TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Freitag, 18. Februar 2011

Erst hatte er kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu.

Nachdem news.google gestern noch rund 2000 Artikel zur Guttenberg-Affäre ausspuckte und ich die Freiherrliche Dissertation deswegen nicht auch noch zum Gegenstand eines Postings machte, sind es im Moment 4.765 Einträge über den Plagiator Dr. Googleberg.
Damit ist es nun noch sinnloser, daß ich auch noch meinen Senf dazu gebe, aber ich kann es mir einfach nicht mehr verkneifen.

Ein paar Bemerkungen.

Zum Thema „Rücktrittsgründe“ hat gestern Gregor Gysi etwas sehr Richtiges gesagt: Es gibt dafür keine objektiven Kriterien; sondern es hängt immer von der Glaubwürdigkeit einer Person und dessen moralischer Fallhöhe ab.
Nachdem beispielsweise CDU-Ministerpräsident Uwe Barschel in unfassbaren Maß gemauschelt und gelogen („Ich gebe ihnen mein Ehrenwort!“) hatte, war sein SPD-Nachfolger Björn Engholm gewissermaßen eine Lichtgestalt der Ehrlichkeit. Als herauskam, daß er nicht rechtzeitig angegeben hatte, wann er über die CDU-Machenschaften informiert wurde, reichte dieses winzige schwarze Fleckchen auf seiner weißen Weste, um zurück zu treten.
Was sich Engholm einmal innerhalb seiner gesamten politischen Laufbahn geleistet hatte, log ein Franz Joseph Strauß jede Stunde.
Der Bayer wäre garantiert nicht wegen so einer Petitesse zurückgetreten.

Hier liegt aber genau das Problem für Guttenberg; er hat sich stets (ungefragt) selbst als besonders gradlinig und anständig inszeniert.
Wenn man seine private Homepage aufruft, prangen dort als erstes die Worte „Verantwortung verpflichtet“ und dann folgen Hochglanzaufnahmen von ihm und seiner Frau mit Sprüchen wie zum Beispiel;

„Ich will auch unbequemen Fragen nicht aus dem Weg gehen, denn nur dann behält man das Gefühl dafür, was für die Menschen wichtig ist.“

„Richtschnur meines Handelns war und ist Prinzipienfestigkeit und Grundsatztreue!“

„Verantwortung bedeutet vor allem Verpflichtung, Vertrauen und Gewissen!“

Wer sich derart in Szene setzt, muß sich nicht wundern, wenn von ihm auch Wahrheit und Klartext verlangt wird.
Ein Roland Koch hätte es viel leichter. Er gilt ohnehin als notorischer Lügner. Von ihm würde man a priori annehmen bei akademischen Graden geschummelt zu haben.
(Eigentlich verblüffend, daß Koch gar keinen Dr.-Titel hat.)

Heute sagte Googleberg vor der Presse: „Ich werde bei mir keine anderen Maßstäbe setzen, als ich sie bei anderen angesetzt habe.“
Auch dies ein Satz, der ihm eigentlich längst vor die Füße gefallen ist - hatte er doch den Gorch Fock Kapitän, seinen Staatssekretär und den Generalinspekteur ERST entlassen, BEVOR sie die Chance hatten die Vorwürfe zu klären.

