TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Sonntag, 9. Januar 2011

"Mission Accomplished", Sarah



Als ich vor 15 Monaten über die beispiellose Hass-Propaganda berichtete, die von den beiden Hetz-Ikonen Palin und Beck auf FOX verbreitet wurde, waren die Republikaner im Kongress deutlich in der Minderheit.
Aber immerhin über 800.000 Fans verfolgten Palins erratische und orthographisch schwachen Beiträge auf Facebook.

Glenn Beck: Obama has "over and over again" exposed himself as "a guy who has a deep-seated hatred for white people or the white culture. I don't know what it is... I'm not saying he doesn't like white people, I'm saying he has a problem. This guy is, I believe, a racist."

In Amerika gibt es allerdings dann doch ein paar Firmen, die solche Positionen nicht unterstützen und nun auf Druck von Bloggern und schwarzen Bürgerrechtlern ihre Werbung aus Becks show abzogen.

Die Ikone der Republikaner, Sarah Palin ist entsetzt und springt ihrem ultrarechten Kumpel bei.
Sie rief am 26. August auf ihrer Facebook-Seite ihre politischen Freunde auf, die Talkshow von Moderator Glenn Beck anzusehen:

FOX News' Glenn Beck is doing an extraordinary job this week walking America behind the scenes of 1600 Pennsylvania Avenue and outlining who is actually running the White House.
Monday night he asked us to invite one friend to watch; tonight I invite all my friends to watch.
-Sarah Palin

Palin hat 855.391 persönliche Anhänger auf ihrer Facebook-Seite verzeichnet.


Die ebenso dumme, wie perfide, arrogante, umtriebige, verlogene, Zwietracht säende, bigotte, selbstverliebte, hetzende Apologetin des Hasses Sarah Palin ließ nicht mehr locker.

Sie inszenierte sich immer stärker martialischer und gewalttätiger.
Waffengewalt ist in den USA mehr oder weniger ein Synonym des Christentums - so lockte die aus ihren Gouverneursjob geflohene geistig minderbemittelte Alaskanerin zahllose Fromme an.

Ihre Facebook-Fangemeinschaft hat sich seither verdreifacht.
Klickt man die Seite heute an, steht da:
2.566.865 Personen gefällt das

Wer es wagte ihr zu widersprechen, wurde von Palin regelrecht auf die Abschußliste gesetzt und zwar ist das ganz wörtlich zu verstehen.
Die Ikone der Rechten veröffentlichte ein politische Landkarte, auf der sie symbolisch zum Mord an 20 Demokraten aufrief - Fadenkreuz inklusive.

Im März wurde auf Palins Facebook-Seite eine Landkarte veröffentlicht, auf der Fadenkreuze über ihre Bezirke gelegt waren. Das Vokabular Palins war ziemlich eindeutig. Auf Twitter gab Palin zum Besten: «Don't Retreat, Instead - RELOAD!» («Zieh dich nicht zurück, sondern lade nach!»). Und auf Facebook war im Text zu der «Abschussliste» von «zielen» und «feuern» die Rede. Die demokratische Politikerin erklärte damals in einem Interview, wer so etwas tue, müsse «begreifen, dass es für diese Handlung Konsequenzen gibt».
(Charles Babington, 09.01.11)


Sarah Palin is targeting -- yes, with gun sights -- House Democrats facing tough reelection fights who voted for health care reform. Palin's Facebook page now carries a map featuring 20 gun sights, one for each of the Democrats targeted this year by her political action committee SarahPAC. Three of the gun sights, those where incumbent Democrats have already announced their retirement, are colored red. Likewise, Palin's rhetoric is decidedly militant. "We'll aim for these races and many others," she wrote on her Facebook page. "This is just the first salvo in a fight to elect people across the nation who will bring common sense to Washington. Please go to sarahpac.com and join me in the fight.”
(HuffPo 09.01.11)

Eine der 20 auf die Abschußliste gesetzten Opfer der rechts-christlichen Hassallianz war die 40-Jährige Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords, die es gewagt hatte sich für eine Krankenversicherung für alle Amerikaner - und nicht nur für die Reichen, wie bisher - einzusetzen.

Fundamentale Christen und konservative Politiker haben daraufhin eine derartige Hasskampagne losgetreten, daß allein Giffords im letzten Jahr 42 mal tätlichen Angriffen im „land oft he free“ ausgesetzt war.

