TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

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Sonntag, 26. Dezember 2010

Fahrradfahrer

Entschuldigung.

Da ich gerade so weihnachtlich gestimmt bin, sehe ich mich zum Fest der Liebe gezwungen noch einmal die Kanzlerin zu zitieren.
Sie wird als Kompensation zu ihrer währungspolitischen, finanzpolitischen, ökonomischen, außenpolitischen und steuerpolitischen Beliebigkeit in einer Sache immer rabiater.

Beim Christentum.
In Berlin schimpft sie auf das "Multikulti-Eiapopeia". Am Samstag beim Deutschland-Tag der Jungen Union in Potsdam klingt das noch etwas schärfer: "Multikulti ist absolut gescheitert." In Berlin ruft Merkel der Basis zu, man brauche angesichts von 2,2 Millionen arbeitsfähigen Hartz IV-Empfängern "keinen Zuzug von außen". Dann beschwört sie das christliche Menschenbild und ruft in den Saal: "Wer das nicht akzeptiert, ist bei uns fehl am Platze." Applaus braust auf,……
(Taz, 19.10.2010)


Es gebe bei diesem Thema eine Zustimmung aus der Bevölkerung, wie er sie noch nie erlebt habe. Seehofer betonte: "Wir als Union treten für die deutsche Leitkultur und gegen Multikulti ein - Multikulti ist tot."
[…] Auch die CDU-Vorsitzende versicherte: "Wir fühlen uns dem christlichen Menschenbild verbunden, das ist das, was uns ausmacht." Wer das nicht akzeptiere, "der ist bei uns fehl am Platz". Gleichzeitig sollten die Deutschen über ihre Werte und die zunehmende Entfremdung von Religion sprechen, um sich über ihr Land und ihre Gesellschaft zu vergewissern.
(Spon 15.10.2010)

Da zeigt die Bundesmerkel Ellenbogen und erinnert korrekterweise daran, was die Religion mit dem Hingemetzelten meistens bedeutete:

WIR SIND BESSER ALS DIE!
(Und wer das nicht akzeptiert, kriegt was auf die Schnauze.)

Die mutmaßlich aggressivste Religion der Weltgeschichte, die gleich fünf Kontinente eroberte und unterjochte, 16.000 Schlachten religiös rechtfertigte und mehr Menschen zu Tode brachte als irgendeine andere Ideologie, hat sich schon einen passenden Gott ausgesucht:

Aus Unmut über seine eigene Schöpfung, erfreute er sich daran, wie sein eigener Sohn gematert und zu Tode gequält wurde.
Das gefiel dem Allmächtigen und an dieses überirdische elterliche Versagen werden wir tagtäglich durch den allgegenwärtigen Lattenhansel erinnert.
Am liebsten blutig, kannibalisch indem wir noch sein Blut trinken und seinen Leib essen sollen.

Und wer ganz besonders fromm ist, der geißelt sich mit speziellen Peitschen, schlägt sich selbst blutige Striemen auf den Rücken.
Zumindest ein mit Metallspitzen besetztes SM-Bein- oder Armband, wie es die Anhänger des Lieblingsordens des Papstes, des Opus Dei, tragen darf es schon sein.


Schmerzen und Leiden sind das was den Frommen auszeichnet.


Die Masochistenfraktion der Soutanenträger sieht explizit darin eine Wertschätzung des Sadisten (vulgo: Gott), der das alles verursacht.
Immerhin hat er schon seinen eigenen geliebten Sohn bestialisch foltern und töten lassen - natürlich nur AUS LIEBE zu den Menschen.
Wenn es dem heutigen Homo Sapiens ähnlich ergeht, soll man dankbar sein.

Insbesondere die körperlichen Qualen, die ein Mensch erLEIDen kann - Schmerzen - sind den Christenexperten hochwillkommen.
Unter Schmerzen wurdest du geboren, unter Schmerzen musst du sterben“ - das erklärte schon Gott persönlich in Gen, 3:

16 Zur Frau sprach er: Viel Mühsal bereite ich dir, sooft du schwanger wirst. Unter Schmerzen gebierst du Kinder. Du hast Verlangen nach deinem Mann; er aber wird über dich herrschen.
17 Zu Adam sprach er: Weil du auf deine Frau gehört und von dem Baum gegessen hast, von dem zu essen ich dir verboten hatte: So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen. Unter Mühsal wirst du von ihm essen alle Tage deines Lebens.
18 Dornen und Disteln lässt er dir wachsen, und die Pflanzen des Feldes musst du essen.
19 Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zum Ackerboden; von ihm bist du ja genommen. Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück.