Vorgestern schon sagte Joschka Fischer etwas sehr Richtiges zur Causa Guttenberg:
Politiker stürzen nicht über die Fehler in ihrer Vergangenheit, sondern darüber wie sie in der Gegenwart damit umgehen.
Und genau das erleben wir gerade. Der ehemalige „Dr.“ Guttenberg kann seine Dissertation nicht ändern, aber er könnte sich mit einem geknickten Mea-Culpa-Auftritt recht leicht ein allgemeines Verzeihen erwirken; schließlich genießt er enorme Sympathien.
Stattdessen tut er so griffsicher das Falsche, daß man ernsthaft an seiner Intelligenz zweifeln muß.
Zunächst einmal würgte er alle Vorwürfe als „absurd“ ab und verkannte dabei, daß er sich als erstes an die Autoren und Wissenschaftler hätte wenden müssen, die er beklaut hatte.
Ihnen gebührte am dringlichsten ein Mea Culpa; aber auf die Idee kam der Edelmann gar nicht.
Er würdigte sie keines Wortes und schoss sich auf die Journalisten ein.
Damit fachte er erst die „Schwarmintelligenz“ des Netzes und die Solidarität der Fachleute mit ihren plagiierten Kollegen an.
Und dann heute der tausendfach beschriebene Presse-Gau, als Guttenberg, der sonst bei jeder Kamera stehen bleibt, die Bundespressekonferenz düpierte und damit im Handstreich die Hauptstadtpresse gegen sich aufbrachte.
Dieter Wonkas Worte, Guttenberg sei ein „Feigling“ und habe „nicht die Traute“ sich Fragen zu stellen, bleiben nun um so mehr im Gedächtnis.
Mit Guttenbergs abseits der Hauptstadtpresse vorgelesenem Statement, bei dem keine Fragen erlaubt waren, scheint sich der Freiherr nun selbst das Grab auszuheben.
Seie Arroganz war kaum zu übertreffen und er hatte sogar die Chuzpe die in Afghanistan getöteten Soldaten als Vorwand dazu zu nehmen, sich nun aber wirklich nicht mehr mit die Dissertationsfragen zu beschäftigen.

Meine von mir verfaßte Dissertation ist kein Plagiat. Den Vorwurf weise ich mit allem Nachdruck von mir. Sie ist über etwa 7 Jahre neben meiner Berufs- und Abgeordnetentätigkeit als junger Familienvater in mühevollster Kleinarbeit entstanden und sie enthält fraglos Fehler.
(KT z. G)

Das Wort „Entschuldigung“ fällt nicht. Kein Funke Demut. Von oben herab ist die Perspektive.

Es scheint sich hier um das Klischee-Politiker-Verhalten par Excellence von einem zu halten, der sich so gerne als dem Politiker-Klischee nicht zugehörig inszeniert:
Mir kann keiner was, für mich gelten die normalem Maßstäbe nicht, ich darf mir alles rausnehmen, es wird schon nichts bekannt werden.

Das Plagiieren stritt er derartig rigoros ab, daß er kaum noch aus der Nummer rauskommen kann.
Am Freitagnachmittag listete die eigens eingerichtete Internetseite "GuttenPlag Wiki" auf, dass die Doktorarbeit auf mindestens 111 Seiten Plagiate berge. Guttenbergs selbst formulierte Ansprüche an Moral und Aufrichtigkeit in der Politik wenden sich nun gegen den Umfrageliebling.
(taz 18.02.2011)

In Guttenbergs Dissertation finden sich gleich auf mehreren Seiten Textstellen einer Grundkurs-Hausarbeit aus dem März 2003 - eingereicht im "Proseminar zur Einführung für Studienanfänger". Der Dozent Prof. Dieter Löcherbach hatte die Hausarbeit anonymisiert als "Beispiel für eine gelungene Hausarbeit" online gestellt – versehen mit dem ausdrücklichen Vermerk: "Bitte beachten Sie auch hier wieder den Urheberschutz". Dies scheint Guttenberg nicht davon abgehalten zu haben, gleich mehrere Textpassagen aus der Anfänger-Hausarbeit zu übernehmen.
(Holger Schmale 17.02.2011)

Morgen wird der Kölner Stadtanzeiger das veröffentlichen, was seit vorgestern ohnehin jeder ahnt: Selbst die Schwarzgelben glauben nicht mehr, daß Guttenberg die Dissertation selbst geschrieben hat.
Zu offensichtlich kennt er den Text gar nicht. Denn wie könnte er sonst immer noch lapidar von „versäumtem Setzen von Fußnoten bei insgesamt 1.300 Fußnoten und 475 Seiten“ palavern, wenn schon die halbe Bundesrepublik weiß, daß gleich seine Einleitung, bei der man üblicherweise seine genuin eigenen Hauptgedanken einer Doktorarbeit ausbreitet, aus der FAZ kopiert war.