Giffords republikanischer Herausforderer in Arizona war der 29-jährige Jesse Kelly, Unteroffizier bei der Elitetruppe US Marines. Er bat um "Hilfe, Gabrielle Giffords aus dem Amt zu entfernen" und lud direkt danach dazu ein, "eine vollautomatische M 16 mit mir leer zu schießen", das Schnellfeuergewehr der Marines.
(Zeit.de 09.01.11)

Palins Worte haben im Zeitalter der sozialen Netzwerke und Millionen Twitter- und Facebook-follower eine durchschießende Wirkung.
Nachdem nun Gifford einen Kopfschuss erlitten hat, sechs weitere Menschen tot sind und 14 verletzt wurden, kreiert Spon-Autor Gregor Peter Schmitz den Euphemismus des Tages:
Nun“, also nach dem Attentat, wirke die Rhetorik der Teebeutler und GOPer „unpassend“.
Soso, und vorher passte es?

Palin etwa hatte auf der Web-Seite ihres Political Action Committee eine Karte der USA gezeigt. Darauf sind mit Fadenkreuzen die Wahlbezirke der demokratischen Abgeordneten markiert, die für die Gesundheitsreform gestimmt hatten und die bei den Zwischenwahlen im vergangenen November um ihre Wiederwahl fürchten mussten. Auf Palins Facebook-Seite stand dazu als Motto: "Do not retreat! Instead - reload." Also: "Nicht nachgeben. Nachladen."
Und das, obwohl ein Tea-Party-Anhänger schon vor einem Jahr bei einer Veranstaltung gegen Giffords eine Waffe gezeigt hatte. Republikaner Michael Steele, der nun so eloquent Entsetzen bekundet, hatte vorher gefordert, Nancy Pelosi, die demokratische Chefin von Giffords im Kongress, solle zur "firing line" geschickt werden. Er meinte damit, dass Pelosi entlassen werden solle. Doch auch diese Worte wirken nun unpassend.
Die Tea-Party-Mitglieder hatten Giffords schon lange buchstäblich ins Fadenkreuz genommen - wegen deren Unterstützung für Barack Obamas umstrittene Gesundheitsreform. Aber auch, weil die Demokratin nicht mitmachen wollte beim wütenden Eindreschen auf illegale Einwanderer im Grenzstaat Arizona.
Als Giffords Vater Spencer nach dem Blutbad von einem Reporter gefragt wurde, ob seine Tochter Feinde gehabt habe, sagte er schlicht: "Ja, die ganze Tea Party." "Wir sind zu einem Mekka des Hasses und der Vorurteile geworden", sagt Tucsons Sheriff Clarence Dupnik über das politische Klima in Arizona.

(spon 09.01.11)

9 Kommentare:

Homer Simpsons hat gesagt…

Schon länger hab ich die Berichte hier verfolgt. Aber nur so am Rande. Die rechte Hetze gegen Obama, fand ich weit unter der Gürtellinie. Es wundert mich, dass man das in Amerika einfach so darf.

Das ist ja ein Verleumdungs-Pranger, wie er hier zuletzt gegen die Juden in der Wochenschau aufgefahren wurde.

Was hat das noch mit Pressefreiheit zu tun? Menschen sind nun einmal beeinflussbar. Egal, in welche Richtung. Kann man sowas in den USA nicht gerichtlich stoppen?

Da fehlt ja nur noch ein Fernsehteam inmitten einer Menschenmenge, die das Attentat bejubeln und eine Flagge bzw. Obama-Puppe verbrennen.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Deine Fragen kann ich im Grunde nicht beantworten.
Ich weiß nur aus Erfahrung, daß man die amerikanischen Verhältnisse nicht durch die Europäische Brille sehen darf.
Die Allgegenwart von Waffen und die sagenhafte Begeisterung für gewalttätige Auseinandersetzungen sind jedenfalls Amerika-immanent - obwohl sie ja nun besser wissen sollten, als Land mit der mit Abstand allerhöchsten Mordrate, 2,7 Millionen Gefängnis-Insassen und dazu auch noch Amokläufen am laufenden Band, daß die Philosophie „Waffen = Sicherheit“ nicht funktioniert.
„Bowling for Columbine“ hat sogar einen Oscar bekommen.

