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Mittwoch, 17. März 2010

Der Christ des Tages. Teil XVIII

N24-Chefredakteur Peter Limbourg schiebt normalerweise die ruhige Kugel.
Als konservativer Vertreter des Privatfernsehens ist er stets bemüht bloß nicht aufzufallen.
Ein geradezu glücklicher Umstand, daß seine Haussender N24 und Sat1 ohnehin nicht über homöopathische Einschaltquoten hinaus kommen.
Verirrt sich der Diplomatensohn einmal vor ein größeres Publikum, weil er den Alibi-Rechten in der Bundestagswahlelefantenrunde oder den Co-Moderator von Stefan Raab geben muß, schafft er es mühelos über Stunden keinen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Das schöne ruhige Dämmerleben à la Merkel wurde dieser Tag jäh unterbrochen, als der Christ des Tages No. XVIII - Martin Lohmann - in die N24-Sendung „Studio Friedmann“ stolperte und ganz unchristlich zu streiten begann.

Martin Lohmann, CDU, ist das was schon seine phonetische Ähnlichkeit zu Martin Hohmann erahnen läßt.
Der inzwischen aus der CDU ausgeschlossene Martin Hohmann ist zusammen mit Kanzler-Erpresserin Erika Steinbach und dem notorisch rechtslastigen Heiner Kappel Gründungsmitglied der rechtsgerichteten Sammelbewegung „Stimme der Mehrheit“, die sich unter anderem gegen den „epidemischen Sozial- und Asylmißbrauch“ wendet.
Man spricht sich "dezidiert gegen Multikulti, Homo-Ehen und ähnliche Entartungen" aus und will eine Gegengewicht zur angeblich linksextrem dominierten Maintream-Presse („übliche Rechtenhatz“) bilden.

Lohmann, 53, langjähriger Vize beim „Rheinischen Merkur“ hat ganz wie Hohmann auch seine eigene rechte Sammelbewegung innerhalb der Kanzlerinnenpartei.
Er ist Mitbegründer der innerCDUlichen protestantophobischen Kampftruppe "Arbeitskreis Engagierter Katholiken" (AEK).

Der AEK ruft zur Achtung der Zehn Gebote auf.

Diese sind Gebote, keine unverbindlichen Vorschläge. Sie zu achten, ist für uns notwendige Voraussetzung eines gelingenden Lebens. Denn was ist wichtig im Leben? Gesundheit, Familie, persönliche Ehre und Wahrhaftigkeit in allen Beziehungen! Und natürlich auch materielle Unabhängigkeit. Wie erlangt der Mensch dies am besten? „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander liebhabt.“ (Johannes 13,34)

Das mit dem Liebhaben nimmt Herr Lohmann in der Praxis nicht so genau, wie sein Talkshowauftritt bei N24 zeigte.

(Sendung vom 11. März hier abrufbar)

In Anwesenheit zweier Gottloser - dem Protestanten Hans-Ulrich Jörges und dem Juden Michel Friedmann - versuchte Lohmann darzustellen, daß man den Papst nicht kritisieren dürfe und daß Nichtkatholiken ohnehin alle unmoralisch wären.

Es ging hoch her: Lohmann verteidigte die Kirche, Jörges rief de facto zu einer zweiten Reformation auf. Als der CDU-Mann den Journalisten einmal gar auf dessen eheliche Treue ansprach, nannte der ihn "klebrig". (SZ)

Daß ihm auch widersprochen wurde, konnte Lohmann gar nicht leiden - also beschwerte sich der "Arbeitskreis Engagierter Katholiken" (AEK) anschließend bitterlich bei Peter Limbourg.

So weit, so jämmerlich.

Perfide wurde das Agieren der 150%igen Katholen durch die Veröffentlichung Limbourgs Email-Adresse und der Aufforderung an ihre ultrarechte Basis dem N24-Politchef ordentlich einzuheizen.

Das klappte.
Jede Menge braunes Gesochs wurde hervorgelockt.

Der so gescholtene Katholik Limbourg wehrte sich in einem Offenen Brief gegen die organisierten AEK-Katholiban.

Studio Friedman ist eine polarisierende Sendung. Es geht darum schnell und pointiert die jeweiligen Argumente auszutauschen. Allen Gästen ist dieses Tempo klar, wenn sie in die Sendung gehen. Manche kommen damit besser zurecht als andere. Es gehört zum Konzept der Sendung, dass der Moderator mit diskutiert und man sich unterbrechen kann. Das haben Sie in der fraglichen Sendung auch getan. Auch Sie haben kräftig ausgeteilt. Unfair behandelt wurden Sie nicht. Lieber Herr Lohmann, Sie haben mich in der Vergangenheit öfter gebeten, Ihnen Auftritte bei N24 zu ermöglichen. Nun hatten Sie die Chance und es hat Ihnen leider nicht gefallen. Das kann passieren.
Gestatten Sie mir noch eine Bemerkung zu den an mich gerichteten Mails Ihrer 'Unterstützer'. Die offenbar ernst gemeinte Empfehlung, Herrn Friedman 'hätte ein Jesuiteninternat nur allzu gut getan, um zu lernen was Disziplin ist' empfinde ich als geschmacklos. Auch der Hinweis, 'dass sich der ohne Legitimation agierende Zentralrat der Juden fast wöchentlich zu deutschen Problemen zu äußern müssen glaubt' ist, gelinde gesagt, erstaunlich.
Nach solchen Reaktionen aus dem AEK und Ihrem Aufruf Mails an mich zu richten, verstärkt sich der Eindruck, dass es sich hier um eine Plattform handelt, die von einigen Eiferern vornehmlich zur Selbstdarstellung genutzt wird.

Obwohl Herr Limbourg nun nicht gerade mein Lieblingsjournalist ist:
Respekt. Gut gekontert.
Ziemlich freundlich im Ton, aber immerhin klar.

Als unseriös erweist sich hingegen Lohmanns AEK, die auf ihrer Website die monierten Zitate zensierten.
Und das leidige achte Gebot - daran mag sich bekanntlich kein Katholik halten:

Viele Mitglieder haben nach der Sendung spontan bei n24- Chefredakteur Limbourg gegen die einseitige Leitung der Diskussion durch Michel Friedman protestiert und dem AEK- Vorsitzenden für sein entschiedenes Eintreten zugunsten der katholischen Kirche und ihrer Institutionen gedankt.
(AEK)

Von „spontan“ kann wohl kaum die Rede sein, wenn der AEK vorher extra die Email-Adresse von Peter Limbourg veröffentlicht.
Der AEK ist aber nicht nur verlogen, sondern auch jämmerlich:

Friedman unterbrach Lohmann bei fast jedem Gedankengang. Hans- Ulrich Jörges, stv. Chefredakteur des “Stern”, verstieg sich gar in persönlichen Beleidigungen (”Sie klebriger Mensch!”) gegen Lohmann. Unser Vorsitzender blieb jedoch freundlich und an Argumenten orientiert.

Wieder einmal ein guter Tag für den Atheismus - wenn Katholofundis wie Lohmann, Laun, Kuby oder Mixa in die Öffentlichkeit drängen, kann man sich beruhigt zurücklehnen und beobachten, wie sie sich selbst lächerlich machen.

Töten im Mutterleib ist die größte Kriegserklärung weiß der Vorsitzende der Stiftung „Ja zum Leben“ Martin Lohmann.

Berlin scheint nicht sein Pflaster zu sein. Das bewies Lohmann schon als Initiator der höchst albernen "1000 Kreuze für das Leben"-Aktion 2009:

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