TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Sonntag, 31. August 2008

Republikanische Hirnwindungen.

Der wichtigste Punkt der amerikanischen Verfassung, scheint für GOPse des Schlages Sarah Palin der zweite Zusatz zu sein:
Waffen! Bitte überall und für jeden so viel er will.
Dieses Recht wurde bereits 1791 im sog. "Second Amendment" festgeschrieben und gilt bis heute. Wenn irgendjemand auch nur daran denkt den Zugang zu Utzis und AK-47s für jedermann ein bißchen einzuschränken, ist er natürlich ein ganz und gar unpatriotischer, amerikafeindlicher Schlappschwanz, der lieber gleich zu den schwulen Europäern auswandern sollte. Da ist es natürlich ein schwerer Fehler der Weicheier von Washington gewesen Schulen zu waffenfreien Zonen zu erklären!
Glück haben jetzt die 110 Schüler der Minischule von Harrold, einem kleinen texanischen Ort an der Grenze zu Oklahoma:
Wenn das neue Schuljahr beginnt, werden Lehrer und Hauspersonal bewaffnet sein.
Keiner soll mehr vor eine Gruppe von Sechsjährigen treten müssen, ohne eine Pistole griffbereit zu haben.
Der zuständige Schulinspektor, David Thweatt, hat erkannt, daß die Schulmassaker erst zum Problem wurden, weil die Lehrer nicht auch bis an die Zähne bewaffnet wären.
"Als die Bundesregierung damit begann, Schulen zu schusswaffenfreien Zonen zu machen, haben doch all diese Schießereien (wie das Massaker in Columbine 1999) angefangen. Warum will man haben, dass eine Gruppe von Menschen da draußen sich nicht verteidigen kann? Das ist so, als wenn man zu einem Hund 'Fass sie' sagt."
(Internetseite der texanischen Zeitung "Fort Worth-Telegram")

Schuld ist dieser liederliche Clinton, der Warmduscher - in seiner Zeit als Präsident wurde dieses fatale Bundesgesetz von 1995 geschaffen. Es ist also ganz klar für die Gewalt verantwortlich, weil es Schulen zu "waffenfreien Zonen" erklärte. "Dorthin könnten die Leute gehen, wenn sie in Rage so viele Menschen wie möglich erschießen wollen", sagt David Thweatt.

Der superintendent im Original: "Our people just don't want their children to be fish in a bowl, Country people are take-care-of-yourself people. They are not under the illusion that the police are there to protect them."

Was für ein Segen, daß es die Paranoia der rechten Waffennarren in den USA gibt:
"Wir leben rund 30 Minuten weit entfernt von jedem Polizeischutz", schimpft David Thweatt, der oberste Schulaufseher von Harrold, "wenn hier einer angreift, sind schnell 150 von uns tot. Es wäre ein Blutbad."
"I'm not exactly paranoid," Thweatt said. "I like to consider myself prepared."

Gewalt in den Schulen? Da ist also die Lösung: Mehr Waffen.

Wer diesen Gedankengang nachvollziehen kann, weiß auch wieso man nach 8 Jahren des totalen politischen Desasters in den USA dringend noch mal einen Republikaner ins Weiße Haus wählen sollte.

15 Kommentare:

Po8 hat gesagt…

Könnte man nicht noch irgendwie einen Strich in den Verfassungszusatz schmuggeln, so dass es dann heißt: "Jeder hat das Recht eine Waffel zu tragen" ? Ich vermute, das würde das Problem lösen.

Alternativ könnte man auch aufnehmen, dass jeder einen an der Waffel hat, der derartige Scheiße in die Welt hinausposaunt...

warlord'snightmare hat gesagt…

Hallo Tammox,
die Kinder sollten bereits früh mit Waffen in Berührung kommen, damit sie die Scheu davor möglichst schnell ablegen können. Eventuell sollten bereits die Babies anstatt mit der Rassel mit eine Handgranatenattrappe spielen. Früh übt sich. Spätestens jedoch im Kindergarten sollte Waffenkunde und Schießtraining stattfinden. Denn, was Hänschen nicht lernt...
Später könnte dann jeder schnell ein brauchbarer Marine werden.