Was diesen exzessiven geradezu eleminatorischen Hass gegen Obama befeuert, ist sicher ein komplexes Thema. Die Teaparty ist ein Phänomen.
Ich weiß nur von meinen Bekannten in den USA, daß die Nation total in zwei Hälften gespalten ist, die sich gegenseitig die Pest an den Hals wünschen.
Die Dümmeren und Desinteressierteren sind eher Teebeutler, die gegen alles aus Washington sind und die Demokraten stehen fassungslos davor.
(Für meinen Geschmack sind die demokraten viel zu ägnstlich und anbiederisch - aber das steht auf einem anderen Blatt)

Eine Verwandte von mir, die jetzt knapp 80 ist, zu JFK-Zeiten im Weißen Haus gearbeitet hat und ihr ganzen politisches Leben in Washington verbracht hat, ist heute noch ein Polit-Junkie und schreibt mir andauernd, daß sie einfach nicht fassen kann, was in dem Land vorgeht. Sie habe ja schon allerlei erlebt, aber diese Radikalisierung und den blanken Hass hätte sie niemals für möglich gehalten.

Ich kenne zudem Amerikaner, die explizit wegen des politischen Klimas ausgewandert sind.
In Berlin leben Zehntausene Künstler aus den USA, die während der GWB-Jahre abgehauen sind, weil überall nur noch gefrömmelt und zensiert wurde. Die genießen es in Deutschland sagen zu können was sie wollen, daß sie auch einen Busen malen dürfen, ohne eingesperrt zu werden und daß im Fernsehen nicht alle drei Sekunden ein „Peeeep“ kommt, weil jemand das böse „f“-Wort gesagt hat.

Das ist schon sehr seltsam mit den USA - sexuell total verklemmt und repressiv (gleichzeitig aber die größte Porno-Produktion der Erde!) und bei Waffen und Gewalt wird Meinungsfreiheit ganz groß geschrieben.

Und wie immer wenn ich was über die USA schreibe, füge ich hinzu: Das Land ist sehr heterogen! Du findest extrem liberale Ecken und extrem vernagelte Gegenden.
Viele leben nur an den Küsten und nennen beim Flug von San Francisco nach NY den ganzen bible-belt nur „fly-over-states“. Davor gruselt man sich und würde niemals da landen.
Umgekehrt halten viele Rednecks SF und NY natürlich für Ausgeburten der Hölle.

LGT

Homer Simpson hat gesagt…

Ein gespaltenes Land also. Oder ist das immernoch Nord gegen Süd?

Ich kann ja noch verstehen, dass die große Mehrheit auf dem Land gottesfürchtig lebt. Für viele, war es eine Befreiung, das "gelobte Land", in das sie kamen. Reiche Erträge und ein Leben in Wohlstand, stärkt die Hingabe zum Glauben. Sieht man den Wohlstand als gottgefallenen Lohn.

Aber der radikale Rechtsruck, der durch die Gesellschaft geht, funktioniert ja nur zusammen mit Medien. Hier wird ein radikalbereiter Mob aufgehetzt, um Politik zu machen. Die folgen einem Feindbild.

Die USA, sind ja unsozial wie nur irgendwas. Da bist du knallhart auf dich und deinen Egoismus angewiesen. Darum ist die Gesellschaft so radikal.

Auch die Oberflächlichkeit der Amerikaner ist so zu erklären. Die haben sich gegenseitig nichts mehr zu sagen. Die wollen nur einen besseren Job, Karriere und Erfolg. Das ist radikaler Kapitalismus. Gewinn steht über Natuschutz. Der Mensch ist zur Arbeitskraft reduziert.

America the beautiful...gibt es nicht!

jakebaby hat gesagt…

"Was diesen exzessiven geradezu eleminatorischen Hass gegen Obama befeuert, ist sicher ein komplexes Thema."

So komplex ist das gar nicht.
Die allererste Basis fuer Alles, auf Obamas Kandidierung, Nachfolgende, ist der Nigger.
Ohne den waere Palin nie gewesen, es gaebe keine TeaParty oder sonstig verwandten, sich so unglaublich offen und primitivst verrottet exebitionierenden Dreck.

Hinter Palin und ihrer mitschleimenden Spur steht dann auch in Folge ein dutzendfachmilliardenschwerer Komplex, und auch der ist nicht allzu komplex. ....

