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Montag, 25. Februar 2008

Die chemische Generalkeule.

In der jüngsten Ausgabe des medizinischen Fachjournals LANCET hat Colin Baigent zum Thema Diabetes tolle Vorschläge unterbreitet.
Nach einer ausführlichen Studie empfiehlt seine Forschungsgruppe allen Diabetikern grundsätzlich das fettsenkende Medikament STATIN zu verabreichen. Hierbei handelt es sich um einen 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Coenzym-A
-Reduktase-(HMG-CoA-Reduktase-)Inhibitor, der als äußerst wirksam gilt, weil er die Bildung von Cholesterin im körpereigenen Fettstoffwechsel unterbindet.
Ein Supermittel also – mal abgesehen von den Nebenwirkungen, die auch ab und an mal tödlich sein können (In der Literatur sind bis zum Jahr 2003 ca. 3350 Fälle einer durch Lipidsenker ausgelösten Rhabdomyolyse beschrieben worden. Dabei ist die diesbezügliche Wirkstärke der verschiedenen Statine unterschiedlich. Mehr als 100 tödlich verlaufende Fälle von Rhabdomyolyse im Zusammenhang mit der Einnahme von Cerivastatin (Lipobay) führten im Jahr 2001 dazu, dass das Präparat vom Markt genommen werden musste.)
Nun ja, wo gehobelt wird, fallen Späne.
Die Baiget-Studie untersuchte, wie sich so eine starke Cholesterinsenkung auf 18.000 Diabetiker und 71.000 Nichtdiabetiker auswirkte. Bis auf die paar schon genannten bedauerlichen Einzelfälle, soll insgesamt die Sterblichkeit der Diabetiker herabgesetzt worden sein.
Ergo fasst die SZ zusammen:
in Zukunft sollten doch bitte alle Diabetiker – ganz egal was sie für Cholesterin-Werte haben und welche Optionen es sonst noch geben mag, ordentlich Statin fressen.
Damit hätte sich dann auch all das umständliche Diäthalten, das gesund Ernähren, das Sporttreiben erledigt.
Wie praktisch.
Ein paar Pharmaproduzenten werden auch die Sektkorken knallen lassen – allein in Deutschland wurden im Jahr 2007, also VOR Baigent schon Statine im Wert von über 500 Millionen Euro verabreicht. Da rollt der Rubel!
Besser noch ist die Idee grundsätzlich eine POLYPILL zu entwickeln, wie es schon im Jahr 2003 im British Medical Journal vorgeschlagen wurde.
Eine Pille GEGEN alles FÜR alle:
Angedacht war ein Kombinationspräparat aus diversen Blutdrucksenkern, Aspirin, Folsäure und einem Blutfettsenker. Immerhin wären damit schon einmal gut die Hälfte der Todesursachen bekämpft:
Heart attacks, stroke, and other preventable cardiovascular diseases kill or seriously affect half the population of Britain. – so die Autoren N J Wald, professor und M R Law, professor.
Mit der prophylaktischen Superpille für alle sollen die kardiovaskulären Krankheiten um 80 % gesenkt werden.
Ich finde die Idee bestechend – nur eben noch nicht konsequent genug.
Dem Cocktail müßte man unbedingt noch einige weitere Inhaltsstoffe zuführen und statt als Pille, wäre ich dafür das Zeug gleich ins Trinkwasser zu mischen.
Man könnte auch nette vollautomatisierte Injektionsmaschinen öffentlich installieren – zum Beispiel an den verschiedenen Kontrollpunkten, die es heutzutage gibt – vor Konzerten, Fußballspielen, Im Flughafen oder auch einfach beim Warten an roten Ampeln:
Eine von Schäubles Überwachungskameras würde bei jedem Menschen, der länger als drei Sekunden stillsteht, schnell mal eine POLY-DESEASE-Injektion in den Arm schießen.

Dazu sollte auch dringend beigemischt werden:
Ein Benzodiazipin (zum Angstlösen und zur allgemeinen Zufriedenheit),
vielleicht ein Spritzer Viagra wegen der allgemein beklagten deutschen Demographie,
ein Breitbandantibiotikum – notwendig ob der Folgen des zuletzt erwähnten Wirkstoffs,
ein hochreaktives Psychopharmakum gegen Zwänge, Phobien und Neurosen, um mit dem Psychostress durch die allgemeine Fröhlichkeit und Kopulationsaktivität fertig zu werden.
Was fehlt noch?
Auf jeden Fall ein starkes Schmerzmittel – wegen der Krankheiten, die noch nicht abgedeckt sind oder auch der Kopfschmerzen, weil einem beim Kotzen mal wieder der Klodeckel auf den Hinterkopf geknallt ist.
Zum Schluß selbstverständlich eine Desinfektionsingredienz: Mundfäule, Sackratten, Fußpilz, Amöben und Karbunkel sollten schließlich niemanden mehr molestieren, der ansonsten schon fit wie ein Turnschuh ist.
Natürlich werden dann zunächst einmal eine Menge Mediziner arbeitslos und die Krankenhäuser leerten sich rapide, aber man könnte die Weiß0kittel dann ja alle zu plastischen Chirurgen umerziehen.
Nach all der inneren Schönheit muß sich ja noch jemand um die äußerlichen Bedürfnisse kümmern.
Satt jährlicher Zahnarztvorsorge für Kinder, gäbe es einmal im Jahr größere Brustimplantate, respektive Penisverlängerungen ab dem Kindergartenalter.
Niemand müßte die Volljährigkeit mehr ohne Atombusen oder Pferdepimmel erleben.
Möglicherweise auch alternierend - die geschlechtsumwandelnden OP's müssen ja nicht ewig exotisch bleiben.
Einmal im Monat Fettabsaugen und das wöchentliche Botox zum Einheitslächeln rundeten die ärztliche Versorgung ab.
Fertig ist der Einheitsmensch.
Guter Plan – Frau Merkel, Frau Schmidt, Herr Schäuble – setzen Sie das ruhig mal um…

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