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Mittwoch, 15. Februar 2012

Abschaum - IV


Zum Einstieg noch einmal in etwas ausführlicherer Version Michael Schmidt-Salomon über „religiöse Idiotie.“
 In seinem neuen, äußerst empfehlenswerten Buch „Keine Macht den Doofen“ räumt MSS ein,  der Begriff möge verletzend klingen, beschreibe aber andererseits eins der zentralen Probleme treffend:

Solange nämlich Religioten das Sagen auf unserem Planeten haben - und das haben sie leider, Mensch sei’s geklagt, in vielen Teilen der Welt -, sind alle Versuche, das Zusammenleben der Menschen vernünftiger, freier, gerechter zu gestalten, notwendigerweise zum Scheitern verurteilt. (Denken Sie nur an die muslimischen Extremisten in Somalia, die 2011 dringend benötigte internationale Hilfe für die hungernde Bevölkerung nicht zuließen.) Versuchen wir also angesichts der Bedeutung dieses Phänomens eine kurze Definition des religiotischen Syndroms:
Religiotie ist eine selten diagnostizierte (wenn auch häufig auftretende) Form der geistigen Behinderung, die durch intensive Glaubensindoktrination vornehmlich im Kindesalter ausgelöst wird. Sie führt zu deutlich unterdurchschnittlichen kognitiven Leistungen sowie zu unangemessenen emotionalen Reaktionen, sobald es um glaubensrelevante Sachverhalte geht. Bemerkenswert ist, dass sich Religiotie nicht notwendigerweise in einem generell reduzierten IQ niederschlägt: Religioten sind zwar weltanschaulich zu stark behindert, um die offensichtlichen Absurditäten ihres Glaubens zu erkennen, auf technischem oder strategischem Gebiet können sie jedoch (siehe Osama bin Laden) hochintelligent sein. Wie es „Inselbegabungen“ gibt (geistig behinderte oder autistische Menschen mit überwältigenden mathematischen oder künstlerischen Fähigkeiten), so gibt es offensichtlich auch „Inselverarmungen“ (normal oder gar hochintelligente Menschen, die in weltanschaulicher Hinsicht völlig debil sind). Religiotie sollte daher als „partielle Entwicklungsstörung“ verstanden werden – ein Begriff, den der Entwicklungspsychologe Franz Buggle schon vor Jahren vorgeschlagen hat, um die spezifischen Denkhemmungen religiöser Fundamentalisten zu erfassen.

Die weit überwiegende Anzahl der Bischöfe und Priester, die mir in TV und Internet begegnen, sind auf den ersten Blick schon extrem unsympathisch.
 Es ist für mich auch schwer vorstellbar, daß irgendjemand Kanaillen wie Krenn, Groer, Laun, TVE, Overbeck, Meisner, Mixa, Ratzinger, Wölki und Co nicht persönlich abstoßend findet.

Da stimmt das atheistische Weltbild, wenn diese Typen ihre menschenverachtenden Botschaften unter das Volk bringen.

Aber was ist mit Geistlichen, die eigentlich ganz nett wirken und von denen man auch annehmen kann, daß sie einigermaßen intelligent sind?
Selbst ausgewiesene Kirchenkritiker, die ich bewundere - Hans Küng oder Uta Ranke-Heinemann - sind Mitglied der RKK und glauben an Gott. Bischof Gaillot und Eugen Drewermann sind Geistliche der RKK. Und wie landet ein selbstbewußter, hochgebildeter Schwuler wie David Berger zwischen hochgradig homophoben konservativen Klerikern?
Es gab im 20.Jahrhundert sogar zwei Päpste, nämlich Giovanni XXIII und JP-I, die ich ausgesprochen nett finde. 
Und Altbischof Franz Kamphaus ist doch ein absolut altruistischer, ehrenwerter Mann!
Andere hochrangige Katholen, wie Zollitsch oder Lehmann wirken auf ihre jovial-gemütliche Art auch nicht übermäßig abstoßend.
Wieso kommen Berger und Küng nicht zu der schlichten Erkenntnis, daß das ganze Gott-Konzept Humbug ist, um die Menschen abhängig und fügsam zu machen?
Wieso sparen sie sich nicht die Kirchensteuern?

Zur Klärung dieser Frage bin ich MSS außerordentlich dankbar für die Einführung des Begriffs „Inselverarmung“ (normal oder gar hochintelligente Menschen, die in weltanschaulicher Hinsicht völlig debil sind).

