TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

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Dienstag, 15. Dezember 2009

Ratzi lo vult.

Die Römisch-katholische Kirche hat ein Imageproblem.
Nahezu im Stundetakt kommen aus aller Welt die Meldungen über ephebo- und pädophile Zölibatler, die sich an kleinen Jungs (und sehr viel seltener auch an Mädchen) vergreifen.

Es wundert mich, daß man hier von einem PR-Desaster spricht.
Meiner Ansicht nach ist das ein prinzipielles und grundlegendes Desaster, das eigentlich desaströs genug sein müßte, um die RKK zum Einstürzen zu bringen.

Die 1.200 Millionen katholischen Schäfchen sind allerdings gegenüber Kindsmissbrauch außerordentlich tolerant und bekennen sich brav weiter zu der amoralischen Institution.

Es gibt nicht die geringstes Zeichen für ein Abebben der Skandalmeldung zu den myriadenfachen Sexübergriffen der HOCHwürden, Exzellenzen, Monsignores und Eminenzen auf Kinder.

Zur Illustration ein paar zufällige Meldungen aus dem ABUSETRACKER der letzten Tage:

Kanada, Dienstag, 15.12.09, Diözese von Alexandria-Cornwall:
Commissioner Normand Glaude beklagt die mangelnde Zusammenarbeit mit der Erzdiözese bei der Aufklärung von sexuellen Übergriffen auf kleine Jungs durch Priester.
Die Kirche verschleiere und verzögere die Aufklärung; Berichte wären seit Monaten überfällig, die Kirche sei "less concerned about victims than about public embarrassment."


Kanada, Dienstag, 15.12.09, Diözese von Alexandria-Cornwall:
Bischof Paul André Durocher entschuldigt sich für den fortgesetzten und systematischen Kindesmissbrauch durch Priester und Ordensleute seit den 1950er Jahren:
Speaking in French, Durocher apologized to all of the victims of sexual abuse committed by priests. He said he would offer counselling to the victims to help them heal and rebuild their lives.

USA, 14.12.09, Diözese von Milwaukee:
Ex-Erzbischof Rembert Weakland: "I apologize to the faithful of the Archdiocese, which I love so much" Allein die Erzdiözese Milwaukee listet auf ihrer Webseite 42 Priester auf, die sich an Kinder heran gemacht haben und nie wieder mit Kindern allein gelassen werden dürfen.

USA, 15.12.09; Erzdiözese Chicago:
Priester Chester Przybylo, 59, steht vor Gericht, weil er einen 13-Jährigen Jungen sexuell missbraucht hatte. Obwohl die Diözese bereits letztes Jahr 1,4 Mio Dollar an das Opfer zahlte und somit die Schuld zugab, darf Vater Przybylo weiterhin die Messe lesen.

Australien 16.12.09, NSW-district:
Priester John Sidney Denham, der schuldig gesprochen wurde mindestens 39 Jungs im Alter zwischen 7 und 16 Jahren sexuell missbraucht zu haben und nun im Knast sitzt, muß sich um seine Resozialisierung keine Sorgen machen. Er wird nach seiner Entlassung weich in den Schoß der Kirche fallen:
His former colleague, Catholic Father Martin Wilson, yesterday told the NSW District Court Denham was a "pleasant and knowledgeable person". He said it would "be the right thing" for the Chevalier Resource Centre in the eastern Sydney suburb of Kensington to re-employ Denham after his release. "We don't have many children around . . . it doesn't have a kiddie section or anything like that," Father Wilson said.

Irland, 14.12.09, Murphy-Report.
(Nach dem von der Richterin Yvonne Murphy verfassten Bericht soll das Erzbistum Dublin 30 Jahre lang - insbesondere zwischen 1975 und 2004 - Fälle von sexuellem Missbrauch durch Geistliche systematisch vertuscht haben.) Obwohl nachweislich an die 30.000 Kinder in Irland unter Aufsicht der Kirche gequält und durch Priester missbraucht wurden, müssen sich die Täter keine allzu großen Sorgen um ihr Renommee machen - denn anders als beispielsweise bei Nazi-Sympathisanten nach dem WK-II, die geächtet wurden, haben Pädophile in der Kirchen große Sympathien. Dies beschreibt ein Mitarbeiter des Rape Crisis Centre so:
Abusive clergy had the additional advantage of the backing of the Catholic Church, a church which demonstrated time and time again a willingness, indeed an eagerness, to cover up the most savage crimes. After World War Two, people who harboured Nazis were hounded and vilified as Nazi sympathisers, and now the Murphy report has exposed another type of sympathiser: the paedophile sympathiser. Paedophile sympathisers are dressed up as men of God. Men who put Holy Communion into our children’s’ mouths while all the time plotting, fantasising and covering up their abuse.

