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Freitag, 19. Februar 2010

Geld ≠ Geld

Manchmal erscheint wenig Geld viel Geld zu sein.
So ein Hartz-IV-Satz von über € 300 klingt für einen Guido Westerwelle nach „Wohlstand“ - und zwar „anstrengungslosem“.
Zu einer Regelleistung von 359 Euro im Monat assoziiert unser Vize-Regierungschef „spätrömische Dekadenz“; seiner Ansicht nach kann man also von dieser üppigen Apanage in Saus und Braus bacchanalisieren und Orgien feiern.

Wird also Zeit, daß man da mal richtig kürzt bei den faulen Säcken, die sich derart im Geld schwimmenderweise die gebratenen Tauben in den Mund fliegen lassen.

"Die Interessen der Steuerzahler dürfen nicht zu kurz kommen", sagte er. Wenn eine Gegenleistung verweigert werde, müsse "nicht nur in der Theorie, im Gesetz", auch "praktisch eine Kürzung der Leistung erfolgen".
(Guido W.)

Diese 359 Euro sind also VIEL Geld, von dem der renitente und arbeitsunwillige Durchschnitts-Hartzler mal kräftig abgeben soll.

(OK, in der echten Realität ist es längst so, daß bei Ausschlagen von Jobangeboten drastisch - nämlich bis zu 60 % - gekürzt wird.
Aber seit wann läßt sich ein Guido schon von Fakten verwirren?)

WENIG Geld hingegen ist eine Summe von beispielsweise 50 Millionen Euro.
Hier sind wir in der „peanuts“-Größenordnung.
50 Millionen Mehrkosten im Jahr verursachen die rund 1000 Stellen, mit denen Schwarz-Gelb den Regierungsapparat aufgebläht hat.
Entsprechend der alten FDP-Direktive „tue stets das Gegenteil dessen, was Du versprochen hast“ wird statt des vehement im „Liberalen Sparbuch“ geforderten Abbaus von Staatsekretär-Stellen, in den FDP-Ministerien ordentlich aufgestockt.
Dritter Staatssekretär im Außenamt, Beibehalten des Entwicklungshilfeministerposten, Einführung eines neuen Staatssekretärspostens bei Niebel - nebst 18 neu beantragten Stellen im Niebel-Ministerium für altgediente FDP-Parteiveteranen.
Zehn neue Stellen im Wirtschaftaministerium und gleich elf beamtete Neujobs im Rösler-Ministerium.
Guido selbst hat seinen langjährigen Büroleiter auf Steuerzahlerkosten eine drastischen Gehaltssprung verschafft und ihn ebenfalls zum beamteten Staatssekretär gemacht. Dazu fordert er weitere zehn neue Stellen im Außenministerium.


WENIG Geld ist beispielsweise auch der Gegenwert von einem Maserati Quattroporte, Achtzylinder, 400 PS. (114.000 Euro Listenpreis).
Der muß schon sein als Dienstwagen (+ Chauffeur) für einen gewissen Herrn Ehlert.
Er leitet die Berliner „Treberhilfe“, die sich um Obdachlose kümmert und zum Diakonischen Werk (Evangelische Kirche) gehört.
Die Treberhilfe lebt von (offenbar recht großzügigen) Spenden.


Ein großzügige Spenderin ist zum Beispiel Alice Schwarzer, die ihre bei Jauch erspielten 500.000 Euro - dafür gibt es schon vier Maserati - dem Verein Hatun & Can überwies.
Der gemeinnützige Frauennothilfeverein wurde nach der Ermordung der Deutsch-Türkin Hatun Sürücü gegründet, die von ihrem Bruder erschossen wurde.
Hier wird unkomplizierte Hilfe für Mädchen und Frauen versprochen, die vor gewalttätigen Ehemännern oder Zwangsehen flüchten.
Die pingelige Frau Schwarzer wollte nun penetranterweise wissen, was mit ihrer halben Millionen eigentlich passiert sei.

Das sind Fragen!
Im Gegensatz zu dreistelligen Summen muß bei Sechsstelligen aufwärts nun wirklich nicht so genau geguckt werden.
Immerhin erfuhr Miss EMMA, daß der Hatun & Can-Chef einen BMW gekauft haben soll.
Wohltätigkeit mit knurrendem Magen macht eben auch keinen Spaß - mit Kaviarhäppchen und Maserati sammeln sich Spenden auch gleich viel leichter.