"Gesegnet sei der Schmerz" erklärte der Heilige Josemaria Escriva (1902-1975. Gründer des Opus Dei)

Johannes Paul II, der Große, stellte schon zu einer frühen Phase seines Pontifikats klar, daß Leid generell zu begrüßen sei.
Im

heißt es:

Paulus: »Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich für euch ertrage«.(2)
………Die Kirche, die aus dem Geheimnis der Erlösung im Kreuz Christi geboren wird, muß die Begegnung mit dem Menschen vor allem auf dem Weg seines Leidens suchen.
…. Das Leiden soll der Bekehrung dienen, das heißt, der Wiederherstellung des Guten im Menschen, der in diesem Ruf zur Buße die göttliche Barmherzigkeit erkennen kann.

Der Ratzinger-Papst könnte natürlich auch die alten Frauen und Männer auf normale Weise die steinernen Stufen hinauf auf den Hellen Berg des Paulinenklosters zur Schwarzen Madonna in Tschenstochau ziehen lassen.
Immerhin vier Millionen Menschen tun sich das jährlich an.
Der Vatikan erfreut sich aber daran, daß sich die Omen und Open dabei die Knie zerschleißen, indem sie auf Knien zu holperigen Steinstufen hochkrauchen.

Ebenso viele Menschen pilgern jährlich nach Fatima in Portugal, 2010 war ein gewisser Joseph Ratzinger einer von ihnen.

Er selbst wurde gefahren, aber seine Gläubigen verachtet er offenbar so sehr, daß er findet sie hätten allen Grund zur Buße und so gefiel es ihm zuzusehen, daß die Pilger als Buße den langen Weg zur Kapelle auf den Knien rutschten.
Haßt Ratzinger die Menschen generell oder gefällt ihm einfach nur die Demütigung und der Schmerz den die oft betagten Pilger bei der Tortur erleiden müssen?


Ein mitleidigerer Mann als der Pontifex würde keinen Spaß an der Myriaden-fachen Erniedrigung haben und in Sorge um Meniskus und Kniescheiben den Massen zurufen, daß Gott sie auch liebe ohne sich die Extremitäten zu zerschinden.

Merkel selbst habe ich noch nicht auf Knien vor einem protestantischen Bischof oder bei einer Pilgerfahrt gesehen; ebenso wenig wie Seehofer sich schon selbst die Knie für den Papst aufgerieben hätte.

Merkel kann aber durchaus vor den ganz wichtigen Personen kriechen und geht devot in die Knie, wenn sie Jürgen Grossmann, George W. Bush, Joseph Ackermann, der PKVen-Lobby oder einem Pharmaboss begegnet.

Das ist das Radfahrer-Wesen der konservativ-christlichen Politik; buckeln vor den Mächtigen und nach unten treten.
Wie ihre Klerusfreunde, präferiert die CDU-Chefgin ihrer Untertanten kriechend.
Aufrechter Gang, Mitdenken, Protestieren und Aufmüpfigkeit schätzt die Hobbytheologin gar nicht. Verglichen mit dem Jahr 2000 sind in Deutschland die Löhne langsamer als in allen (sic!) anderen EU-Ländern gestiegen.

Wir sind einsamer Letzter!

In Deutschland sind die Löhne und Gehälter in den vergangenen zehn Jahren deutlich langsamer gestiegen als im Rest Europas. Das geht aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Grund dafür ist auch der steigende Anteil von Beschäftigten in prekären Jobverhältnissen. Während die Bruttolöhne und –gehälter im EU-Durchschnitt in den vergangenen zehn Jahren um 37 Prozent gestiegen sind, bildet Deutschland mit einem Anstieg von 22 Prozent das traurige Schlusslicht.
(Mindestlohn.de)