Nicht, dass mir das meinem staendigen Zorn mildert, aber ich hatte Obama/Demokraten schon im Fruehjahr 08 abgeschrieben, was auch damit zusammenhing, dass diese sacklosen Penner nach der Uebernahme beider Haueser im Midterm 06 .. bis 08 absolut rein gar Nichts von der so heroisch angekuendigten Absaege Bushs etablierten. Nicht auch nur Ansatzweise.

Ohne allzu konspirativ zu wirken, sehe ich nicht nur in diesen Ablauefen in meinem oberflaechlichen Gesamtbild eine absolute Absicht.
Die Reps waren, vor Allem, von Anfang an das kleinste Problem. In beiden Hauesern Minderheit und 8 Jahre lang so absolut Alles total upgefucked, dass sogar ein Schwarzer Praesident werden konnte. :-)

Was haette man, 'vor Allem' mit der 'Change and Yes We Can'- Kampagne, die nicht nur Amerika sondern den ganzen Planeten in glueckseelig'euphorische Hypnose versetzte, alles Punkten koennen.
Das war nicht mal angedacht. Dagegen standen 1-2 Dutzend republikanische Demokraten!!

Da will mir dann noch jemand erzaehlen, dass dieser Fakt fuer irgendjemanden inclusive und vorAllem die Demokraten ein unbekannter Nenner war, wo gleich vom regierenden Anfang an zB. ein J. Liebermann, (als auch ueppig viele Andere) der mit und fuer MCCain kampagnete, andauernd ein Zuenglein an der Waage spielen durfte. .... blabla .. und gerade flog mal wieder das Sandmaennchen vorbei .. ganz ehrlich!!!

Was dann so auf diesem Wege bis Heute daraus mutierte .....


PS. Heute war, ansonsten ehh regelmaessig, "Sarah Palin's Alaska"-Marathon auf TLC=The Learning Channel..??
Die gerade zumeist gelobte und vermarktete Serie ist "Gold Rush Alaska'"=Discovery Channel .. wesentlich bekloppter gehts kaum mehr.
"Alaska State Troopers" lief gerade auf National Geographic Channel an.
Und die neueste Reality Show hatte gerade, auch wieder auf Discovery Channel ihre Premiere "Flying Wild Alaska," ..... HHmmmHHHH

Don't I just love it Here?
Jake

Homer Simpson hat gesagt…

Mit seinem Schmusekurs nach der Wahl gegenüber Republikanern, hat Obama sich echt keinen Gefallen getan. Die haben ihn vor der Wahl ziemlich übel beschimpft. Solchen Leuten, biedert man sich hinterher nicht an. Das wird einem nur als Schwäche ausgelegt.

Mich wundert es nicht, dass man nun dieselben Mittel noch verstärkt, gegen ihn auffährt. Vermutlich glaubt man einen wunden Punkt bei Obama gefunden zu haben. Womöglich sogar zurecht.

Denn wieder, steht er etwas hilflos da, den übelst rechten Attacken ausgeliefert. Erinnert mich an einen Boxer, der den Glauben an sich verloren hat, weil er einfach nicht weiß, wie er sich gegen die Tiefschläge seines Gegners wehren kann. Hier gibt es offenbar keinen Ringrichter.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@ Homer, Jake:

Ja, ich glaube auch an die These, daß beim Obama-Hass eine Menge Rassismus durchkommt.
Ein Schwarzer konnte eben nur aufgrund besonderer Umstände ins Amt - extreme Unzufriedenheit mit 8 Jahren Bush, beginnende Wirtschaftskatastrophe und schwacher Gegenkandidat - aber dann war es den Amis doch unheimlich Dunkelhäutige als first family zu haben.

(Wobei man ja Obama interessanterweise genauso gut „weiß“ nennen könnte. Er hat einen schwarzen und einen weißen Elternteil. Macht 50:50. Wieso ist das eigentlich automatisch „schwarz“???)

Die Spaltung zwischen Konservativen und Liberalen geht aber schon länger.
Ganz extrem war es schon zu Clintons Zeit, als Kenneth Starr unterstützt von einem extrem hetzenden Kongressführer Newt Gingrich alle Hebel in Bewegung setzte, um die Demokraten fertig zu machen. Da stützte man sich schon massiv auf die immer stärker werdende „moral majority“ - also die extrem religiöse Rechte, die systematisch durch homeschooling ihren Nachwuchs indoktrinierten.
Am Ende der Clinton-Ära war das Land schon extrem gespalten. Besonders hat die Rechten dabei offenbar geärgert, daß ausgerechnet der DEMOKRAT Clinton zweifellos extrem gut gewirtschaftet hatte und nach Ewigkeiten mal wieder ein dickes Haushaltsplus seinem Nachfolger hinterließ! Dabei ist sparen und Haushaltskonsolidierung immer das, womit sich die Rechten brüsten.