Ordentlich Reibach mit sogenannter „Mildtätigkeit“ macht auch die Hamburger CDU-Größe Thorsten Kuhlmann, der demnächst Besuch vom Staatsanwalt bekommt.
Ein durchaus übliches Procedere bei den Persönlichkeiten der Hanseatischen CDU, die schon lange vor ihrer Ehe mit GAL den Wahlspruch „Legal, illegal - scheißegal“ für sich entdeckten.

Kuhlmann betreibt in Hamburg Armenhäuser, deren Zimmer er extrem überteuert bei der ARGE abrechnet.
Er presst Hartz-IV-Empfänger in schimmelige und verdreckte Löcher und rechnet bei den Sozialämtern dann auch gerne mal die doppelte Quadratmeterzahl ab.

Das System Kuhlmann:
Bruchbuden billig aufkaufen, sozial Schwache reinsetzen und dafür vom Staat horrende Mieten kassieren. So funktioniert das System Kuhlmann. Hamburgs übelster Vermieter ist im Urlaub, hat bisher keine Stellungnahme abgegeben. Dafür sind seine Mieter umso gesprächiger. Immer neue melden sich und berichten, was sie mit Thorsten Kuhlmann erlebt haben.

Zum Beispiel:

Eilbek, Roßberg 33-35. Zur Straße hin ­- und nur dort! ­ ist das Gebäude frisch gestrichen. Passanten sollen darüber getäuscht werden, was sich für Bruchbuden hinter der Fassade verbergen. Löcher, die bewohnt werden von Menschen, die keine andere Wahl haben, denen sonst niemand eine Wohnung vermietet. Verschimmelt und feucht die Wände. Undichte Fenster und Türen. Eklige Bäder.
Der 32-jährige Bautischler Marco Pagel bewohnt ein einziges Zimmer. 40 Quadratmeter groß ist es ­- glaubt man dem Mietvertrag. Siegmund Chychla, stellvertretender Chef des Mietervereins zu Hamburg, misst nach. Ergebnis: Es sind nur 21 ­- die Hälfte! 440 Euro warm kostet die Wohnung, also 20 Euro pro (tatsächlich vorhandenem) Quadratmeter. Preise wie in Blankenese. Aber statt Luxus gibt's bei Pagel verschimmelte Wände. Und wenn er auf dem Klo sitzt, tropfen ihm Fäkalien aus einem kaputten Rohr auf den Kopf. "Ich habe meinem Sachbearbeiter bei der Arge gesagt, dass das hier alles Schwindel ist", erzählt Pagel. "Aber der hat mit den Achseln gezuckt. Ich solle froh sein, ein Dach überm Kopf zu haben."

Elend soll sich schließlich auch lohnen.
Daß es CDU-Politiker sind, die gleich selbst auf diese Weise Reibach machen, wundert in Hamburg nicht - haben die Elb-Unionisten doch einst die Hamburger Kranken- und Pflegeeinrichtungen an Asklepios verscheuert, dessen Besitzer Bernd Broermann binnen weniger Jahre auf Kosten der Hilfsbedürftigen ein Privatvermögen von 1,8 Milliarden Euro zusammenraffte.

Ein weiterer altbekannter Spendenfuchs bekommt dieser Tage auch mal wieder ein Milliönchen zugeschoben:

Helmut Kohl, der Herr der illegalen schwarzen Kassen bekommt den „Roland-Berger-Preis für Menschenwürde 2010“ verliehen.
Preisgeld: Eine Million Euro.
Im Vergabe-Komitee saß unter anderem die Schauspielerin Maria Furtwängler; eine Dame, die sich mit Wohltätigkeit auskennt:
Sie propagierte die Hilfsorganisation Ärzte für die Dritte Welt, dessen Gründer und langjährige Leiter Bernhard E., SJ, einer der inzwischen bundesweit bekannten Pädophilen aus dem Jesuitenorden ist.
Bisher gestand er drei Kinder in den 70er Jahren durchgefickt zu haben.

Ex-Kanzler Dr. Kohl wird das neuerliche Preisgeld angeblich spenden; es würde mich interessieren, wen er wohl als Empfänger auserkoren hat.
Erfahren werden wir’s vermutlich nicht - Helmut Kohls Ansichten zur Veröffentlichung von Spendernamen sind hinlänglich bekannt.

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