Ironie beiseite, meine Ansicht ist, dass es auf alle Fälle gefährlicher ist, wenn jeder eine Schusswaffe mit sich führt. Braucht nur mal jemand aus seinem Gleichgewicht kommen und Amok laufen, was ja in der heutigen Zeit durchaus vorkommen kann (Stichwort: unfaire Gesellschaft). Dann gibt es gleich mehrere Tote und Schwerverletzte. In den Schulen sollten weder die Schüler, noch die Lehrer Waffen tragen. Wenn erforderlich, sollte jeder Schüler am Eingang der Schule gründlich überprüft werden. Außerdem, ist es nicht notwendig, dass eine derartige Spannung zwischen Lehrern und Schülern herrscht. Die Schüler sollten gerne in die Schule gehen und sich auf neues Wissen freuen. Ist das so schwer zu verstehen? Wer ist schuld, wenn die Schüler die Schule und die Lehrer hassen?

Es sollte jedoch jedem erlaubt sein, eine Handfeuerwaffe mitzuführen, wenn er sich in die Wildnis begibt. Als Schutz vor wilden Tieren sozusagen.

Man erkennt, dass die Waffenlobby in den USA extrem stark ist.
Die amerikanische Polizei scheint nicht in der Lage zu sein, für Ordnung zu sorgen, und deshalb muss sich scheinbar jeder selbst schützen.
Das soll eine vorbildliche Gesellschaftsform sein?

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@Po8:

Die Umformulierung in:
"Jeder hat das Recht eine Waffel zu tragen"
Ist aber nicht ganz sicher ausreichend - bedenke doch in was für eine fast tödliche Gefahr GWB eine Brezel verwandelte.
Die „deadly pretzel“ hätte ihm beinahe das Leben gekostet!
http://www.usatoday.com/news/washington/jan02/2002-01-13-bush-faint.htm

Bei seinem Charakter gelingt es sicherlich auch Waffeln in Massenvernichtungswaffen zu transformieren.

Tammo Oxhoft hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Tammo Oxhoft hat gesagt…

@ warlord'snightmare

Stimme natürlich voll zu!
Daß schon Kleinstkinder begeistert an Waffen herangeführt werden, konnte man ja beispielsweise in „Bowling for Columbine“ sehr schön sehen.


Zwei Fragen aber:

1.) Welche WILDNIS? Die dürfte ja wohl mittlerweile weitgehend ausgerottet sein in unseren Breiten und falls in den USA noch der ein oder andere Luchs oder Bär übrig sein sollte, der einem Menschen gefährlich werden kann, so sei es ihm gegönnt.
Nachdem der Homo sapiens fast den ganzen Rest der Natur verdrängt hat, ist es ja wohl OK, wenn es auch EINMAL umgekehrt läuft.
Erinnert mich daran, daß Menschen nur zum Vergnügen rund 150 MILLIONEN Haie pro Jahr töten, gerne werden sie besonders perfide gequält, indem man ihnen lebendig die Flossen abschneidet und dann zurück ins Meer wirft. Die meisten Großhaiwarten stehen vor der Ausrottung.
Umgekehrt gibt es weltweit unter 5 tödliche Attacken von Haien auf Menschen.
Und die HAIE sollen hier die Ungeheuer sein??
Also die paar fünf people, die meinen ausgerechnet in den Haigewässern surfen zu müssen, kann ich locker verschmerzen.

2.) Wer oder was soll eine vorbildliche Gesellschaftsform sein? Die USA?????????????????? Gutes Witz!!!!

warlord'snightmare hat gesagt…

Ein bisschen Zerstörungswut steckt in den meisten von uns. Oder sprengen Buben nicht gerne mal etwas in die Luft? So ist es auch mit den Schusswaffen, hat was mit Technik zu tun, ist laut, hat Kraft, man kann was durchschießen. Wie groß ist der Schaden im Ziel? Aber für Kinder völlig ungeeignet, da sie ihr Tun noch nicht voll abschätzen können. Aber auch Erwachsene können in kritischen Situationen falsch reagieren, was sie danach bereuen...
In den Händen von Kriminellen haben Waffen schon gar nichts verloren.