Mein Lieblings-Religiot ist aber immer noch Regensburgs Bischof Gerhard Ludwig Müller, der durch und durch und in jeder Hinsicht abstoßend ist. 
Er hat eine unangenehme Visage, hasserfüllte Augen, sorgte persönlich dafür, daß Kinderficker-Priestern neue Kindern zum Ficken vorgesetzt wurden und diffamierte und drangsalierte anschließend auch noch die Opfer!

Nicht ohne Grund habe ich dem Abschaum-Bischof als einzigem bisher eine eigene Posting-Reihe gewidmet, in der ich viele seiner widerlichen Aussagen, Taten und Charakterzüge darstellte.




Während andere Katholen-Fürsten ernsthaft ein bißchen beschämt darüber sind, wie viele Kinder in Heimen, Sakristeien, Beichtstühlen und Schlafsälen von Priestern missbraucht wurden, gehört Müller zu der hardcore-Fraktion à la Kreuznet, die von einer „Hoax“ sprechen, von Jagd auf die Kirche.
Der Regensburger Oberhirte ist aber nicht nur in seinem Bistum und bei seinen Pfarrern regelrecht verhasst - nein sogar seine Brüder im Amte gruseln sich vor dem polternden Zweimeter-Mann der Bösartigkeit.

Gerhard Ludwig Müller ist in vielerlei Hinsicht in Regensburg vollkommen unübersehbar - nicht nur weil er zwei Meter groß ist.
Er ist der vermutlich autokratischste unter den deutschen Bischöfen, der mit Leidenschaft seine Mitarbeiter desavouiert, die er für nicht absolut folg – und fügsam hält.
Die SZ schrieb jüngst über ihn:
Viele Bischöfe verdrehen regelrecht die Augen, wenn die Rede auf den Amtsbruder aus Regensburg kommt.
Harsch und grob beharrt er stets so unnachgiebig auf seiner Autorität, daß nicht nur fast alle seine Untergebenen entsetzt sind, sondern inzwischen auch nicht gerade als liberal bekannte Gestalten wie Kardinal Wetter öffentlich auf eine Distanzierung bestehen.

 Stefan Aigner erinnerte letzte Woche noch einmal daran wie außerordentlich schäbig sich Bischof Müller gegenüber den traumatisierten Opfern priesterlicher Gewalt äußert.

„Wir haben keinen umfassenden Missbrauchskomplex, sondern wir haben verteilt über Jahrzehnte Einzelfälle – die schauen jetzt aus wie ein monolithischer Block.“
Es bemerkenswert, dass gerade Müller so etwas sagt. Was sind „Einzelfälle“? Und wie viele „Einzelfälle“ braucht es, um von einem Komplex sprechen zu dürfen? Es wäre schön, diese Frage anhand genauer Fakten diskutieren zu können.
Doch just in der Diözese Regensburg ist das nicht möglich. Hier geizt man mit Informationen zu diesen „Einzelfällen“. Beispiellos. Keine Diözese ist so verschwiegen.
Nach wie vor gibt es keine konkreten Zahlen zu Tätern und Opfern. Man hört nichts über Entschädigungsanträge oder eventuelle Auszahlungen.
Der „Zwischenbericht“, den Müllers Sprecher Clemens Neck (einigen ausgewählten Journalisten) vor etwa einem Jahr vorgestellt hat, ist eine Frechheit. Ein knapp gehaltenes Dokument voller Allgemeinplätze, ohne jede Offenheit. Ganz anders handelt beispielsweise die Erzdiözese München.
Nicht, dass Priester Kinder und Jugendliche vergewaltigt, geprügelt und gedemütigt haben, ist dessen Kern, sondern das bewusste Verschweigen dieser Straftaten. Das Versetzen der Täter.
In der Diözese Regensburg wurden allein zwischen dem Jahr 2000 und 2007 drei Fälle öffentlich, in denen die Diözese nicht durch übermäßigen Eifer beim Schutz von Kindern aufgefallen ist. 
[…] Hier wurden mehrfach kriminelle Priester erneut auf Kinder und Jugendliche losgelassen. Auch unter Müllers Verantwortung.

Bischof Müller ist der Bodensatz des deutschen Episkopats - gegen ihn wirken sogar Prügel-Mixa und Homohetzer Overbeck wie freundliche Gesellen.