Diese Liste könnte man unendlich weiterführen - aber ein Blick in die letzten 48 Stunden dürfte reichen.

Bemerkenswert ist die Reaktion des Papstes, der insbesondere ob der Schockberichte aus „dem katholischen Bollwerk“ Irland leicht genervt wirkt:
Papst Benedikt XVI. hat nach den Missbrauchsskandalen in der irischen Kirche Konsequenzen angekündigt. Er werde die Aufklärung persönlich verfolgen und für eine geeignete Prävention Sorge tragen, heißt es in einer Erklärung des Vatikans.

Eine Reaktion, die zwar das ZDF knackig findet, die aber selbst RADIO VATIKAN etwas lau vorkommt:

Die Opfer von sexuellem Missbrauch durch Priester in Irland äußerten sich unterdessen enttäuscht über die Reaktion des Papstes auf den Murphy-Report. Das von Benedikt XVI. ausgedrückte „Bedauern“ sei ohne personelle Konsequenzen „bedeutungslos“ und „bestenfalls unaufrichtig“, zitiert die Zeitung „Irish Examiner“ die Vorsitzende der Opfergruppe „One in Four“ (Einer von Vieren), Maeve Lewis. Der heutige Papst, der bis 2005 Präfekt der Römischen Glaubenskongregation war, müsse seit langer Zeit vom „Ausmaß des Problems“ gewusst haben, so Lewis. Informationen über die Täter seien über die Jahre hinweg „routinemäßig“ an den Vatikan gesandt worden. Benedikt XVI. müsse die Verantwortung der Kirche insgesamt anerkennen, statt einzelnen Priestern die Schuld zu geben. Nach Erkenntnissen der von der irischen Regierung eingesetzten so genannten Murphy-Kommission wurden im Erzbistum Dublin über Jahrzehnte hinweg sexuelle Missbrauchsfälle durch Geistliche systematisch vertuscht.

Aber, man soll ja nicht so überkritisch sein. Also: Wie nett - nach Jahren und Jahrzehnten will auf einmal der Vatikan „Konsequenzen“ ziehen?
Ich bin verblüfft.

Das Irische Episkopat beschäftigte sich letzte Woche gar drei Tage mit dem Thema „Warum unsere Priester ununterbrochen Kinder poppen wollen".

Da lohnt es sich genauer nachzulesen, was der Papst zu tun gedenkt.

Könnte man meinen.

Aber dazu braucht man nicht viel zu lesen, denn die Hauptursachen für die Konzentration von sexuell Verwirrten unter der Priesterschaft gedenkt Ratzinger NICHT abzuschaffen.
Zölibat und das Verbot von Frauenordinierung bleiben bestehen.

Der Pontifex Schleimicus nimmt lieber in Kauf, daß weiterhin Zehntausende Kinder molestiert werden, als daß er seine antiquierte Einstellung aufgibt.

Dieser Zölibat hat nun - wenig überraschend - die Konsequenz, daß der Priesterberuf gerade auf die Menschen besonders anziehend wirkt, die aus unterschiedlichen Gründen einer Mainstream-Sexualität nichts abgewinnen können und sich außerdem von Frauen fernhalten wollen.

Da ist ein Priesterseminar genau das richtige Sammelbecken. Nun ja, sooo antiquiert nun auch wieder nicht.

Es ist eher modern Priester dazu zu zwingen unverheiratet zu sein.

Ganz früher mal war das anders - so vor 2000 schrieb ein gewisser Paulus in einem offensichtlich nicht sonderlich relevanten Buch, namens Bibel, etwas ganz anderes:

Es heißt im neutestamentarischen Text 1, Timotheus 3, daß Bischöfe (Priester) Kinder haben und verheiratet sein sollten.

Der Obertheologe und Stellvertreter Gottes auf Erden interpretiert anders. Ratzinger folgert aus:
2 Ein Bischof aber soll untadelig sein, Mann einer einzigen Frau,……. 4 einer, der seinem eigenen Haus gut vorsteht und gehorsame Kinder hat in aller Ehrbarkeit. 5 Denn wenn jemand seinem eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie soll er für die Gemeinde Gottes sorgen?

daß Bischöfe und Priester im Zölibat leben müssen; ehe- und kinderlos.