Nach den Angaben der Wiesbadener Behörde liegt Deutschland mit deutlichem Abstand am Ende der Tabelle der 22 EU-Länder. An der Spitze liegt Rumänien, wo die Löhne um 563,2 Prozent stiegen.
[…] In Frankreich, Osterreich oder Portugal liegen die Raten im Vergleich zum Jahr 2000 um 'Knapp ein Drittel hoher. Im gesamten Euroraum stiegen die Verdienste in diesem Zeitraum um 30,7 Prozent.
[…] "Es gibt in Deutschland keinen Mindestlohn und in Ostdeutschland tariffreie Zonen. Durch die Arbeitsmarktpolitik besteht schon seit Jahren ein großer Druck auf die Löhne hierzulande", sagt Gustav Horn, Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung der Süddeutschen Zeitung.
[…] Es sei "armselig", dass ausgerechnet im reichen Deutschland die Löhne hinterherhinkten. Christoph Schröder vom Institut der Deutschen Wirtschaft sieht dagegen noch keinen Spielraum für Lohnerhöhungen. "Dafür ist es zu früh, weil die Produktivität noch nicht wieder das Niveau von vor der Krise erreicht hat", sagt Schröder. Laut den Angaben des Statistischen Bundesamtes mussten die deutschen Firmen im dritten Quartal 0,5 Prozent weniger je Arbeitsstunde zahlen als im Frühjahr. Der Rückgang ist damit so hoch wie zuletzt im Sommer 2005. Angesichts voller Auftragsbucher wird in Deutschland wieder langer gearbeitet, die Kurzarbeit spielt kaum noch eine Rolle. Auch hier ist Deutschland im europäischen Zehnjahresvergleich das Schlusslicht: Seit 2000 stiegen die Arbeitskosten um 19,4 im EU-Durchschnitt um 37,6 Prozent. Mit durchschnittlich 30,90 Euro je Stunde müssen Arbeitgeber in Deutschland derzeit knapp ein Fünftel mehr zahlen als vor zehn Jahren. Deutsche Firmen kommen somit im europäischen Vergleich besonders günstig weg.
(Süddeutsche Zeitung 10.12.10)

So ist das, wenn man sich von einer Mannschaft, die dem christlichen Leitbild verpflichtet fühlt, regieren läßt.
Und wenn diese europaweit in Relation sinkenden Löhne noch zu hoch sind, springen die Christlichen Gewerkschaften ein, die Spezialisten dafür sind die Löhne noch mehr zu drücken.

Der Christliche Gewerkschaftsbund (CGB) hat es mit seiner U-Boot-Tätigkeit für Ausbeuter-Unternehmer inzwischen so weit getrieben, daß seine 'Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit' ('CGZP') vom Bundesarbeitsgericht als tarifunfähig eingestuft wurde.

Löhne von 4,83 Euro pro Stunde hatten die christlichen Gewerkschaftler „für“ ihre Arbeiter „ausgehandelt.“

Noch billiger wird es für den Arbeitgeber nur noch, wenn es sich um einen der eine Million direkt bei der Kirche Beschäftigten handelt.
Kirchen werden von der politischen Klasse so stark protegiert, daß sie als „Tendenzbetriebe“ überhaupt keine Arbeitsrecht-Regeln einhalten müssen.

Sie bezahlen ihre Mitarbeiter noch schlechter.

Ein weiterer Grund dafür, daß die Kanzlerin so vehement auf die „Christliche Leitkultur“ pocht, dürfte der Islamische Umgang mit Geld und Banken und Vermögen sein.
Bei Muslimen gelten Zinsen als Geld ohne Leistung – und damit als Wucher; welcher im Koran verachtet wird.

Das wäre nämlich nichts für Joseph Ackermann!

Die muslimische Welt sieht in der Finanzkrise die Stärke ihres Finanzwesens bestätigt. „Die islamischen Banken handeln nicht auf Pump, sondern mit tatsächlichen Guthaben – das bewahrt sie vor den Problemen, mit denen die Banken in Amerika und Europa gerade Bekanntschaft machen“, sagte der Chef der Qatar International Islamic Bank, Abdel Bassat El Schibi.
[…] Das islamische Finanzwesen unterscheidet sich in zwei wesentlichen Punkten vom Kapitalismus. Zum einen unterliegt es einem Zinsverbot, das im Koran verankert ist; bei Muslimen gelten Zinsen als Geld ohne Leistung und damit als Wucher. Zum anderen sind bei den verschiedensten islamischen Produkten Risiken und Gewinne zwischen der Bank und dem Kunden geteilt. In der ganzen Welt gibt es derzeit mehr als 300 islamische Finanzeinrichtungen in 75 Ländern.
(Die Welt 16.10.2008)

Und dann erst die „Zakat“; das dritte Gebot des Islams; also eine der fünf Säulen des Islams.
Es gebietet Mildtätigkeit und verpflichtet den Vermögenden erkleckliche Teile seines Geldes an Bedürftige zu geben - und dies auch noch ohne damit zu protzen!
Dabei handelt es sich nicht um ein paar Münzen, die man in den Klingelbeutel tut, oder nicht.