Beim Militär wird den Soldaten vor allem die Technik, das Krawall machen und das Zerstören von Übungsobjekten nähergebracht. Damit wird der Spieltrieb angesprochen. Die zerfetzten Leichen, sind ein Nebenthema und keiner näheren Betrachtung wert.

Nun zu den Fragen:
1.) Ich meine natürlich defensive Verteidigung gegen sehr große, hungrige und fleischfressende Tiere. Vor allem jene Tiere, welche beim Aussterben sind, muss man schützen, andererseits glaube ich, dass es kein Mensch gerne hat, wenn ein Bissen von ihm abgebissen wird. Besser ist es natürlich, wenn die Menschen den Tieren genügend Lebensraum lassen und sie dort nicht stören.
Wenn bei uns (Österreich) Bären und Wölfe angesiedelt werden sollten, dann ist das Tierquälerei und kein Wunder, dass die Bären dann „Hausbesuche“ machen.
Allgemein bin ich der Meinung, es gibt genug Menschen auf der Erde, mehr braucht es wirklich nicht mehr.
Die Population der Menschen sollte jedoch nicht durch Hunger und Krieg reduziert werden, sondern durch Vernunft.

2.) Die US-Regierung behauptet, dass das Amerikanische Volk durch den Amerikanischen Geist etwas besonders ist oder einfach viel davon hat, von diesem Spirit. Ich vermute der Amerikanische Geist soll etwas Tugendhaftes sein, das auch die anderen Völker haben sollten.
Wenn ich es so recht überlege, geht es dabei um die Freiheit.
Die Freiheit sich mit Waffengewalt durchzusetzen.
Aber Freiheit ist es keine, wenn ich mich bewaffnen muss, um einkaufen gehen zu können.
Das mit den Waffen stammt eben auch noch aus einer Zeit, wo man die Indianer verdrängte, betrog und beinahe so wie deren Büffel ausrottete.
Die Nachkommen derer, die damals am brutalsten und am gierigsten das Land gestohlen haben, haben jetzt das Sagen.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

In der Tat - Kinder mögen es gerne laut.
Das weiß jeder Elternteil zu berichten, der daß Mißvergnügen hatte, daß seinemKind ein lärmverursachendes Spielzeug geschenkt wurde.
Oder profaner in meiner Familie: Eine 2-Jährige Verwandte entdeckte kürzlich, daß sie einen so hohen schrei auszustoßen vermag, daß es allen Erwachsenen sofort in den Trommelfellen schmerzt. Alle halten sich reflexartig die Ohren zu. Diese durchschlagende Wirkung begeistert sie - gar nicht leicht das wieder abzugewöhnen.

Kinder sind eben keine „kleinen Erwachsenen“, sondern KINDER, die noch lernen müssen. In meiner Jugend hieß es:
„Messer, Gabel, Schere, Licht - dürfen kleine Kinder nicht!“

Für die USA müßte man den Spruch modifizieren:

„Messer, Utzi, Gabel, Maschinenpistole, Schere, AK-47, Licht - dürfen kleine Kinder nicht!“

Ja, doch….ich gebe zu, daß es mir auch persönlich missfallen würde, wen nein Tier einen Bissen aus mir heraus beißt. Schön ist das wohl nicht. Aber lassen wir die Kirche im Dorf - sehr realistisch ist die Gefahr nicht.
Dazu ein paar Zahlen:

Krebstote in Deutschland: ~200.000 = 550 PRO TAG
Verkehrstote: ~ 6000 = 16 pro Tag
Durchs Auto Verletzte: ~ 500.000 = 1370 PRO TAG
(Davon schwer verletzt: ~ 100.000 = 275 PRO TAG)
Interessant auch: Laut neusten Untersuchungen sterben noch einmal 17.000 Menschen in Deutschland pro Jahr durch Ärztepfusch und Behandlungsfehler – auch noch mal 46 Tote PRO TAG, die nicht sterben müssten!
http://tammox.blogspot.com/2007/07/unverstndliches-volk.html

Über TIERE habe ich folgende aktuellen Zahlen gefunden:

Jährliche Todesfälle durch Haiangriffe (weltweit): 10.
Durchschnittliche Anzahl jährlicher Todesfälle durch Spinnen- und Schlangenbisse in den USA: 10;
durch Hundebisse: 15;
durch Wespen- und Bienenstiche: 44;

Da sind andere Todesarten aber SEHR VIEL WAHRSCHEINLICHER:
Jährliche Todesfälle durch fallende Kokosnüsse (weltweit): 150.
durch Blitzschlag: 141.