Die Bibel scheint für den Papst irrelevant zu sein.

Ratzinger wird also nichts gegen den Kindesmissbrauch durch seine Priester tun und weiterhin die Bedingungen so gestalten, daß Pädo- und Ephebophile regelrecht durch seine Organisation heran gezüchtet werden.

Er zeigt den Opfern also den Stinkefinger - dies aber natürlich in besonders einfühlsamen Worten, wie man auch im christlichen ZDF zu würdigen weiß:

Mit auffallend emotionalen Worten verurteilt das im Anschluss an das Treffen veröffentlichte Kommunique des vatikanisch-irischen Kirchengipfels das skandalöse Fehlverhalten von Priestern. Der Papst sei erschüttert, er teile die Empörung, das Gefühl des Verrats und die Scham der irischen Öffentlichkeit. Die Täter hätten ihr Versprechen gegenüber Gott gebrochen und Verrat an den ihnen anvertrauten Gemeinden begangen. Zugleich kündigt der Papst eine entschiedene Aufklärung und Maßnahmen an, die eine Wiederholung verhindern sollen.

4 Kommentare:

Oberclown hat gesagt…

Also über die katholischen Kindervergewaltiger könnte ich mich immer aufregen. Und zusätzlich über die Tatsache, dass diese Leute nicht reihenweise im Knast landen und die Leute, die vertuschen und beschönigen bzw. in neue Gemeinden versetzen, wo wieder Gelegenheit besteht über Kinder her zu fallen auch wegen Beihilfe oder sowas. Warum gibts eigentlich Gesetze gegen die Förderung der Prostitution, aber nicht gegen die Förderung der Kindervergewaltigung? Also ich finde das zweite nicht weniger verwerflich. Also ich würde, wenn ich etwas zu sagen hätte alles daran setzen, dass diese Leute im Knast landen und falls ich kirchlich was zu sagen hätte, mal ehrlich die Lutheraner sind meiens wissens bis heute offiziell exkommuniziert, aber keiner von diesen Vergewaltigern? Kann mir das irgendwer erklären. Wenigstens beweist das, dass es keinen Gott gibt, weil sowas wäre die Gelegenheit für ein wenig Feuer und Schwefel regen, oder zur Salzsäule erstarren. Aber ich höre mal auf, ich habe schon wieder so ein Stechen in der Brust.

jakebaby hat gesagt…

" ....dass es keinen Gott gibt"

Ein Widerspruch zum letzten Beitrag?

Unsere emsige Zusammenarbeit mit Gott in Richtung Judgement-Day ist doch eine durchaus reale Relevante.

Bis dahin hat er Feuer und Schwefel unserer Obhut anvertraut und hebt sich sein Grand-Finale fuer zum Schluss auf.

Wie sein Soehnchen Jesus, hat er ja uns Alle nach seinem Ebenbild erschaffen, und unter anderem hat ja genau sein Soehnchen Jesus mit dem "Lasset die Kindlein zu mir kommen" angefangen.

Nicht nur dieses 'Ebenbildes' bezueglich, muesste Gott, mit seiner gesamten, suendigen Kreation in seiner eigenen Hoelle schmoren.
Und der Teufel ist bei dieser Konkurrenz in Arbeitslosigkeit geboren.

Noch eine persoenliche Note, nicht nur aber auch als Vater eines Kindes.
"Menschen", die, unter anderen, diebezueglichen Ekelhaftigkeiten, Kinder vergewaltigen, sollte man, ausser Knast, einer gerechten Behandlung unteziehen.
Ich kann mich nicht nur darauf beziehen, was ich mit Jemandem 'anstellen wuerde, der sich an meinem Kleinen vergreifen wuerde.
Alle Kinder sind gleich unschuldig.

Somit bekaeme jedes dieser Schweine eine knoechelschonende Schlagringbehandlung.
Abwinken is not an Option!!

