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Sonntag, 30. März 2008

Holland, Belgien, Luxemburg….

Das Leben ist eine sexuell übertragene Krankheit, die zu 100 % tödlich endet.
Dummerweise sind die Menschen geistig vollkommen damit überfordert dies als eine Tatsache einfach hinzunehmen und müssen sich daher das ganze kurze endliche Leben damit anstrengen sich in die Tasche zu lügen.
Wenn das zu erwartenden Ende sicher wie das Amen in der Kirche kommt, ist das Gejammer und die Überraschung gar groß.
Sicher ist aber auch nur der Tod an sich – WIE man ihn erreicht, ist leider recht unklar, doch die Chancen für einen angenehmen Abgang sind schlecht.
Eine Situation, die sich niemand wünscht, wenn er den Löffel abgibt ist es im Krankenhaus rumzuliegen und mit Magensonden und Atemmasken behindert zu werden. Dabei ist das noch Gold gegen die Schmerzen und Quälereien, die vermutlich auch noch dazu kommen. Nicht immer, aber dank unserer tollen medizinischen Fortschritte immer öfter.
Weit über 90 % der Bundesbürger wünschen sich in Umfragen zuhause zu sterben. Realität ist eher genau das Gegenteil.
Eine Diskrepanz, die einem vernunftbegabten Wesen, wie es der Homo Sapiens doch angeblich ist, zum Handeln veranlassen sollte.
Frau Dr. Elisabeth Kübler-Ross (die weltberühmte schweizerisch-amerikanische Sterbeforscherin, im August 2004 selbst verstorben) schreibt in ihrem Buch "Interviews mit Sterbenden":
"... . Vielleicht sehnt er sich nur danach, daß ein einziger Mensch einmal einen Augenblick bei ihm stillhält, damit er ihm eine einzige Frage stellen kann, doch ein Dutzend Leute macht sich rund um ihm zu schaffen, kümmert sich um seine Herz- und Pulsfrequenz, um Elektrokardiogramm und Lungenfunktion, um seine Sekrete und Exkremente - nur nicht um ihn als Persönlichkeit... ."
Nach Holland und Belgien hat sich nun auch Luxemburg dazu entschlossen ein Sterbehilfegesetz auf den Weg zu bringen.
Die Abgeordneten stimmten einstimmig für eine Regierungsvorlage, in der v. a. das Recht auf Palliativmedizin und -pflege, finanziert durch die luxemburgische gesetzliche Krankenkasse, festgeschrieben wird. Die andere Gesetzesvorlage ist ein bereits 2003 verhandeltes – und damals knapp abgelehntes – Papier der Abgeordneten Lydie Err und Jean Huss. Sie wollen weitergehende Regelungen bis hin zur auch aktiven (direkten) Sterbehilfe, wie sie bereits in den Niederlanden und in Belgien möglich ist. Das luxemburgische Parlament hat nun überraschend beide Gesetzespapiere angenommen und damit die Weichen gestellt für eine maximale Bandbreite an Hilfen für ein menschenwürdiges Lebensende: Dazu gehört die Schmerztherapie genauso wie die Verbindlichkeit von Patientenverfügungen und die gesetzliche Absicherung der Beendigung von lebenserhaltenden Maßnahmen (passive Sterbehilfe) sowie die Klarstellung der indirekten Sterbehilfe. Darüber hinaus sollen künftig unter bestimmten Voraussetzungen auch der assistierte Freitod und die aktive (direkte) Sterbehilfe möglich sein.
Besonders beeindruckend finde ich, daß ein bereits abgelehntes Gesetz noch einmal neu durchdacht wurde und die Abgeordneten offenbar genug Hirn und Anstand hatten ihre ehemaligen Positionen zu überdenken.
Davon ist in hiesigen Landen leider gar nichts zu bemerken.
Mit dem wichtigen und wesentlichen Thema beschäftigt sich eigentlich nur der politisch und menschlich mehrfach komplett gescheiterte ehemalige Beust-Kumpel Roger Kusch.
Bei der Bürgerschaftswahl im Februar 2008 debakulierte er dermaßen mit seinen ultrarechten und ultraplatten Parolen („Ausländer raus“, „Das Boot ist voll“), daß selbst dieser selbstverliebte Wirrkopp einsah, daß es Zeit ist sich aus der Politik zu verabschieden.
Stattdessen bietet er nun seinen neuen Sterbeapparat feil – wer zuerst kommt, darf einmal umsonst sterben. Danach kostet es aber richtig!
Die Mopo berichtet ganz sachlich:
Wer mit Hilfe des Ex-Politikers sterben möchte, soll Kontakt über www.kuschsterbehilfe.de herstellen. Kusch: "Ich werde denjenigen dann besuchen und mir ein Bild von ihm machen." Dann erstellt ein Arzt ein Gutachten und klärt Alternativen zum Suizid, zum Beispiel die Verlegung ins Sterbehospiz. Gibt es keine, kommt der Automat zum Einsatz. Alle Kosten (Gutachten, Reisekosten usw.) will Roger Kusch beim ersten Einsatz übernehmen. Wie hoch sie bei weiteren Einsätzen seien, könne er noch nicht abschätzen. Bei Dignitas kostet das Sterben rund 3700 Euro.
Vermutlich wird er aber auf Vorauszahlung bestehen, oder?
Oh Mann, was sind wir bloß für ein Land von Hohlköpfen – 83 Millionen Leute, die ALLE sterben werden und der einzige, der sich damit auseinandersetzt dem ganzen etwas Selbstbestimmung zu ermöglichen ist ausgerechnet dieser rechtslastige Polit-Seppel.

Gute Nacht Deutschland.

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