Selbst ein Papst mit lediglich winzigen, rudimentären Resten von Anstand würde so einen Oberhirten wie Müller aus dem Verkehr ziehen und ihn exkommunizieren.
 Allerdings sucht man Anstand sicher vergeblich in der römischen Kurie und so kommt es passend zur Närrischen Zeit in Bayern zu einem vorgezogenen Aprilscherz der Extraklasse:

Bischof Müller scheint tatsächlich beste Chancen zu haben demnächst den zweitwichtigsten Posten in der 1,2 Milliarden Mitglieder zählenden RKK zu bekommen. 
Chef der heiligen Inquisitionsbehörde! 
Den Posten also, der heute euphemistisch „Präfekt der Glaubenskongregation“ genannt wird und den Joseph Ratzinger selbst 25 Jahre innehatte.

Die Regensburger sind hin und her gerissen - einerseits würden sie alles dafür geben Müller loszuwerden, andererseits würde er als Quasi-Vizepapst über eine enorme Macht verfügen.

Der konservative Kirchenmann gilt als Hardliner unter den deutschen Bischöfen. Bei der Kirchenbasis wird er teilweise sehr kritisch gesehen.
„In Rom richtet er womöglich noch mehr Schaden an als in Regensburg“, sagt die Regensburger Vorsitzende der Vereinigung „Wir sind Kirche“, Sigrid Grabmeier. Sie befürchtet, die katholische Kirche werde mit steigendem Einfluss Müllers restriktiver und rückwärtsgewandter werden.
Theologisch liege Müller ganz auf der Linie des Papstes, meint „Wir sind Kirche“-Sprecher Christian Weisner. Es sei aber die Frage, ob dieses sehr traditionelle Kirchenverständnis in die heutige Zeit der katholischen Weltkirche passe und zukunftsfähig sei.

Ist Ratzinger nicht großartig?

Keiner hat bisher vermocht die Katholiken schneller aus der Kirche zu treiben als er. 
Benedikt ist der größte Garant des atheistischen Erfolges.
 Mit der Megabeförderung eines Kinderfickerschützers mit Fußpilz-artigen Sympathiewerten, könnte der Papst weitere Millionen entsetzte Gläubige aus der RKK treiben.

Die Süddeutsche Zeitung rät dem Regensburger Rabulisten allerdings noch nicht die Möbelwagen zu bestellen; es gäbe im Vatikan auch Widerstände gegen die Personalie Müller.
Hautgrund: Der ultrakonservative Rechtsaußen des deutschen Episkopats ist der Kurie noch zu liberal!

Bishop Alvarez said that there are children who want to be abused:

Den Holocaustleugnern um Richard Williamson wird im Vatikan der rote Teppich ausgerollt und falls irgendwelche Opfergruppen um Gehör bitten, ist das auch nur Blabla. 
Papst Benedikt XVI. hatte bei den Osterfeiern 2010 in Rom zu den Missbrauchsskandalen in der katholischen Kirche geschwiegen. 
Der Dekan des Kardinalskollegs, Angelo Sodano, betonte zu Beginn der Ostermesse 2010  das "Volk Gottes" lasse sich nicht vom "Geschwätz des Augenblicks" beeindrucken.

Zwischen solchen Typen wirkt selbst Müller ein bißchen lasch.

In Deutschland mag er der Krawallbischof sein, der sich ständig mit den Reformern von 'Wir sind Kirche' oder mit den katholischen Verbänden streitet, die Medien beschimpft, Konflikte auf die Spitze treibt. In Rom gilt so etwas schlimmstenfalls als lässliche Sünde. […]
Müller [hat] mächtige Gegner in der Kurie: die Konservativen. 
[…] Sie misstrauen seiner Universitätstheologie und seinem Eintreten für das deutsche Kirchensteuersystem. Sie ärgert die Härte, mit der Müller gegen die traditionalistische Piusbruderschaft vorgegangen ist, die in Zaitzkofen in seinem Bistum ein Priesterseminar unterhält. Und so tauchen in den italienischen Medien Berichte auf, die Müller als gefährlichen Linken darstellen.
(Matthias Drobinski 15.02.12)

Bei Kreuznet und in der Römischen Kurie sieht man offenbar alles, was nicht voll auf NPD- und Piusbruderschaftlinie ist, als linksextremistisch an.

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