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Freitag, 14. Januar 2011

Seid umschlungen Millionen!

Es gibt da dieses nette KORSO-Faltblatt
Jetzt reicht’s! Staatsleistungen an die Kirchen ablösen!“,
das der „Koordinierungsrat säkularer Organisationen“ angefertigt hat.

Kurz und knackig ist da aufgeführt, wie sich die 540 Millionen Euro zusammensetzen, welche die Bundesländer 2009 den beiden Christlichen Kirchen nach Art. 140 GG i.V. mit Art. 138, 1 WRV zuschieben.
Das ist insofern besonders heikel, da die Kirchen mit insgesamt 19,3 Mrd Euro durch den Staat im Jahr alles andere als arm sind und die Leistungen nach der Weimarer Reichsverfassung abgelöst werden sollen.
Die gesamte Politik ignoriert das aber stillschweigend.

Und so wird aus dem allgemeinen Steueraufkommen, das zu einem guten Drittel von Atheisten aufgebracht wird, weiter Mixas Gehalt bezahlt.
Die genannte Broschüre schlüsselt die Zahlungen nach Bundesländern auf und zeigt am Beispiel Bayerns, wie sich 65,2 Mio Euro an die RKK und die 21,4 Mio Euro an die evangelische Kirche in Bayern zusammensetzen.
Inklusive der „Jahresbaulast“ von rund 51 Mio Euro überweist das Bundesland rund 138 Millionen Euro jedes Jahr an seine Kirchen, obwohl die rechtliche Grundlage dafür zumindest sehr zweifelhaft ist.

Die Jahresrenten der sieben bayerischen katholischen Bischöfe läßt sich der Freistaat € 772.500 kosten, die 42 Domvikare bekommen € 2,2 Mio, die 60 Bayerischen Kanoniker € 4,1 Mio. Noch nicht mal die normalen Seelsorger zahlt die Kirche aus eigenen Mitteln - fast 40 Millionen Euro für Katholische und noch einmal 15 Millionen Euro für evangelische Pfarrer zahlt Herr Seehofer.
Einige Posten muten hochgradig absurd an - so zahlt Bayern den gerade mal sieben Mesnern eine „Gehaltsergänzung“ von € 169.000.
Über so eine „Gehaltsergänzung“ freuen sich auch die 15 Leiter der bischöflichen Knabenseminare (€ 674.500).
Da wundert es kaum, daß bei „außerordentlichen Bedürfnissen“ der Pfarreien; wenn also mal ein Glockenklöppel abfällt oder die Kirchturmuhr hakt; auch sofort der Staat einspringt.
Die Kirchen betrachten die Landeshaushalte offensichtlich als Selbstbedienungsladen.

Nur in Hamburg und Bremen gibt es diese Zuschüsse nicht mehr. Das klamme Bundesland Berlin schiebt allerdings den beiden Kirchen immer noch € 10,6 Mio jährlich zu.

Wenn es ums Geld geht, ist die Kirche eindeutig positioniert und die Position lautet:
„Mir das Meiste!“

Bei den vielen Angestellten in kirchlichen Einrichtungen wird kräftig am Lohn gedrückt.
Wir erleben dabei ein absolutes Highlight der Bigotterie.

Wie anders, als pure Heuchelei soll man es verstehen, wenn Kirchenfürsten wie Bischöfin Ilse Junkermann die „soziale Schieflage“ beklagen und den Staat zu Hartz-Erhöhung auffordern, während sie ihre eigenen Diakonie-Mitarbeiter mit Dumpinglöhnen abspeisen.

Wie zum Hohn gegenüber den Gewerkschaften, die dieser Tage wider die Abzocke mit Leiharbeitern mobil machen, positionieren sich die organisierten Christen als häßliche Arbeitgeber.

Mit einem bundesweiten Aktionstag am 24. Februar will der Deutsche Gewerkschaftsbund seinen Forderungen nach einem allgemeinen Mindestlohn und besserer Bezahlung in der Leiharbeit Nachdruck verleihen.
(Tagesschau 13.01.2011)

"Die miesen Tricks der Diakonie“ nennt der STERN die Kirchenmachenschaften.