Führende Koalitionskreise gehen davon aus, dass Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) die 2006 eingereichte Doktorarbeit trotz gegenteiliger Beteuerungen „nicht selbst geschrieben hat“. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“ unter Berufung auf Vertreter von Union und FDP. Diese Vermutung lege sowohl das Ausmaß der plagiierten Stellen als auch die Tatsache nahe, dass die Einleitung des 475-Seiten-Werkes schon mit einem Plagiat beginne, heißt es. Schließlich sei „die Einleitung das Persönlichste überhaupt“. Guttenberg selbst hatte in seiner ersten Erklärung zu der Affäre am Mittwoch noch behauptet: „Die Anfertigung dieser Arbeit war meine eigene Leistung." Sollte man ihm das Gegenteil nachweisen können, so die Einschätzung in der Koalition, werde der CSU-Politiker auf jeden Fall zurücktreten müssen.
(KSTA.de)

Also:
Jake hat Recht - verglichen mit dem Kunduz-, Gorch Fock- und Opel-Schmu, ist das Auffliegen einer nicht selbst geschriebenen Dissertation eine Petitesse.
taz-Chefin Ines Pohl hat das mustergültig in ihrem Kommentar „Der kleinste Fehler des Barons“ beschrieben.
Das hat wirklich etwas von der Verurteilung Al Capones wegen Steuerhinterziehung.
Aber bei den früheren Affären hat sich Guttenberg bei der Bewältigung nicht so dumm angestellt und vor allem ist diesmal anders, daß er keinen Sündenbock finden kann, dem er die Schuld in die Schuhe schieben kann.

Guttenbergs Versuch sich mit Hinweis auf die Wichtigkeit seiner Arbeit als Verteidigungsminister aus der Schusslinie zu nehmen, hat sich ins Gegenteil verkehrt.
So realitätsblind, wie er jetzt erscheint, kann er auch als Minister nicht geeignet sein.

Der Minister scheint jeden Bezug zur Realität verloren zu haben. Wäre er jetzt zurückgetreten: Er hätte vermutlich wenigstens seinen Wahlkreis retten und in einigen Jahren von vorn anfangen können. Bitter, aber doch eine Chance. Jetzt haben alle, die ihm übel wollen, die Gelegenheit, das Thema wochenlang am Kochen zu halten. Ist Guttenberg noch bei Sinnen? Die Frage ist nicht sarkastisch gemeint. Das Vorwort seiner Dissertation - nicht die von der FAZ abgekupferte Einleitung - wirkt manisch. Die Entscheidung, nur "ausgewählte" Vertreter der Medien eine vorbereitete Erklärung abfilmen zu lassen, ist schlicht irre. Damit hat er sich viele neue Feinde geschaffen. Ohne Not, ohne Sinn. Könnte es sein, dass die derzeit wirklich wichtige Frage lautet: Wer schützt Guttenberg vor sich selbst - und wer schützt die Bundeswehr vor einem wie ihm?
(Bettina Gaus, 18.02.2011)

Zu einem allerdings taugt Guttenberg noch - als Witzfigur.

Holdger Platta erklärt Guttenberg habe in alter Adelstradition gehandelt; anderen Menschen deren Eigentum zu klauen, den Zehntteil von allem, was ihre Bauern erwirtschaftet hatten, sowie die Jungfräulichkeit der bürgerlichen Bräute aus ihrem Territorium gleich mit. Keine Aufregung also: daß Herr von Guttenberg MitbürgerInnen bestohlen hat, dies steht in bester alter Tradition und ist nichts anderes als Brauchtumspflege auf Aristokratenart! Witzig scheint mir deswegen nur, daß eine der bestohlenen WissenschaftlerInnen ausgerechnet „Zehnpfennig“ heißt! Wer es nicht wissen sollte: auf genau diese bäuerliche Abgabepflicht des Zehnten gegenüber dem Adelsherren geht dieser Name „Zehnpfennig“ zurück! Was bedeutet: Politikwissenschaftlerin Barbara Zehnpfennig ist mit diesem Beklautwerden durch Herrn von Guttenberg lediglich in die eigene Familientradition des Beklautwerdens zurückgekehrt.