Es ist eine ausdrückliche Pflicht.

Ein Ausspruch des Gesandten Muhammad (s*) lehrt uns: „Allah hat den Reichen in ihrem Reichtum den Betrag, der den Bedarf der Armen deckt, auferlegt. Die Armen leiden weder Hunger noch Nacktheit, außer als Folge des Handelns der Reichen. Allah wird sie genau prüfen und sie schwer bestrafen“ (at-Tabarani).
(Muslimehelfen.org)

Bei dem Geschrei, das hierzulande herrscht, wenn auch nur das Wort „Vermögenssteuer“ erwähnt wird, werden die 100 Milliardäre Deutschlands aber froh sein, daß Merkel sie vor Islamischen Sitten beschützt - dann würden sie nämlich jedes Jahr rund 7,5% ihres Vermögens an „Arme, Bedürftige, Verschuldete, Gefangene, Reisende, etc“ spenden müssen.
Und dies bei einem marginalen Jahresfreibetrag von 1895 Euro!

Das wären für die Familie Georg Enoch von und zu Guttenberg bei einem konservativ geschätzten Vermögen von 400 Millionen Euro (Platz 272 der reichsten Deutschen laut „Manager Magazin Spezial Oktober 2010“) immerhin 30 Millionen Euro jedes Jahr an die Hartz’ler!

Da würde unser Bundesverteidigungsbaron aber weit weniger gut gelaunt sein.

Die Familie seiner Frau Stefanie, die von Bismarcks aus Friedrichsruh (Platz 401, 250 Millionen) hätte weitere knapp 18 Millionen im Jahr zu entrichten.

3 Kommentare:

Homer Símpson hat gesagt…

Bei den Lohnsteigerungen z.b. in Rumänien - ist da die Inflation rausgerechnet? Ich vermute nicht. Egal.

Trotzdem ein guter Beitrag, der christliche Werte beschreibt, so die Interpretation von Wirtschaft und Politik davon übrig gelassen hat.

Eigentlich ist es nie gut, menschliche Gier mit abstrakten Werten wie die einer Religion u vergleichen. Am Ende, führt der Christ immer an, dass Gott ihm den Reichtum schließlich gegeben hat. So spricht man sein soziales Gewissen frei. Dafür ist Religion schließlich auch da.

Aber wer durch Korruption und Bestechung oder Lohndumping und Betrug zu Geld kam, der wird das nicht einmal brauchen. Der hat kein Gewissen. Hier in Deutschland, ist das ja alles nur ein Kavaliersdelikt. Schließlich gehört es zur menschlichen Natur, Ellenbogen zu zeigen.

Da könnten wir uns was von den Chinesen abschauen. Wenn einer deren Funktionäre sich korrumpiert, wird er enteignet und erschossen. Das ist zwar unchristlich, aber doch auch ein Zeichen.

Wirf' Merkel nicht vor, dass sie vor den Bonzen kriecht. Die halten sicher auch die Aktienmehrheit an der CDU. Der Laden kann so viel nicht kosten, dass die den nicht aus der Portokasse zahlen können.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@ Homer

Da könnten wir uns was von den Chinesen abschauen. Wenn einer deren Funktionäre sich korrumpiert, wird er enteignet und erschossen. Das ist zwar unchristlich, aber doch auch ein Zeichen.



NOCH besser finde ich das Japanische Modell.
Wenn da ein Manager versagt, fängt er an zu weinen, verbeugt sich gedemütigt vor seinen Angestellten bis auf den Boden und begeht dann ganz freiwillig feierlich Selbstmord!

Das ist doch irgendwie zivilisierter als Erschießen, oder?

Übrigens bekommen Japanische Konzernlenker maximal das Siebenfacher gehalt eines Arbeiters.
Angeblich sollen Toyota und Honda dennoch das ein oder andere Auto verkauft haben - obwohl die Manager nicht wie hier oder in den USA das 200-fache eines Arbeiters verdienen ...
Eigenartig.
Das muß Herrn Brüderle total verwirren.

LGT

Anonym hat gesagt…

Die Leute sollen keine Fahrräder (wie Licht, Reifen, Bremsen) und Sachen, wie kleidung und Schuhe kaputt machen