Pflegeeinrichtungen der Diakonie drücken nach Recherchen des stern durch Dumpingmethoden die Löhne zehntausender Angestellter. Die Beschäftigten werden unter anderem über eigene Zeitarbeitsfirmen zu niedrigeren als den üblichen Löhnen eingestellt. Durch ein ähnliches Vorgehen war vor einem Jahr die Drogeriemarktkette Schlecker in die Schlagzeilen geraten.
Die Diakonie ist der Wohlfahrtsverband der evangelischen Kirche. Ihre Heime nutzen die unternehmenseigene Leiharbeitsfirma Dia Logistik, um neue Mitarbeiter zu den niedrigen Zeitarbeitstarifen einzustellen. Vor allem bei qualifiziertem Pflegepersonal spart das Unternehmen so kräftig: Nach Informationen des Magazins verdient eine examinierte Altenpflegerin nach zwei Jahren Berufserfahrung bei der Diakonie pro Stunde 14,28 Euro. Bei der Leiharbeitsfirma erhält sie nur in der Stunde nur 10,16 Euro – ein Minus von monatlich 640 Euro. Auch gründeten Geschäftsführer diakonischer Einrichtungen GmbHs, um gekündigte Beschäftigte zu schlechteren Konditionen wieder neu einzustellen.

(Stern.de 13.01.2011)

Mutmaßlich 75.000 Diakonie-Mitarbeiter werden auf diese Art und Weise mit Dumpinglöhnen im Namen der Barmherzigkeit abgespeist.

Man denkt sofort an die „Diakonie Oldenburger Land“, die im Sommer 2010 in die Schlagzeilen geriet, nachdem der Diakonie-Boss Joachim von der Osten 180 Mitarbeiter dazu erpresste auf ein Fünftel ihres Gehalts zu verzichten und später damit auffiel in die Kassen gegriffen zu haben und für sich persönlich € 100.000 abzweigte.

Was in der Bibel über Nächstenliebe und Gerechtigkeit steht und gerne in Sonntagspredigen wiederholt wird, gilt in der Praxis eben doch nur für die Gehaltsschecks der Kirchenfürsten und Diakonie- und Caritas-Bosse.

Bei ihren Patienten und Klienten, sowie den Angestellten gilt das nicht.

Hier richtet die Leiharbeit ihren wahren Schaden an: beim diakonisch-caritativen Selbstverständnis. Sie ist ungerecht, weil sie Krankenschwestern und Putzfrauen trifft, nicht Ärzte oder Geschäftsführer. Sie trifft Beschäftigte, die sich moralischen Regeln unterwerfen und nicht streiken sollen, weil sie einen besonderen Arbeitgeber haben. Und der sie nun schlecht behandelt.
(Matthias Drobinski, SZ, 14.01.2011)

Bei den Kollegen von der Caritas sieht das auch nicht besser aus.

Die Caritas-Legende“ nennt Carsten Frerk die Machenschaften der RKK in einem gastbeitrag für die FR.

Die „Wohltaten“ der Kirchen werden in Wahrheit vom Staat bezahlt, machen sich aber gut als PR und zwingen dazu noch die Mitarbeiter zur Beibehaltung ihrer Kirchenmitgliedschaft.

Würden sie austreten, verlören sie auf der Stelle ihren Job.

Kirchenmitgliedschaft durch Erpressung also.

Für konfessionelle Kindertagesstätten gaben der Staat und damit alle Steuerzahler 2009 insgesamt 3,9 Milliarden Euro aus. Die Finanzierungsregeln sind Sache der Länder, die sie unterschiedlich handhaben. In Hamburg oder Bayern werden christliche Kitas ohne Geld der Kirchen betrieben, in Nordrhein-Westfalen steuern sie zwölf Prozent zu den Etats „ihrer“ Kitas bei. Mehr ist es nicht. Aber die Kirchen werden nicht müde zu beteuern, dass sie die Kirchensteuer für die kirchlichen Krankenhäuser, Kindertagesstätten und weitere soziale Einrichtungen brauchen. Das glauben dann auch die wohlmeinenden Christen.
In einer repräsentativen Umfrage unter Kirchenmitgliedern, ob sie aus der Kirche austreten würden, wenn die Kirchen nur wenig von der Kirchensteuer an ihre sozialen Einrichtungen geben würden, sagten 47 Prozent der Befragten: Wenn das so wäre – wie es ist –, würden sie aus der Kirche austreten. In der Altersgruppe der 14- bis 27-Jährigen sagten das sogar 60 Prozent. Das könnte erklären, warum die Kirchen über die öffentlichen und staatlichen Finanzierungen ihrer Sozial- und Gesundheitseinrichtungen schweigen oder sogar die Unwahrheit schreiben.

(Carsten Frerk 19.12.2010)

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