Und Extra Drei sieht in die Zukunft der Stefanie zu Guttenberg und ihrer Kinder:

14 Kommentare:

Homer Simpson hat gesagt…

Ganz ehrlich - Gutgeschummelt lügt. Ich habe die Mini-PK heute gesehen und bei jeden zweiten Wort, musste das Gelhaarige mit dem Blick ausweichen. Genauso, stelle ich mir einen schuldbewussten Menschen vor.

Hätte ich die Kohle, hätte ich auch nicht alles selbstgemacht. Aber jetzt einfach alles zugeben, kann er wohl nicht. Ohne ihn verteidigen zu wollen. Ich finde es lange nicht so schlimm, wie die politische Vergangenheit der Linken, Joschkas Strassenschlachten gegen Bullen oder Schäubles Schwarzgeld von Schreiber und und und...

In so einer Doktorarbeit, schreibt man immer ab. Dumm nur, das er das so offen und überall tat. Darum gehört er abgesägt. Der Mann hat tatsächlich nur "Bunte-Format".

jakebaby hat gesagt…

Abtreten? ... "«Unsinn!»."

Und ausserdem "Nur 27 Prozent der Befragten sprachen sich für den Rücktritt aus."

http://www.news.de/politik/855130203/guttenberg-soll-bleiben/1/

Gelenberg bleibt!
Gerade eben wird sein Doktor korrigiert, Bayreuth wird ihm nichts boeses tun und die Deutschen lieben ihn ehh. ...bla bla.

Auf 242 Seiten 62%, wurde bisher plagiatiert. Das reicht nicht.
Alles, was er zuvor verschissen hat ... reichte nicht.
In Deutschland reicht gar nichts mehr.
Nicht nur fuer den Geli nicht.

Grusel
Jake

Düstere Wilhelmine hat gesagt…

Ich frage mich gerade, welche Steilvorlage an Moral diese gegenwärtige Regierungsmafia der jungen Generation liefert:

Hartz IV Zahlungen für Kinder und Erwachsene seit Jahren verfassungswidrig, bzw. unterm Existenzminimum.

Abschaffung der Pendlerpauschale verfassungswidrig.

Taten klerikaler Pädophilie gratis

Und nun Guttenberg....

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@ Homer:
Ich finde man muß zwei Dinge auseinander halten:
1.) In einer Dissertationsschrift, zudem auch noch bei Juristen, ist es nun einmal das A und O formal absolut korrekt zu sein. Wer den kleinsten Zitier-Fehler macht, wird schon im 1. Semester bei Hausarbeiten durchrasseln. Das kann man nicht vergleichen mit einem Journalist, der mal was in seine Artikel rutschen läßt.
2.) Der Rücktrittsgrund liegt auch nicht in Formalien seiner Doktorarbeit, sondern, ganz wie Fischer sagte, daran was er JETZT falsch macht, nämlich ganz offensichtlich dem Volk direkt ins Gesicht (bzw in die Kamera) zu lügen und für sich selbst andere Maßstäbe anzuwenden, als für andere, denen gegenüber er sehr streng war.

@ Jake:
In der Tat verblüfft es mich auch, wie sehr „das Volk“ die Vorwürfe mit dem Argument relativiert, die Angriffe gegen Gelberg kämen ja von ganz links. Als ob das irgendwas an den Tatsachen ändern würde. Aber wie gesagt - das Volk ist ohnehin ungeeignet zur Demokratie. Wichtiger für Lackaffen ist aber das Wohlwollen der Presse, welches bisher ja geradezu grotesk war - eine einzige Jubelarie und auch jetzt heißt es noch in jedem Artikel, er wäre „zweifellos ein Ausnahmetalent“ etc. Warum eigentlich? Er hat inhaltlich nach zwei Jahren immer noch ABSOLUT NULL zustande gebracht - außer andauernd seine Meinung zu ändern. Die Liste der Dinge, bei denen er schon dafür UND dagegen war, wird ja jeden Tag länger: Mit den Taliban reden, Wehrpflicht, Kunduz-Angriff, Gorch-Fock Kapitän entlassen, Opel, ….und bei seiner Dissertation wird er wieder einmal das was er zuerst gesagt hatte, konterkarieren müssen.
Aber ich denke, die Presse ist jetzt schon etwas mehr aufgerüttelt und wird ihm zukünftig nicht so leicht alles durchgehen lassen.