Sich an einem Strand mit Kokospalmen zu sonnen, ist also akut betrachtet durch die tödliche Gefahr herab fallender Nüsse, 15 mal gefährlicher als sich mit Spinnen und Schlangen zu vergnügen

- langfristig betrachtet, wenn man das Hautkrebsrisiko durch die UV-Strahlung mit einbezieht sogar noch erheblich tödlicher.

Tja, und die Amerikaner - ein gar seltsames Volk, zu dem ich übrigens auch gehöre - halten sich eben für den Nabel der Welt, „GODS OWN COUNTRY“.
Daß das sonst niemand in der Welt glaubt, schert sie wenig.

Dazu fällt mir ein Zitat von Billy Wilder ein:

„Amerikaner werden misstrauisch, wenn man NICHT einer von ihnen werden will - im Gegensatz zu Franzosen, Engländern und Schweden und den meisten anderen Völkern, die es misstrauisch macht, wenn man zu ihnen gehören möchte“

warlord'snightmare hat gesagt…

Hi Tammox,

hast Du überall recht.
Mit der Statistik ist es natürlich auch immer so eine Sache. Dass ich Österreicher von einem Bären gefressen werde, wäre schon eine große "Überraschung" für mich. Wenn nun jemand in der Wildnis von Alaska unterwegs ist, ist es keine Überraschung, wenn er über einen Bären "stolpert". Allgemein meiden die Wildtiere den Menschen, aus gutem Grund.
Die Welt sollte einfach für alle Lebewesen Platz bieten. Manche Tiere sind aber auch lästig, wie z. B. die Stechmücken, Mäuse und Läuse, Bakterien, Heuschrecken, Schnecken, Raupen usw. Wenn man einen Garten hat, dann wird manchmal die Ernte von den Tieren „eingebracht". Als Landwirt ist man auf die Ernte angewiesen und man muss das Ungeziefer bekämpfen oder eben biologische Vorkehrungen treffen.
In diesem Fall ist das "Zusammenleben" mit den Tieren etwas belastet.

Klar Ärzte, Krankenhäuser, Altenpflege wäre ein ganz wichtiges Thema. Da wird viel Geld für teure Untersuchungen verschwendet und manche Ärzte helfen den Patienten überhaupt nicht. Entweder können sie nicht helfen oder sie wollen nicht, aber Hauptsache der Verdienst stimmt. Die Medikamente taugen auch nur manchmal oder Schaden mehr als sie nützen. Aber das Geschäft läuft prima.
Wenn ich mir vorstelle, das viele Leute nur 70 % ihrer möglichen Leistungsfähigkeit haben, weil keiner ihre Wehwehchen heilen kann, dann ist das ein großer volkswirtschaftlicher Schaden. Die Lebensqualität ist dadurch natürlich auch mies.

Bei den Amerikanern scheint die „Wildwest Ökonomie“ immer noch stark verbreitet.
Könnte man auch so beschreiben „der Stärkere und Schnellere kann sich alles unter den Nagel reißen, ohne Rücksicht auf die Schwächeren“.

Und etwas ist ganz klar: erschießt ein Reicher einen Armen, so wird das toleriert.
Umgekehrt natürlich nicht.

Eigentlich müsste man sowieso ganz frei über eine Neuaufteilung der Besitzverhältnisse, vor allem von Grund und Boden diskutieren. Da beginnt die Ungerechtigkeit.
Das ist weltweit ziemlich das selbe. Die einen haben so viel und die anderen so wenig.
Alles bekannt, obwohl es richtig wäre, traut sich das niemand öffentlich zu sagen.
Aber damit müsste man beginnen.

Anonym hat gesagt…

Es gibt aber auch Amerikaner aller Altersklassen, die an einem schoenen Wochenende zusammen die Idylle der Natur zu schaetzen wissen. :-)
http://www.kontraband.com/videos/2484/Kids-With-Guns-2/

http://www.kontraband.com/videos/2200/Young-Redneck/

Spass muss sein!