Nicht von ungefähr war dann 2000 das große Motto „Das Land wieder zusammenführen; die Flügel versöhnen“

Tja, wie toll das dann GWB gelang, wissen wir ja - der verschärfte die Spaltung noch einmal extrem.
Und natürlich haben die USA einfach miserable Medien. Auch ein paar Gute - so ist es nicht. Aber eben vor allem massenhaft extrem rechtsradikale TV- und Radiostationen, die das Volk systematisch verdummen.
Wie extremistisch die hetzen, ist für deutsche Verhältnisse kaum vorstellbar.
Gegen Limbaugh und Beck ist der Bayernkurier noch linksradikal.

Im Gegensatz zu früheren Krisensind die Amis aber 2008/2009 meiner Ansicht nach das erste mal kollektiv verunsichert worden. Früher hat sie immer ein geradezu absurder Optimismus ausgemacht. Aber das ist irgendwie umgeschlagen, als so viele Mittelschichtler plötzlich ihre Jobs und ihre Häuser verloren. Richtige Angst vor sozialem Abstieg ist relativ neu in den USA. Damit können die nicht gut umgehen. Und bekanntlich wird da der Absturz auch um einiges radikaler, als in Nordeuropa mit Hartz und Krankenversicherung für jeden.
In Amerika hungern über 10 Mio Leute und weitere Millionen sind mehr oder weniger obdachlos - haben alles verloren und hocken in „tent-cities“ oder geduldet in irgendwelchen Hinterzimmern von Bekannten.

Obama wollte wohl wie einst Clinton die Republikaner auf der „road to recovery“ „mitnehmen“, indem er trotz eigener fetter Mehrheit immer auf sie zuging und Konzessionen machte.

Meiner Ansicht nach (und nach der Ansicht der linken Demokraten) ist das TOTAL gescheitert. Die Repse sind so hasszerfressen, daß man praktisch nicht mit ihnen arbeiten kann. Das war Anfang der 90er noch wesentlich entspannter.
Die Teaparty macht pure Obstruktionspolitik und inzwischen ist Obama politisch auch schwächer geworden - seine dicke Mehrheit ist bekanntlich weg.


Tja und nun sehe ich schwarz - und zwar dunkelschwarz für Amiland.

LGT

Homer Simpson hat gesagt…

"Wieso ist das eigentlich automatisch „schwarz“???"

Es ist "Nicht-Weiß". Das ist gleichbedeutend mit "Nicht-Eindeutig" und somit "Unamerikanisch".

Amerika legt sich und seinen Bürgern selbst auf, eine klare Stellungnahme in nahezu allen Fragen zu haben. Schon Aufgrund der vielen Krisenherde. Die Folgen von 9/11, haben den Amerikanern viel abverlangt. Über innere Probleme, muss man gar nicht reden.

Der Extremismus, der sich jetzt zeigt, ist Folge einer Politik, die Menschen in Lager teilt: Gute und schlechte Amerikaner.

Patriotismus und Nationslstolz, wurden und werden öffentlich als "Druckmittel" benutzt, um politische Ziele durchzusetzen. In so einem Klima - welches jede Menschenwürde vermissen lässt - überspitzt sich jedes Extrem.

jakebaby hat gesagt…

@ Homer

"Erinnert mich an einen Boxer, der den Glauben an sich verloren hat, weil er einfach nicht weiß, wie er sich gegen die Tiefschläge seines Gegners wehren kann."

Da muss ich mich, nach meiner Vereinfachung, dann doch auch dem Tammox anschliessen. Es ist schon ein komplexes Thema! .. ? :-)

Im vertauschten Rollenspiel-Reg./Opo. durchaus mit der SPD vergleichbar, aus der absoluten und offensichtlichen Inkompetenz++ des 'Gegners keinerlei Profite zu schlagen.
Ich koennte ja ununterbrochen daran verzweifeln, wieviele millimetergenaue Steilvorlagen man denn noch verstolpert und in keinster Weise verwerten ... moechte.
Dabei staendig ein Unvermoegen, 'nicht KOENNEN auch nur in Betracht zu ziehen, widerspricht zutiefst.
So durchweg verbloedet kann kein Mensch sein koennen, ... ohne es nicht auch irgendwie zu WOLLEN.
Solange ich also keine totale Verbloedung ausmachen kann/will/sollte, bleibt mir die reale Intention.