@Düstere Wilhelmine:
Deswegen sage ich zu Deutschlands Zukunft ja auch immer „Ich sehe schwarz, und zwar dunkelschwarz.“
Es müßten dringend andere Politiker gewählt werden, um die fortschreitende Volksverblödung aufzuhalten. Unglücklicherweise ist der Urnenpöbel für diese Erkenntnis bereits zu verblödet!

LGT

Unknown hat gesagt…

Politisch mag es zwar korrekt sein.

Auf persönlicher Ebene aber konnte den beiden Journalisten nach dieser harten Zeit in iranischer Haft nix Schlimmeres passieren als ausgerechnet von Westerwelle in Empfang genommen zu werden.

Dieser Lackaffe Deutschlands Nr. II, der sich mit dieser guten Tat wieder dekorieren kann.

Düstere Wilhelmine hat gesagt…

Na, Guttenberg?

Pünktlich zur Klausurtagung der CSU in Wildbad Kreuth wurde eine Umfrage veröffentlicht, in der die CSU dank Ihnen wieder auf immerhin 45 Prozent kam. Auf die Frage der Reporter, wann Sie die Verehrung, die Ihnen entgegenschlägt, zum Sprung an die Parteispitze nutzen, antworteten Sie indes in gewohnter Bescheidenheit: »45 Prozent sind eine Teamleistung von vielen lustigen Charakteren, und diese Teamleistung werden wir auch weiterhin erbringen, und irgendwann werde ich mal ’ne fürchterliche Leistung erbringen und andere bessere, und manchmal ist man selber bißchen besser und andere wieder schlechter, und insgesamt muß man als Mannschaft gut aufgestellt sein, und das sind wir!« Guttenberg, jetzt mal im Ernst! Ihr adelig-untadeliges Understatement in allen Ehren, aber was haben Sie vor? Gedenken Sie einen der nächsten Kriege zu verlieren? Ein mißglückter Einmarsch in Belgien? Eine halbherzige Landung in der Schweinebucht? Eine nicht ganz treffsichere Bombardierung von Nordzypern? Noch mal Ihre Puppe zur Truppe mitschleppen, die Taliban damit aber wieder nicht in die Knie zwingen?
Irgendwas, da sind auch wir ganz zuversichtlich, werden Sie sich einfallen lassen, um den überirdischen Glanz, der von Ihrer Pomade ausgeht, mit einem ganz kleinen absichtlichen Kratzer oder Patzer ins Menschlich-Allzumenschliche herunterzudimmen! Erst wenn Ihre Lichtgestalt auf humane Dimensionen zurückgeschraubt ist und das schier Stauffenbergmäßig-Heroische verliert, wird das Bundeskanzleramt nicht mehr zu klein für Sie sein, und das deutsche Volk wird Sie endlich als das akzeptieren, was Sie sind: der lustigste unter 80 Millionen lustigen Charakteren!
Ihre PR-Spezialisten von der

Aus dem Titanic-Magazin
http://www.titanic-magazin.de/badl_1102.html#c12256?utm_source=twitterfeed&utm_medium=facebook

Homer Simpson hat gesagt…

Also woran liegt es? Die verdienen doch ausreichend. Vermutlich ist das Leben eines Politikers so langweilig, dass man schon deshalb durch Betrügereien und frechen Lügen, ein wenig Farbe in den Alltag bringen muss, oder was?

Was Düstere Wilhelmine sagt, stimmt ja wohl auch. Anstand gibt es offenbar nur, wenn man selbst den Zeigefinger hochheben kann. Als reine Provokation sozusagen.