J.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@Jake:

Oh danke für die lieblichen Links - das ist mal wieder ALLERLIEBST!
Das macht auch so hoffnungsfroh, wenn man an Amerikas Zukunft denkt.
In dem Zusammenhang auch immer wieder bemerkenswert, daß der Ami-Waffenwahn EXAKT mit der Religiosität korreliert!
Dieselbe Christenreligion, die anderenorts stets ihre besondere Friedfertigkeit herausstellt, durchdringt in diesem Fall den Waffenfanatiker erst recht.
Es ist ja Gods own Country und wie man weiß war es Gott selbst, der von den Pilgervätern einst forderte stets und überall bewaffnet zu sein.
Gott irrt bekanntlich auch nicht - daher muß das was vor 300 Jahren erkannt wurde auch heute noch stimmen.
Daher ejakulieren auch die Republikaner-Seelen, wenn sie sich vorstellen, wie Frau Palin eigenhändig ein Karibu killt!
(Noch geiler wäre es natürlich, wenn sie schon ein paar Atheisten oder Homosexuelle abgeknallt hätte! Aber wer weiß - vielleicht hat sie ja auch schon ein schwules Karibu erwischt)
Kirche - GOP - NRA - alles eine Soße.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@warlord'snightmare
Da gab es vor ein paar Tagen einen lehrreichen Artikel in der SZ:

Hässliche Tiere sind arm dran
Schöne, beliebte Tiere sind die Symbole des Artenschutzes. Die unansehnlichen und langweiligen sterben unbemerkt aus - ganz gleich, wie hoch ihre ökologische Bedeutung sein mag.


http://www.sueddeutsche.de/wissen/238/308186/text/

Als Schnecke oder Wurm sieht es da mit dem Mitgefühl durch den Homo sapioens doch mau aus.

Ich gebe zu, daß ich mich auch schon sehr abfällig über Mücken geäußert habe:

http://tammox.blogspot.com/2007/08/karl-friedrich-lentze-aus-berlin.html


Allerdings mag ich persönlich Wespen noch sehr viel weniger - heute saß ich ungewöhnlicherweise tagsüber nachmittags in einem Café am Wasser und kaum hatte ich bestellt, gesellte sich eine hartnäckig an mir klebende gelb-schwarz surrende Fliegerin zu mir.

Nervenaufreibend!!!
Dabei sollen Wespen doch zu dieser Jahreszeit doch eigentlich nur Süßes essen - im Gegensatz zu mir. Aber das Erbsenhirn wußte das wohl nicht.

warlord'snightmare hat gesagt…

Das ist eben das Problem, dass wir Unterschiede bei den Tieren machen, das ist nicht fair.
Hunde und Katzen, in einer Wohnung zu halten ist keine artgerechte Tierhaltung.
Schaben, Wanzen, Läuse und Mäuse, Ameisen werden dagegen ungern in Wohnungen gesehen. Diese Tiere sind eben auch nicht zahm und leben einfach ihr Leben, so wie es sein soll.
Auch Bremsen und Zecken betrachten uns nicht direkt als etwas höher gestelltes, nein sondern als guten Wirt, dessen roter Saft wohlschmeckend ist.

Das Aussehen hat natürlich auch seinen Reiz, so ein stolzes Pferd ist wirklich schön anzusehen.
Aber nicht nur Schönheit sollte zählen, werden wir Menschen nicht selber älter und dadurch nicht schöner? Innere Werte sollte man mehr achten.

Wir Menschen können nicht leben, ohne der Natur unseren Stempel aufzudrücken.
Gut wäre es, wenn man auch den Tieren genügend Lebensraum zuerkennt.
Dem steht natürlich wiedereinmal die Gier bzw. der überspannte Geschäftssinn des Menschen gegenüber.

Bei genauerer Betrachtung ist ein Insekt ein Wunderwerk der Natur.

Leider ist die Natur extrem grausam und damit kommen wir Menschen geistig nicht zurecht, da wir vernunftmäßig das Grausame ablehnen, zumindest die guten Menschen.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Ich denke, daß Menschen Tieren gegenüber den Kardinalfehler begehen sie an menschlichen Maßstäben zu messen.