Zum Boxen ... (one of my Passions).
Der beabsichtigte Tiefschlag kommt zumeist von einem Gegner, der 'physisch/mental' am unterliegen ist und sich ausserhalb der Regeln/Legalitaet versucht einen Vorteil zu verschaffen. Sollte er, aus welchen Gruenden auch immer keinen/den Ref. auf seiner Seite haben, wird er dies wiederholt tun.
Auf Tiefschlaege gibt es einige Reaktionsmoeglichkeiten.
2 zum Thema:
Ich schlage tief zurueck. Das ist zwar ne Revenge, aber zu offensichtlich und wenn ich fuer die Revenge nicht zusaetzlich eher abgestraft werde wie mein Gegner, welcher damit wiederholt anfing, egalisiere ich zumindest dessen physisch/mentale Unterlegenheit.

Vor Allem um mich tief zu schlagen, muss mein Gegner innerhalb meiner Reichweite. Zuzueglich negativ muss er sich nach vorne(rechts:)/zur Seite beugen, waehrend seine Faust als auch sein Ellbogen auf seiner Huefthoehe rangieren, womit er ohn jeglichste Deckung noch Ballance zu meiner freien Verfuegung steht.
Ich kann ihn einfach timen und ihm mit einer Auswahl an 'freien Schlaegen ganz legal Schmerzen bescheeren.

Reps./Teabagger/Andere sind excellente Tiefschlaeger. Mehr nicht.
Dems./Linke/Andere koennen/wollen nicht mal Boxen.
"We are the Government, .. we can do Everything"
Aber ganz ohne Hoden funktioniert das nicht.

Die allgemeinen Reaktionen auf das A-Shooting lassen mir die Adern am Hals schwellen.
Man stelle sich mal grob vor welch Hoelle gerade losbraeche, haette ein Obama-Fan vergleichbares Verbrechen unter vergleichbaren Vorgaben begangen.

Gruss
Jake

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@ Homer - ja, hast recht! “Weiß” ist eben nicht nur “eine Rasse” unter mehreren, sondern Weiße verstehen sich auch noch als Edelrasse, die ganz rein ist und sich vor Vermischung fürchtet. Durchaus ein Thema in Staaten wie Arizona, wo man ausgerechnet hat, wann die Hispanics in der Mehrzahl sein werden.

@ Jake

„Ich koennte ja ununterbrochen daran verzweifeln, wieviele millimetergenaue Steilvorlagen man denn noch verstolpert und in keinster Weise verwerten ... moechte.
Dabei staendig ein Unvermoegen, 'nicht KOENNEN auch nur in Betracht zu ziehen, widerspricht zutiefst.
So durchweg verbloedet kann kein Mensch sein koennen, ... ohne es nicht auch irgendwie zu WOLLEN.“


Ja, DAS IST genau das Problem!!!!!
So geht es mir auch oft.
Das ist in Amerika so, wenn ich sehe, wie die Demokraten vor NRA, Kirche und Militär kuschen.
Die haben so dermaßen die Hose voll und zittern vor Angst man könne sie für unpatriotisch halten! Als ob das nicht egal wäre für Typen wie Dobson, Limpballs und Beck. Die hassen die Dems sowieso.

Das ist aber eben in Deutschland auch so, wo die SPD sich gleich in vorauseilendem Gehorsam vor der CDU in Staub wirft und brav Auschließeritis betreibt und lieber die CDU regieren läßt, als die bähbäh-Linken anzufassen.
Dabei hat sich die SPD nun wirklich nichts vorzuwerfen. Die haben im Gegensatz zu CDU und FDP nicht mit mehreren kommunistischen DDR-Blockparteien fusioniert.
Dafür gibt es noch mehr Beispiele - die SPD hat auch die Hosen voll bei dem Gedanken man könne sie als unchristlich oder unpatriotisch brandmarken und lange Zeit galt eben die neoliberale Wirtschaftstheorie als modern in der SPD. Da waren Worte wie „Nachfrage“ oder „Lohnerhöhung“ gleich Tabu - aus purer Angst vor CDU/FDP und Presse.


Das ist echt ein Grund zum Verzweifeln für mich.

LGT