ausreichender Kapazität vorhanden ist und den Bildungserfolg idealerweise vom sozialen STatus der Elteren (verwahrlosung und Verblödung) abkoppelt um die Verblödung zu stoppen. Und außerdem höhere Sozialleistungen, und keine Subventionen, sondern die Kontrolle und Einschränkung ganz offen asozialer Arbeitsbedingungen um die Verwahrlosung zu stoppen. Wenn nämlich die Verblödung stoppt und Mittel für ein Leben mit einem Minimum an Kultur zur verfügung stehen geht Verwahrlosung von alleine zurück.

Deswegen Liebe Miteltern sprecht mir alle nach: "Wir sind schuld, weil wir verwahrlost und verblödet sind". Damit würde nämlich die elendige Diskussion, ob es so ist endlich durch die ersetzt, wie schnell man etwas dagegen tut.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Wenn die Kinder immer schlimmer werden, werden diese noch schlimmere (und jüngere) Eltern, so daß deren Kinder noch schlimmer als schlimm sind.

Der fortschreitenden allgemeinen Verblödung entgegen zu wirken, fände ich auch eine gute Sache.
Auch als Kinderloser.
Obwohl Riechling just so einleuchtend empfahl, daß Kinderlosigkeit der einzige Weg sei sich vor der Merkel-Politik zu schützen, die alle Probleme auf die nächste Generation verschiebt.
Das sind abgesehen von noch nie dagewesenen Schulden ja noch ein paar andere Probleme, die man eher JETZT lösen müßte, statt sie noch auf Kosten der Kinder und Kindeskinder zu verschärfen.
Ich sage nur Atommüll, Klimakatstrophe und tabula rasa bei der Kultur.

Aber, wie gesagt, ich habe mich gegen diese Art konservativer Politik immunisiert, indem ich mich nicht fortpflanze.
Vielleicht sollte ich noch zur Sicherheit eine Vasektomie vornehmen lassen - besser is‘…


Zur Bildung der zukünftigen Generation kann ich noch ein Bonbon aus meiner Heimatstadt hinzu fügen:
Da schon allmählich ein Drittel der Jugendlichen gar keinen Schulabschluss mehr schaffen, weil sie unbetreut und ungefördert allein durch die modernen Zeiten mäandern, hat die Hamburger Landesregierung gerade den tollen Plan vorgestellt im nächsten Haushalt noch einmal 259 Lehrerstellen zu streichen.

http://www.abendblatt.de/hamburg/article1287545/Schule-259-Lehrerstellen-weniger.html

(Das ist auch shcon die dritte Amtszeit Beusts - die Wähler wissen ja, was sie kriegen...)


Offenbar wird befürchtet, daß die Kinder schon zu klug werden.
Wo soll man auch später all die ganzen Eineurojobber und Leiharbeiter hernehmen, wenn in rauen Mengen noch Schulabschlüsse gemacht werden?

Das muß sich ändern.
Es gibt noch zu wenig Unterrichtsausfall! Vom Stundenausfall von bis zu 15,5 Prozent berichtet das Abendblatt.

Da schaffen wir sicher auch noch 20 oder 25 %!

Die verantwortlichen Regierungsspitzen - Bürgermeister Ole von Beust, Kanzlerin Merkel, Vizekanzler Westerwelle und Familienministerin Köhler - machen es so wie ich - die haben alle KLUGERWEISE keine Kinder.
Aus dem Rahmen fällt nur die zweite Bürgermeisterin und Schulsenatorin Hamburgs Goetsch; die hat einen Sohn. Eigenartig.

Oberclown hat gesagt…

Da frage ich mich zum widerholten male, ob es in Hamburg am Wahltag Drogenausgabestellen gibt, an denen man sich zudröhnen kann, bis man jeden wählt, so lange er nur eine Runde ausgibt. Anders kann ich mir das Wählerverhalten nicht erklären. Aber im Fernsehen sieht man diese Stellen nie. Du hast sie ja scheinbar auch noch nicht gefunden.

Hier in Berlin gibt es auch gerne Unterrichtsausfall, aber das Sparen an der Bausubstanz und den Unterrichtsmaterialien. So kommt sogar Bildung (in Form von Biologieunterricht) heimlich wieder in die Schule. Es gibt hier ein Gymnasium, in dem mittlerweile der Knöterich das Marode Mauerwerk durchbrochen hat und von draußen ins Klassenzimmer wächst. Das ist toll. Optimal geradezu. Praktisches erleben und Fächerübergreifend noch dazu (Musik und Biologie) und jeder Schüler kann in Eigeninitiative den Knöterich erforschen. Wenn die Schüler jetzt noch Arbeitsgruppen bildeten um die Ranken zu beseitigen hätten wir alle Schlagworte zusammen, die gerne gefordert und Abgesondert werden, statt irgendwas zu tun. Im Winter ist es vielleicht ein wenig kalt, aber wo kämen wir denn hin, wenn man die liebgewonnenen Scheindebatten beenden würde und mal anfangen würde genug Lehrpersonal zur verfügung zu stellen noch dazu unter einem Dach durch das es nur gelegentlich tropft.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Also für mich klingt das gut! Ich mag sowieso Knöterich! Efeu wird doch im Allgemeinen überschätzt! Und die Kinder kommen doch eh nur noch so selten raus. Die hängen immer nur am PC - da hat sich die Berliner Verwaltung mal was einfallen lassen, um denen die Natur nahezubringen!

Ideal auch die Methode die Kinder auf diese Art die Biologie ganz autark entdecken zu lassen, wenn nicht mehr diese vielen störenden Lehrer im Unterricht rumhängen.
Dieses Leute entlassen lohnt sich ja auch so ungemein für den Staat. Ein paar Lehrer-Gehälter weniger und dafür dann die dreifachen Kosten für ALG, kriminelle Jugendliche und Justizpersonal.

Und in den Gefängnissen werden dann wieder prima Absatzmärkte für die Pharmaindustrie erschlossen. Ich erinnere an die erste Maßnahme der neuen Beust-Regierung im Jahr 2001: In allen Hamburger Gefängnissen wurden die (vorher von Rot/Grün aufgestellten) Spritzentausch-Automaten abgehängt.
Dank der CDU und Schill breiten sich nun wieder fröhlich AIDS und Hepatitis beim gemeinsamen benutzen von Siff-Spritzen aus.
Das ist auch eine prima Sache - pro Patient sind das glaube ich ein paar 1000 Euro im Monat, die die Pharmaindustrie da an Medikamenten absetzen kann.
War ja auch unverantwortlich von Rot/Grün, daß sie einfach in den Jugendknästen verhindert haben, daß sich neue Leute infizieren!