Gruss
Jake

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Also, das ist rechtlich recht einfach - Kleine Kinder zu vergewaltigen ist auch in Irland strafbar - selbst Geistliche haben da keine Persilscheine.
Aber die Kirchenoberen tun eben alles, um ihre Hirten vor der Strafverfolgung zu schützen - unter tätiger Mithilfe von Polizei und Regierung, denen es offenbar schlimmer vorkommt gegen die Kirche vorzugehen, als Kinder zu vergewaltigen. Die wägen alle ab und die Opfer schweigen.
So ist eben die „Glaubensgemeinschaft“ - da herrscht Corps-Geist und wer aufmuckt oder erzählt, daß Father Flanigan ihm schon wieder in den Schritt gefasst hat, gilt als Nestbeschmutzer und wird gemobbt.
Daß die 1,2 Milliarden Mitglieder der RKK eben NICHT ausgetreten sind, zeigt ja, daß sie die Organisation unterstützen wollen. Immerhin kostet das ja jedes Mitglied richtig Kohle. Allein in den USA müssen jedes jahr Milliarden Dollar für die Opfer von sexuellem Mißbrauch rausgetan werden. Da müssen die 70 Mio Mitglieder schon ordentlich was in den Klingelbeutel tun!

Neulich hörte ich zu meinem Entsetzen von einer ATHEISTISCHEN Freundin in den Staaten, daß sie ihren 6-Jährigen Sohn jetzt in eine katholische Schule gegeben hat. Die Schule sei nun mal die Beste. Auf meine Frage, ob sie nicht Angst um den Sohn hätte, wenn der den ganzen Tag ausschließlich von Priestern unterrichtet wird, meinte sie, daß ihr Mann das ganze Kollegium begutachtet hätte und die Priester wären durch die Bank weg schon recht alt und fett - daher wären sie sicher, daß ihr Sohn bestimmt schneller rennen als die kann, wenn ihn einer zum Vergewaltigen in den Beichtstuhl zerren will.

Katholischer Erziehung also nur noch für Kinder, die erstens gut aufpassen und zweitens echt schnell rennen können!

LGT

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@ Jake--

OK, ich bin ja kinderlos - aber ich stoße mich irgendwie immr an dem Satz „Unschuldige Kinder“.
Das gefällt mir im Umkehrschluss nicht - also ob andere weniger unschuldig wären und damit eher verdient hätten gequält zu werden.
Daher rede ich ja so gerne über die Millionen „Alten“, die in Seniorenheimen gefoltert wird. Die haben eben nicht den Nimbus von „die armen Unschuldigen“ und die sind auch weniger niedlich. Daher tut auch schon gar keiner was, um denen zu helfen.

Das Problem bei den Katholen ist auch eben nicht nur das Child-molesting.
Das ist eben nur eine Ausprägung eines anderen Problems - und zwar, daß A PRIORI Priester als moralisch so viel höher stehend angesehen werden. Bei denen ist eben alles in Ordnung und die Obrigkeit gesteht denen auch alles zu. Die haben über Jahrhunderte systematisch gefoltert, ermordet, gestreckt, gehenkt, ausgeweided, verbrannt, etc.
Noch in jüngster Zeit segnen sie Waffen, erklären Kriege für gerechtfertigt, oder schützen die NS-Schlächter vor der alliierte Justiz.
Sexuelle Exzesse waren da auch immer vorhanden. Die Sexorgien an den Höfen der Renaissance-Päpste sind doch immer noch legendär. Alexander VI und Co haben doch alles durch gerammelt und gequält, was nicht bei drei auf dem Baum war.

Katholische Würdenträger haben über Jahrhunderte gelernt, daß sie mit allem durchkommen.
Da haben sie von 1933 bis 1945 massiv Hitler unterstützt und bei jeder Gelegenheit gegen die Juden gehetzt und haben nicht einen Kratzer am Image.
http://hpd.de/node/8132

in den 50er, 60er und 70er haben sie 500.000 Kinder in deutschen Erziehungsheimen systematisch gequält, missbraucht und ausgebeutet - und wieder kein Kratzer am Image.

Wenn Priester auch noch denken, sie könnten den ein oder anderen Messdiener durchficken, ist das nur RATIONAL - sie sind ja auch sonst mit allem durchgekommen.

Unser Bundespräsident ist gerade letzte Woche zum Papst gekrochen, um ihn den Arsch zu lecken, anstatt ihn in selbigen zu treten:

http://www.noows.de/kohler-privataudienz-beim-papst-13170

Solange alle vor der RKK buckeln, müssen wir uns nicht wundern, wenn die denken sie können sich alles erlauben.

LGT