@TAMMOX: Wenn das stimmt, ist ja klar, dass er seinen Doktor abgeben muss. Aber das ist ja noch kein Grund, sein vom Urnenpöbel autorisiertes Amt niederzulegen. Wirst sehen. Es wird eine längere Prüfung geben. Irgendwann hat es sich ausgehyped und dann lässt man schön Gras über die Sache wachsen. Das Ding wird also ausgesessen! Dann ist er eben nur noch Freiherr von und zu Guttenberg. Hört sich ja noch wichtiger an.

Überhaupt scheint das Adelsgen sich immer gegen die Träger zu wenden. Erst reißen sie die Macht an sich. Dann, könne die fast jede Frau haben. Und mit was wird sich forgepflanzt? Der rattenscharfen aber total blöden Blondine ohne Selbstachtung. Kein Wunder, dass der Adel späterer Generationen so korrupt und saublöd ist. Gutverblödet, hat es in der Hinsicht hart getroffen. Einen hübschen Po, hat er ja vererbt bekommen. Leider wohl auch den Mangel an Charakter, für die erforderliche Integrität eines Promovierten.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Gerade habe ich die Spiegel-Titelgeschichte durchgelesen, die übermorgen über Guttenberg erscheint.
Im ersten Teil wird noch mal akribisch ausgewalzt in welch riesigen Ausmaß Gutti gefälscht und plagiiert hat. Dann kommen diverse Jura-Professoren zu Wort, die sich alle einig sind, der Dr.-Titel gehört entzogen.

Interessanter ist aber der zweite Teil. Darin geht es um Guttenbergs Methodik, wie er es schafft sich so anzubiedern und beliebt zu machen.
Zum Beispiel mit seinen immer gleichen „ich bin so unangepasst“-Sprüchen, für die ihn sein Publikum liebt, die aber andererseits sinn- und wahrheitsfrei sind.
Z.B.:

„Guttenbergs Methode ist simpel: Je
kleiner er sich macht, je einfacher seine
Wahrheiten, desto monströser und feiger
erscheint der ganze Politikbetrieb. „In
der Politik ist es geboten, Klartext zu reden“,
sagt er. „Ich werde mir nicht verbieten
lassen, das zu tun.“ Es bleibt bei
solchen Äußerungen bewusst offen, wer
ihm das eigentlich verbieten will. Aber
es bleibt ein Eindruck hängen: dass es
außer ihm niemanden gibt, der mutig ist,
der Rückgrat beweist in der
verlogenen, feigen Welt der
Politik. Aus dem Munde dieses
Mutigen kommen dann Sätze
wie: „Ich werde mir den Optimismus
nicht ausreden lassen.“
Das ist die guttenbergsche Version
von Zivilcourage: Verbote
zu übertreten, die nicht existieren.
Er sagt auch gern, man solle
dem Volk nicht nach dem Munde
reden. Solche Mantras liebt
das Volk. Guttenberg betreibt
den Antipopulismus als höchste
Form des Populismus“


Dazu wird festgestellt, daß Guttenberg oft und willkürlich seine Meinungen ändert - genau die Beispiele, die ich auch schon immer nenne - aber nun eben von SPIEGEL, der vorher auch zu den Guttenberg-Bejublern gehörte.
Schließlich wird auch noch mein Hauptargument gegen Guttenberg auspackt, daß er nämlich GAR NICHT POLITISCH arbeitet. Stets vage bleibt und nichts entscheidet.

Für die eigentliche Arbeit eines Verteidigungsministers
zeigt er indes nur wenig
Interesse. Vorlagen gehen aus dem Ministerbüro
wieder zurück an die Arbeitsebene,
ohne dass Guttenberg darüber entschieden
hätte, klagen Mitarbeiter.
Ende Oktober trägt die von ihm eingesetzte
Struktur-Kommission zum Umbau
der Bundeswehr ihre Ergebnisse vor.
Guttenberg kündigt an, im Januar mit
der Umsetzung zu beginnen. Bis heute
lässt der Umbau auf sich warten – auch
weil Guttenberg hier klare Vorgaben und
Entscheidungen meidet. Guttenberg hat mit der Aussetzung der Wehrpflicht den
größten Erfolg der schwarz-gelben Bundesregierung
vorzuweisen. Doch auf den
demonstrativ zur Schau getragenen Reformwillen
lässt der Minister keine Taten
folgen. Es ist so, als habe Guttenberg das
Ministerium und die Bundeswehr wie einen
Motor zerlegt. Nun sitzt er vor den
Einzelteilen und weiß nicht, wie er daraus
wieder einen Motor bauen soll.