Wie oft hört man verzückte Omen und Open über ihre Haustiere sagen, daß sie sich ganz wie ein Familienmitglied benähmen.

Imitiert ein Hund irgendetwas typisch menschliches, wie „Pfote geben“ oder ähnliches, sind die Menschen begeistert, weil sie sich wieder erkennen oder aber dem Vieh zuerkennen menschlich zu wirken.

Damit gucken wir Menschen aber mal wieder nicht über den Tellerrand hinaus und halten unsere eigenen Maßstäbe irrtümlich für universell.

Man merkt das schon an den Konnotationen zu den Worten:

„menschlich“ (=gut, freundlich, gesittet, kultiviert)
Und zum Beispiel
„säuisch“
„affenartig“
„Dumme Kuh“
„Schafkopp“
etc

Das ist aber alles Schwachsinn. Tatsächlich ist es der Mensch, der es geschafft hat den Planeten zu ruinieren und ein beispielloses Artensterben auszulösen.

„Menschlich“ zu sein, ist also offenbar ein gescheitertes Konzept.
Unsere Maßstäbe sind erwiesenermaßen falsch.


Wie reimte noch einst Nina Hagen in unnachahmlicher Schlichtheit:

Tiere würden sowas niemals tun,
Darum nenn mich nie mehr dummes Huhn
Heilig ist die Kuh, lass sie in ruh!
Tiere sind nicht so gemein wie du.

Im Dschungel, die Tiere,
da gehör'n sie hin,
Und nicht in den Zoo;
da sind sie doch nicht froh.
Sie gehör'n nich an die schultern deiner reichen Puppe,
Und Frösche und Kröten gehör'n nicht in die Suppe.

Kein vogel würde dir 'nen Käfig bau'n,
Und dich zum Singen zwingen.
Kein Schwein dich mästen
und dich in den Schlachthof sperr'n,
Uff'n Haken hängen und
deine haut abzerr'n.

Meine Verwandten sind die Elefanten,
Und was ich gern' male, sind Wale.

warlord'snightmare hat gesagt…

Hi Tammox,
die Tiere haben eben ihre eigene Art zu überleben.
Da ihr Gehirn nicht so stark entwickelt ist, wie das des Tieres Mensch, können sie auch nicht soviel Unfug machen und haben auch kein sogenanntes "Gewissen".
Was wir für richtig halten, haben wir uns im Laufe der Zeit angeeignet, wobei immer unsere dunkle Seite mitschwingt.
Wenn z.B. ein größerer Krake einen kleineren Kraken einfach verschlingt, finden wir das nicht sehr nett. Aber auch bei den Menschen gab/gibt es sogenannte Menschenfresser.
Ein Tier tötet im allgemeinen nur, was es zum Leben braucht, sagt man. Der Mensch tötet jedoch zum Vergnügen. Krieg ist bei den Menschen verheerend.
Krieg gibt es jedoch auch bei den Ameisen, Bienen, Hornissen usw.
Auch besteht soziales Verhalten und Arbeitsteilung.
Da der Mensch jedoch besser denken kann, haben seine Entscheidung in jeder Richtung eine größere Auswirkung.
Zu viele Menschen können somit eine Plage für die Erde werden.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Öhhh,
ich würde mal sagen:
Zu viele Menschen SIND BEREITS eine Plage für die Erde.
Der Patient Planet ist mit dem tödlichen Bazillus „Homo Sapiens“ infiziert.
Betrachtet man das Erdalter sind die Menschen ja erst in der letzten Sekunde dazu gekommen und haben schon nachhaltig für globale Katastrophen gesorgt.

Geht man davon aus, daß der Planet vielleicht noich drei bis vier Milliarden jahre Lebensdauer hat, bevor unsere Sonne platzt, wäre es also zu begrüßen, daß der Homo Sapiens schnell ausstirbt, da dann noch genügend Zeit bliebe evolutionär noch Myriaden Arten von wunderschönen Exemplaren der Flora und Fauna hervorzubringen, ohne daß sich die Erde mit dem Missgriff Mensch belastet.

;)
Tammox