Das ist alles so gar nicht neu - aber es fasziniert mich schon, daß das jetzt auch von auflagenstarken Blättern gedruckt wird.
Gute Titelgeschichte jedenfalls. Lohnt sich zu lesen.

Jens Berger (ungewohnt kurz heute) ist dazu auch ganz interessant:

http://www.spiegelfechter.com/wordpress/5100/der-lugenbaron



LGT

jakebaby hat gesagt…

@ Tammox

"In der Tat verblüfft es mich auch, wie sehr „das Volk“ die Vorwürfe mit dem Argument relativiert, die Angriffe gegen Gelberg kämen ja von ganz links."

Das meinst du nicht ernst?

Nach der, seit dem 2ten WK, durchwegigen und gerade wieder in voll'westlicher, vor allem US'Deutscher Bluete stehenden Linke'Sozn'Kommi- Weapon-NR.1

Ich mach da auch noch was drueber.
Du musst, unter Anderem, erst mal deinen brachial umgefallenen Gel-Fan verpflastern bevor er sich mit nem Seil erschiesst. :-)

Gruss
Jake

Oberclown hat gesagt…

Also das:

"In der Tat verblüfft es mich auch, wie sehr „das Volk“ die Vorwürfe mit dem Argument relativiert, die Angriffe gegen Gelberg kämen ja von ganz links."

ist nicht verblüffend. Das ist doch geradezu ein Klassiker. das sagt Berlusconi auch immer, wenn man ihm irgendetwas vorwirft. Da wird auch immer von Linken Kampagnen und so gefaselt. Teilweise mit den gleichen WOrten, wie sie jetzt die Guttenbergfans von sich geben. Und das ist doch eine gute Strategie, wenn diese dummen Sprüche sogar Berlusconi 2 Wiederwahlen verschafft haben da wirds für den Frei- und Selbstherrlichen Minister auch reichen.

Homer Simpson hat gesagt…

Nun will er seinen Doktortitel dauerhaft Ruhen lassen. Oh, wie großzügig! ABERKENNEN! SOFORT!

Schummelberg hat das heute bekannt gegeben. Da kommt noch was. Wenn sich bestätigt, dass er auch noch Staatsbedienstete daran hat schreiben lassen, gehört er gefeuert.

Und Angie macht wieder auf ahnungslos. Er macht einen "guten Job", also darf er bleiben. Frecher Betrug ist der CDU offenbar egal und kein Grund mehr, ein Amt niederzulegen. Na, wer einen Verfassungsbrecher in Ehren hält, von dem kann man wohl auch nichts Anderes erwarten.

jakebaby hat gesagt…

@ Oberclown

Amerika ist auch ein exzellentes Beispiel.
Da wird ein Obama ausser mit Antichrist, Faschist, Terrorist, Muslim/Islamist, vor allem als Linker/Sozialist/Kommunist verkauft.
Und auch Das laueft einwandfrei.

An, dass das nie aufhoert, sind vor allem, welche auch immer, Linken schuld.
Die sind aus dem brabbeln und alte Lieder singen noch nie nicht rausgewachsen.

Wenn doch vom singen Hoden wuechsen.

Gruss
Jake

pufaxx hat gesagt…

http://gobarbra.com - Sehr geil. Hab da mal was ausprobiert: http://gobarbra.com/hit/new-c0a7d1fe26e41c14f57b44d1db9446b8

:)

Have Phun!

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Ja, Ihr habt ja recht.

Da war irgendwo doch noch ein kleiner Funken Glaube an das Gute im Menschen vorhanden.
Zu dumm.
Werde versuchen den Fehler nicht mehr zu wiederholen.

@ pufaxx:

Haha, Danke für den Link!

Wenigstens die Satiriker haben durch Dr. SRTG+C ordentlich was zu tun!

LGT